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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Autoren: Lynn Viehl
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von Überraschung ihre cognacfarbenen Augen und enthüllte das schimmernde Braun und Gold in ihrer dunklen Iris. Einen Augenblick später war es wieder verschwunden. »Ich bezweifle, dass wir uns schon einmal gesehen haben.«
    »Vielleicht nicht in diesem Leben.« Er bewunderte das Lichtspiel der Discokugel auf ihren feuerroten Haarsträhnen, die sie zu einem Knoten an ihrem Hinterkopf gewunden hatte. »Es gibt andere Welten, andere Leben.«
    Im Gegenzug studierte sie ihn genauso intensiv. »Ich glaube nicht an die Quantentheorie, an ein Leben nach dem Tod oder die Wiedergeburt.«
    »Ebenso wenig wie ich selbst.« Es war gefährlich, wieder in seine alte Sprache zu verfallen, aber das war ihm egal. »Es ist nicht von Belang, solange Sie nur bleiben.«
    »Ich kenne Sie nicht«, antwortete sie in einem aufreizend vernünftigen Tonfall, »und ich schleppe nie fremde Männer in Bars ab.«
    »Ich bin Rob.« Er zupfte spielerisch an einem Ende ihres Schals. »Nennen Sie mir Ihren Namen, und wir sind keine Fremden mehr.«
    »Ich heiße Chris.« Ihr Kopf drehte sich, während die Musik langsamer wurde und die Menschen auf der Tanzfläche begannen, sich eng umschlungen hin und her zu wiegen. Ohne ihn anzusehen, fügte sie hinzu: »Ich kann wirklich nicht bleiben. Ich muss morgen sehr früh arbeiten.«
    Während sie sich entschuldigte, vernahm Rob einen leicht wehmütigen Tonfall in ihrer Stimme, und er bemerkte, wie sie mit einem Anflug von Neid auf die tanzenden Sterblichen im Saal schaute.
    Vielleicht wollte sie ihn nicht, aber sie wollte tanzen.
    »Dann wollen wir keine Zeit mehr verlieren.« Er verschränkte seine Finger in den ihren. »Bleiben Sie für dieses eine Lied, Chris. Bleiben Sie und tanzen Sie mit mir.«
    Sie sah ihn für die Dauer von zehn Herzschlägen an, bevor sie sich umdrehte und ihn auf die überfüllte Tanzfläche führte.
    Robin genoss die vielen Freiheiten dieser modernen Zeiten, aber keine so sehr wie die Tänze, die es einem Mann erlaubten, jede Frau, die einverstanden war, in den Armen zu halten. Während seines menschlichen Lebens hätte ein solch skandalöses Verhalten zweifellos den Ruf einer Frau zerstört und einen Mann seinen Junggesellenstand verlieren lassen, wenn ihr Vater nicht gar todbringende Genugtuung verlangt hätte.
    Aber auch das Tanzen mit dieser Sterblichen war nicht gänzlich sicher.
    Wie sein Seneschall ihn so oft erinnert hatte, war er Robin von Locksley, unsterblicher Lord der Darkyn und Suzerän von Atlanta. Sich mit Menschen zu umgeben und sich in ihre Welt einzumischen, ob nur oberflächlich oder aus gutem Grund, bedeutete eine Gefahr für ihn und seinen Jardin .
    Seit er aus dem Realm zurückgekehrt war, hatte Robin sich rastlos gefühlt. Er hätte nicht zum jährlichen Wettstreit der Kyn gehen sollen, bei dem die Darkyn sich zusammenfanden, um ein paar Wochen entfernt von den Sterblichen zu verbringen und so zu leben, wie sie es während des Mittelalters getan hatten. Meist genoss Robin die Herausforderungen und Festlichkeiten, die vor langer Zeit ihre Form der Unterhaltung gewesen waren, aber in diesem Jahr hatten ihn zu viele alte Tragödien eingeholt. Die offenen Wunden der Vergangenheit hatten ihn beinahe seine Freundschaft zu Aedan mac Byrne gekostet, dem Suzerän des Realm, genau wie die zu Jayr, der Frau, die sie beide liebten.
    Verstrickungen in hässliche Verschwörungen, brutale Auseinandersetzungen und Anschläge auf die Leben von Jayr und Byrne waren die Tragödien in Robins Vergangenheit und sein dunkelstes Geheimnis. Niemand außer Dr. Alexandra Keller, die Sygkenis des amerikanischen Seigneurs, Michael Cyprien, hatte vermutet, warum Robin Jayr so sehr liebte. Sie war das einzige Kind seiner längst verlorenen Lady, Marian, die im Kindbett gestorben war. So Gott wollte, würde niemand sonst je erfahren, dass Robin Jayrs Vater war.
    Auf der Tanzfläche angelangt, drehte Robin Chris zu sich, umfasste ihre Hüfte mit seinem freien Arm und legte ihre Hand auf sein Herz. Für eine Frau war sie groß; wenn sie zwei Schritte näher herangekommen wäre, hätte sie ihn auf den Hals küssen oder mit ihren geschwungenen Wimpern seinen Mund kitzeln können.
    Chris tat nichts dergleichen. Stattdessen wich sie zurück, bis einige Zentimeter ihre Körper voneinander trennten.
    Unverdrossen spreizte Robin seine Hand in der Rundung ihrer Taille und spürte, wie die angenehme Wärme ihres Körpers durch ihre Kleidung strömte und seine Finger und die Innenseite seiner Hand
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