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Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)

Titel: Darkyn: Im Bann der Träume (German Edition)
Autoren: Lynn Viehl
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an.« Sie deutete auf Jemas Bauch.
    Thierry schob den zerrissenen Stoff des Kleides zur Seite. Eine tiefrote Narbe verlief über die Haut. »Sie ist zugeheilt.« Er lächelte und berührte die geschlossene Wunde. »Meine Sygkenis . Gott, kann das wahr sein? Ich bin nicht wahnsinnig?«
    »Du bist nicht wahnsinnig«, meinte Alex. »Das bin ich.«
    Bradford stach mit der Spritze in Cypriens Arm und machte sich los, dann bückte er sich, um die Pistole vom Boden aufzuheben.
    »Sie können sie nicht haben«, brabbelte er. »Ich lasse das nicht zu.« Er hob die Waffe und richtete sie auf Jemas Gesicht. Seine Hände zitterten heftig. »Jem? Steh auf. Wir gehen nach Hause.«
    Thierry griff nach einem Tropfständer und warf ihn. Die Metallstange durchbohrte Bradfords Brust und nagelte ihn an die Wand. Die Waffe ging los, und die Kugel traf die Wand hinter Jemas Kopf. Bradford hing aufgespießt da, tot.
    »Da gehen dreißig Jahre Erfahrung mit der Behandlung von Vampirismus dahin.« Alexandra klang eher resigniert als wütend. Sie ging zu Cyprien, der sich die Spritze aus dem Arm zog. »Bist du okay?«
    »Ich hätte ihn besser festhalten müssen.« Michael sah Bradford an. »Er war verrückt, oder?«
    »Hoffen wir es«, meinte Alex.
    »Ich bleibe bei ihr, während sie sich verwandelt.« Thierry hob Jema auf die Arme. »Ich brauche ein Zimmer, wo wir ungestört sind.«
    »Dann bringst du sie besser zurück nach Shaw House«, schlug Alex vor. »Wir werden hier alle Betten für die Verwundeten brauchen.«
    John verschwand, während Alex die Verwundeten behandelte. Sie rief im Hafen an, wo er gearbeitet hatte, aber der provisorisch eingesetzte Leiter dort behauptete, ihr Bruder habe seine Sachen gepackt und sei gegangen.
    »Ich arbeite eigentlich in einem der staatlichen Heime, aber er hat darauf bestanden, dass ich herkomme und für Dougall Hurley einspringe, bis der zurückkommt«, beschwerte sich der Mann. »Haben Sie irgendeine Ahnung, wo Hurley ist?«
    Hurleys Leiche war in die Stadt gebracht und an einem Ort abgelegt worden, wo man sie finden würde. Alexandra hatte das nicht gefallen, aber sie verstand, dass eine Entdeckung der Kyn unter allen Umständen vermieden werden musste. »Nein, tut mir leid, das weiß ich nicht. Hat mein Bruder gesagt, wo er hinwill?«
    »Er meinte, er müsste aus der Stadt verschwinden«, sagte der Mann. »Das war alles.«
    Als Alexandra endlich mit dem Zusammenflicken des letzten Kyn fertig war, suchte sie Jaus und fand ihn an der Ufermauer. Er hatte seinen Armstumpf mit einem weißen Jackett bedeckt, und aus der Entfernung konnte man ihn sich leicht als Schwanenflügel vorstellen.
    »Hey.« Sie schob die Wut auf ihren Bruder beiseite. »Was für eine Party. Ich habe mich gefragt, warum die Polizei nicht gekommen ist? Diese ganzen Schüsse müssen die Nachbarn doch aufgeschreckt haben.«
    »Das Haus ist schalldicht. Niemand hat etwas gehört.« Er sah auf. »Sagen Sie Thierry, dass ich hier bin. Ich werde nicht gegen ihn kämpfen.«
    »Jema ist nicht tot.« Sie gab ihm eine Minute, um den Schock zu verdauen, dann sagte sie ihm, was sie über Jema, Bradford und ihre Verwandlung in eine Kyn wusste. »Valentin, als Sie sie damals vor vielen Jahren in Ihrem Garten fanden, haben Sie sich da geschnitten, als Sie sie aus den Scherben hoben?«
    »Ja. Ich zog ihr einen Splitter aus der Hand, und er drang in meine Handfläche ein.« Er starrte sie an. »Das war nichts. Wir heilen sofort.«
    »Ich habe eine sehr wackelige Theorie«, sagte Alex und setzte sich neben ihn auf die Mauer. »Sagen wir mal, Ihr Blut kam auf Jemas Hand. Sie lutschte am Daumen und schluckte es runter. Aus irgendeinem Grund hat es sie nicht umgebracht. Es heilte ihre Zuckerkrankheit, und dann fing sie langsam an, sich in eine Kyn zu verwandeln. Bradford schaffte es, das Voranschreiten der Verwandlung mit Hormonen und Beruhigungsmitteln aufzuhalten. Während ihr Verdauungssystem sich zersetzte, muss sie Blut ausgeschieden haben; ich hatte Blut im Urin, aber er könnte es als Niereninfektion ausgegeben haben. Er gab ihr noch Plasma, wahrscheinlich, damit sie nicht verhungerte.«
    »Was sagen Sie da?« Jaus sah aus, als wäre er ein Teil der steinernen Ufermauer.
    »Es ist die einzige Erklärung, die einen Sinn ergibt. Jemas Diabetes verschwand, als sie ein Jahr alt war. Sie waren der einzige Kyn, der während dieser Zeit Kontakt zu ihr hatte.« Sie blickte auf das schwarze Wasser von Lake Michigan. »Bradford fand es heraus und fing
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