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Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit

Titel: Darkyn 07 – Am Ende der Dunkelheit
Autoren: Lynn Viehl
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angezogen hatte. »Und das sind nicht meine Kleider.«
    »Da war …« DeLuca machte eine Pause, um die Wattebäusche aus seinem Mund zu ziehen und steckte sie sich in die Tasche. »Es gab einen Überfall.« Er öffnete die Handschellen des Mannes und zog ihm eine saubere Skimaske über den Kopf. »Sie müssen hier raus.«
    »Stimmt das?« Erweiterte Pupillen drehten sich comicartig in den Sehschlitzen der Maske. »Warum haben Sie mir das angezogen? Ist es draußen kalt?«
    »Sie haben Tränengasbomben in die Bank geworfen«, erklärte ihm DeLuca. »Das wird Ihr Gesicht schützen.«
    Er öffnete den Aktenkoffer des Geschäftsmannes, dessen Inhalt er zuvor in den Mülleimer der Toilette geworfen hatte, und steckte das Geld aus der Sporttasche hinein. Es war nicht genug, aber es würde ihn bis nach Atlanta bringen.
    DeLuca stopfte seinen eigenen Overall und die Maske in die Sporttasche. »Passen Sie auf, dass Ihnen die niemand wegnimmt«, sagte er, während er ihm aufhalf. »Das ist Beweismaterial.«
    Der Geschäftsmann grinste ihn blöde an. »Ich habe Beweismaterial. Ich werde ein Held sein.«
    »Genau.« Schließlich drückte DeLuca dem Mann seine Ersatzpistole in die Hand. »Die werden Sie auch brauchen. Passen Sie auf die Bankräuber auf. Sie sind angezogen wie Polizisten.«
    Der Geschäftsmann hob die Waffe und schaute mit einem Auge in ihren Lauf. »Riecht wie Kracher. Soll ich auf sie schießen?«
    DeLuca nahm den Aktenkoffer und strich sich die Jacke glatt. »Nein, ziel nur auf sie. Dann bekommen sie Angst und hauen ab.«
    »Okay.« Der Geschäftsmann nickte, hob seinen Arm und zeigte mit zittrigem Finger hinter DeLuca. »Und was ist mit dem Typen?«
    DeLuca drehte sich um und sah Rob, der an der Tür lehnte.
    »Nein. Das kann nicht sein. Du … du bist tot.«
    »Um mich zu töten, braucht es mehr als ein paar Kugeln.« Rob ging hinüber zu dem Geschäftsmann und zog ihm die Skimaske vom Kopf. »Diesen armen Kerl rauszuschicken, vollgepumpt mit Drogen und so angezogen, das hätte wahrscheinlich gut funktioniert. Bist du nicht nur ein Dieb, sondern auch noch ein Mörder?«
    Die Herrentoilette verwandelte sich in eine unsichtbare Orangenplantage.
    »Nein«, hörte DeLuca sich selbst murmeln.
    »Dann ist es Zeit, das hier zu beenden.« Rob öffnete den Reißverschluss des Overalls und begann dem taumelnden Geschäftsmann das Kleidungsstück auszuziehen.
    Dann ist es Zeit, das hier zu beenden.
    Den Widerhall von Robs Worten im Kopf, den er gnadenlos seit der Bank gehört hatte, öffnete Norman die Augen und stieg in die Badewanne. Als er sich hinsetzte, zog er Knie und Ellenbogen an, damit seine Arme und Beine mit hineinpassten. Die Wanne drückte kalt gegen seinen Rücken und Hintern. Er drehte den Hahn auf, regelte die Temperatur auf lauwarm, jedoch ohne den Abfluss zu verschließen.
    Er war einmal Katholik gewesen, vor langer Zeit. Hatte die Beichte abgelegt, jeden Samstag, um Gott seine schrecklichen Sünden zu gestehen und schuldbewusst Besserung zu geloben. Das Leben, der Job und die Desillusionierung, die beides mit sich gebracht hatten, hatten die meisten Gebete aus seinem Gedächtnis gelöscht. Alles, an das er sich jetzt noch erinnerte, war der Beginn der Beichte.
    Vergib mir, Vater.
    Wegen seiner Sünden steckte Norman DeLuca sich nun den Lauf seiner Pistole in den Mund, richtete ihn nach oben gegen seinen Gaumen, schloss die Augen und machte allem ein Ende.

2
    »Hallo, schöne Frau.«
    Chris Renshaw blickte in die Spiegelwand hinter der Bar. Ein Mann mit rotem, fleischigem Gesicht stand direkt hinter ihr und behinderte mit seinem dicken Bauch den Strom der Leute, die zu den Aufzügen strebten oder von dort kamen. Eine Kellnerin, die an ihm vorbeiwollte, musste eilig ihr schwer beladenes Tablett hochheben, damit es nicht gegen seinen Hinterkopf knallte.
    Zuerst die Auktion, jetzt der Fleischmarkt. Chris hatte bereits ihre Überdosis Anmache von verzweifelten mittelalten Viagrafressern gehabt. Das verspricht ja eine wunderbare Nacht zu werden.
    Sobald er merkte, dass er Chris’ Aufmerksamkeit hatte, beugte der Mann sich nach vorne und machte einen Ausfallschritt, um sich zu fangen, bevor er ihr seinen Rum-Cola-Atem ins Gesicht blies. »Wissen Sie was? Sie haben die schönsten roten Haare, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.«
    Chris drehte sich nicht um, antwortete auch nicht. In seinem Zustand hätte er das eine wie das andere wahrscheinlich als Einladung aufgefasst, sofort auf der Theke Sex
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