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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Autoren: Lynn Viehl
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gefleckt und mit einem Schweißfilm bedeckt. Außerdem nahm Chris einen leicht beißenden Geruch war, den sein Aftershave nicht ganz verdecken konnte.
    Kein Antiquitäten-Schmuggler oder internationaler Kunsträuber, aber ein medikamentenabhängiger Mann an der Grenze zum Alkoholiker.
    »Ich auch nicht.« Dave lächelte und offenbarte teure Keramik-Kronen, die von Essensresten umrahmt waren. Nach den Überresten zu urteilen, hatte er eine Menge Nachos mit Salsasauce gegessen. »Ich habe eine teure Suite ganz für mich alleine, eine Etage tiefer. Also, was sagst du? Möchtest du mich begleiten für …«, seine Augenbrauen hoben und senkten sich genau dreimal, »… ein Glas zu zweit?«
    Die Aktion mit den Augenbrauen entschied Chris’ nächsten Schritt.
    »Nicht heute Nacht, vielen Dank. Entschuldigen Sie mich.« Bevor er protestieren konnte, glitt sie vom Barhocker und ging um ihn herum.
    Dave drehte sich um und starrte Chris nach, als sie taktvoll den Rückzug in eine dunkle Ecke der Bar antrat. Sobald sie sich gesetzt hatte, sah sie, wie er einen Schritt in ihre Richtung machte, als wolle er sich erneut zu ihr setzen, um sie weiter zu bedrängen.
    Pass auf, dass ich dich nicht zu Boden werfen und dir deine Rechte vorlesen muss.
    Glücklicherweise entschied sich eine heißblütige Brünette in einem türkisen Kleid, Chris’ verlassenen Barhocker einzunehmen. Dave blieb auf der Stelle stehen und inspizierte den Ausschnitt der Brünetten, der auf gewaltige Brüste schließen ließ. Sein Gesichtsausdruck wechselte von dem eines verschmähten Liebhabers zu dem eines Mannes, der gerade von einem Playboy-Häschen eins über den Schädel gezogen bekommen hatte.
    Rote Haare sind ein Privileg, dachte Chris, aber gegen so ein Mörder-Dekolleté kommt man damit einfach nicht an.
    »Das wird nie was«, sagte die sanfte Stimme eines Mannes zu ihrer Linken.
    Nicht noch einer.
    Sie drehte den Kopf und erkannte zunächst nur die Umrisse eines großen Mannes, der in einer dunklen Ecke saß. Männlich, dunkler Anzug, britischer Akzent – das war alles, was sie ausmachen konnte.
    Niemand sonst saß in seiner Nähe, sodass sie annahm, dass er zu ihr gesprochen hatte. »Entschuldigen Sie, was haben Sie gesagt?«
    »Ihre Kriegslist«, fuhr er fort. Weiches Licht der Deckenleuchte vergoldete sein glattes schwarzes, nach hinten gekämmtes Haar und schien über die edle Linie seiner Nase bis hinab auf den Rand des Weinglases, das vor ihm stand. »Es wird nicht funktionieren.«
    Kriegslist . Chris konnte sich nicht erinnern, dieses Wort jemals zuvor in einem Gespräch gehört zu haben. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«
    »Diesen großen, freundlichen Kerl als Vorwand zu benutzen, den Platz zu wechseln, war ziemlich genial«, sagte der Fremde zu ihr. »Jeder würde denken, dass Sie sich einfach hier rübergesetzt haben, um ihm zu entkommen.«
    Chris vernahm den Duft von etwas wie Zitrone und dunklen, süßen Veilchen und vermutete, dass er von dem Rotwein kam, den er trank. »Alle außer Ihnen.«
    Weiße Zähne blitzten kurz auf, bevor er sein Glas nahm und wieder mit der Dunkelheit verschmolz.
    Chris beobachtete, wie der Nacho-Mann das Mörder-Dekolleté aus der Bar zum nächsten Aufzug führte. »War es so auffällig?«
    »Sie sind eine stille, schöne Frau an einem lauten, hässlichen Ort. Eine Orchidee unter lauter Unkraut. Sie sind der Inbegriff von auffällig.« Er stellte sein leeres Weinglas zurück auf den Tisch. »Die Männer hier betrachten Sie, seit Sie hier angekommen sind. Bis jetzt haben Sie alle Annäherungsversuche freundlich zurückgewiesen und sie wieder weggeschickt. Daraus kann man gewisse Schlüsse ziehen.«
    Normalerweise fiel Chris sofort auf, wenn andere Leute sie beobachteten. Es war gewissermaßen eine Berufskrankheit. Umso mehr ärgerte sie sich über sich selbst, dass ihr die Aufmerksamkeit dieses Mannes entgangen war. »Und zu welchem Schluss sind Sie gekommen?«
    »Sie sind meinetwegen hier.«
    Er schien es weder richtig ernst zu meinen, noch schien er zu scherzen. Trotz ihrer zehn Jahre Erfahrung darin, zu entschlüsseln, was Menschen warum sagten, machte sein eleganter Akzent es ihr schwer, ihn richtig einzuschätzen.
    Chris wartete auf mehr, doch er erläuterte seine unerhörte Behauptung nicht weiter. Stattdessen hob er eine schmale langfingrige Hand und winkte mit einer leichten geschmeidigen Handbewegung eine der Kellnerinnen zu sich heran.
    Seiner Stimme, seinem Stil und seinen Bewegungen nach zu
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