Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters

Titel: Darkover 25 - Der Sohn des Verraeters
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Zustimmung seiner Mutter für diesen Plan gewinnen?
Sie war so froh, ihren erstgeborenen und am meisten geliebten Sohn wohlbehalten wiederzuhaben, dass sie sich einer neuerlichen Trennung mit allen Mitteln widersetzen würde.
Und sein Vater vermutlich ebenfalls.
Domenic warf ihr einen Blick zu und stellte fest, dass sie immer noch wartete, bis er zu reden begann; ihre goldenen Augen beobachteten ihn zärtlich. Er sah die Linien um ihren Mund, ihren Kummer und ihre Anspannung, die Trauer um Regis Ableben und um die toten Terraner und Darkova ner vom Vortag. Er bemerkte das trotzig vorgereckte Kinn und zögerte erneut. Sie war eine treue Verbündete und eine Furcht erregende Gegnerin. Dennoch musste er versuchen, sie zu überzeugen, und es musste jetzt sein. Die Sache ließ sich nicht auf einen günstigeren Moment oder auf ein anderes Mal verschieben. Er holte tief und beruhigend Luft.
Ich gehe nicht zurück nach Thendara, Mutter.
Was? Sei nicht albern, Domenic – was redest du denn da? Hast du nicht fürs Erste genug Aufregung gehabt? Sie schien ein bisschen überrascht zu sein von seiner Ankündigung, und darunter war eine leichte Gereiztheit spürbar. Er fühlte sich nicht ernst genommen, ein Kind, das kindisches Zeug redet, und es ärgerte ihn ein wenig. Er biss die Zähne zusammen und zwang sich, seinen aufkommenden Zorn zurückzuhalten – er würde sie dazu bringen, dass sie zuhörte und ihn verstand!
Es geht nicht um Aufregung, was das angeht, reichen mir die letzten paar Tage wahrscheinlich für den Rest meines Lebens. Aber ich kann mich nicht wieder auf Burg Comyn einsperren lassen.
Niemand wird dich einsperren, Domenic. Das war Regis’ Art, nicht die deines Vaters. Was ist in dich gefahren?
Du verstehst es einfach nicht, Mutter!
Natürlich nicht – Mütter verstehen nie etwas. Ich weiß noch, dass ich das Gleiche zu Dio gesagt habe, aber jetzt glaube ich, dass sie besser als ich wusste, was gut für mich war.
Zur Zeit ist es viel zu unruhig, als dass du anfangen könntest, auf Darkover herumzustromern. Der gedankliche Tonfall war geduldig und nachsichtig.
Ich habe nicht die Absicht, irgendwo herumzustromern. Ich möchte nach Neskaya gehen und bei Istvana Ridenow studieren. Tante Rafi und ein paar von ihren Schwestern können mich gleich nach Onkel Regis’ Begräbnis dorthin begleiten.
Außerdem werde ich Illona mitnehmen, denn sie braucht ihre Ausbildung, und sie wird nicht mit Leuten zusammenarbeiten, die sie nicht kennt. Ich glaube, sie vertraut mir und wird mit mir kommen. Das war eine Idee, die ihm ohne Vorwarnung in den Sinn kam, und er konnte darüber nur sagen, dass es sich richtig anfühlte.
Immer mit der Ruhe, junger Mann! Wenn du bei Istvana Ridenow studieren willst, können wir sie zu uns kommen lassen … Aber schlag dir die Idee aus dem Kopf dass du einfach losziehen kannst, nur weil …
Mutter, ich gehe nicht zurück nach Thendara!
Ich bin im Moment viel zu müde für eine solche Diskussion, Domenic. Ich weiß nicht, warum du …
Das ist keine Diskussion, das ist eine Forderung. Und wenn du dich weigerst, mich tun zu lassen, was ich meinem Gefühl Mach tun muss, dann werde ich bei der erstbesten Gelegenheit weglaufen. Er war sich dessen nicht so sicher, aber es klang nach einer brauchbaren Drohung.
Ja, ich kann mir vorstellen, dass du das versuchst. Sie ließ die Schultern ein wenig hängen. Und du könntest sogar Erfolg damit haben. Aber warum, Domenic, warum?
Ich brauche ein bisschen Ruhe und Frieden! Ich halte dieses endlose Gezänk und die kleinlichen Eifersüchteleien keinen Tag länger aus. Domenic fühlte, wie er die Beherrschung langsam verlor, wie Angst und Zorn seine Disziplin zerstörten.
Gleichzeitig begann das Murmeln im Herzen der Welt wieder in seinem inneren Ohr zu ertönen, vertraut und beinahe tröstlich. Die Lautstärke schien anzusteigen, und vorübergehend nahm er nichts außer dem Knarren und Ächzen des Planeten wahr. Ruhe und Frieden mochten ein unerreichbares Ziel sein, aber wenn er nicht bald herausfand, wie und warum er diese Dinge hörte, dann würde er nicht mehr lange zu gebrauchen sein. Er war sich nicht einmal sicher, ob Neskaya der geeignete Ort war, aber Istvana war berühmt für ihre innovativen Techniken und er vertraute ihr. Es war das Einzige, was ihm im Augenblick einfiel.
Warum sollte dir erspart bleiben, was wir anderen alle erdulden müssen? Sei doch vernünftig. Wir müssen sehr viele Dinge regeln, und du wirst an der Seite deines Vaters
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher