Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 24 - Die Schattenmatrix

Titel: Darkover 24 - Die Schattenmatrix
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
und zweitens, weil ihr ihn davor bewahrt habt, Dom Damon Aldarans Bedingungen für eine Rückkehr in den Rat der Co myn zu akzeptieren. Gisela wird entsetzlich wütend sein, möglicherweise ist Regis’ Plan, die Aldarans an den Ratstisch zu holen, damit überhaupt zunichte gemacht. Ich kann nicht in die Zukunft schauen. Wir werden einfach abwarten und sehen müssen, wie sich die Dinge entwickeln. Aber es wird sicherlich sehr interessant.« Lew schien sich schon darauf zu freuen.
Marguerida gähnte ausgiebig. »Ich bin so schläfrig … kann ich jetzt zu Bett gehen?«
»Verzeih mir. Ich hätte dich vor einer Stunde schon ins Bett bringen sollen. Aber ich konnte meine Neugier nicht bis zum Morgen zügeln.«
»Es ist bereits Morgen«, murmelte Marguerida. »Und es gibt da noch etwas, das du uns noch nicht erzählt hast, etwas sehr Wichtiges.«
»Stimmt. Ich wollte einen günstigeren Zeitpunkt abwarten, wenn ihr nicht so erschöpft seid.« Lew sah äußerst unbehaglich aus. »Wisst ihr, dieser Befehl im Ballsaal hatte einige schreckliche Folgen. Mehrere Leute erlitten einen Schock, und zwei sind sogar gestorben.« Er hielt wieder inne und sah Mikhail mit einem kummervollen Blick an. »Einer davon war der kleine Emun.« »O nein!« Mikhail fühlte Tränen aufsteigen und über seine Wangen rinnen. Sein Herz schmerzte - er trug die Verantwortung für Emuns Tod. Nun endlich begriff er, wie sich Marguerida nach Domenics Unfall gefühlt haben musste. Er schaute sie aus tränenverschleierten Augen an und sah den tiefen Schmerz in ihrem Gesicht.
Lew schüttelte den Kopf. »Ich glaube, er war zu geschwächt von allem, was er im Haus Halyn durchgemacht hatte, und er konnte diese Erfahrung nicht überleben. Dich trifft keine Schuld, Mikhail.« »Dann werde ich also doch der Elhalyn-König.« Mikhails Worte klangen rauh und bitter.
»Nein, das glaube ich nicht.« Lew sah die beiden an. »Das hier ändert alles.« Er deutete auf Mikhails Hand und sah ernst und bedrückt aus. »Es wird ein fürchterliches Durcheinander auslösen.« Mikhail sah seinen frisch gebackenen Schwiegervater verständnislos an. Dann blickte er auf den Ring hinab, und die weit reichenden Folgen, die seine neue Matrix beinhaltete, drangen allmählich in seinen leicht benebelten Verstand. Er hatte bisher nicht darüber nachgedacht, da er zu sehr damit beschäftigt gewesen war, am Leben zu bleiben. Wie hatte er bloß nicht bedenken können, wie sehr der Besitz dieses Artefakts das Gleichgewicht der Macht auf Darkover verändern könnte? Es mochte ja eine gute Idee von Varzil gewesen sein, die Matrix vor Ashara Alton in einer Zukunft in Sicherheit zu bringen, in der die Bewahrerin nicht mehr existierte, aber der alte Tenerezu hatte nicht vorhergesehen, welche Probleme er damit verursachte.
Marguerida blickte finster drein, als ihr die Konsequenzen klar wurden. »Ja, und alle werden ab sofort auf Tische hauen und mit Türen knallen und einen Riesenspaß dabei haben, sich anzuschreien, bis sie blau im Gesicht sind!«
Mikhails Hochstimmung über die Nachricht, dass er Vater wurde, löste sich plötzlich in nichts auf. Ein Gefühl der Unwürdigkeit überwältigte ihn. War er jetzt wirklich der mächtigste Mann auf ganz Darkover? Das war mehr, als er ertragen konnte. Er hätte den verhassten Ring am liebsten vom Finger gestreift und in den Kamin geworfen. Der Ring gehörte nicht
in die Zeit, in der Mikhail lebte. Er war das Relikt einer anderen Epoche, einer schrecklichen Vergangenheit, deren Wiedergeburt Mikhail auf keinen Fall erleben wollte.
Er schauderte von Kopf bis Fuß. Seine Augen brannten. Wenn er doch nur schlafen und einfach alles vergessen könnte. Er wollte diese Macht nicht - oder doch? Dann spürte er ein Lachen in seiner Brust aufsteigen. Was stellte er sich eigentlich vor - dass er jetzt nur mit der Hand winken musste, um Wunder zu vollbringen? Was für ein Narr er doch war!
»Ich werde nicht zulassen, dass der Ring alles ändert«, murmelte er. »Du wirst was?« Lew lachte bitter. »Ich bewundere deine Haltung, mein Sohn, aber jetzt ist nicht die Zeit, darüber zu sprechen. Ins Bett mit euch beiden! Ich kann es kaum erwarten, Regis’ Gesicht zu sehen, wenn ihr eure Geschichte erzählt - allerdings fürchte ich, dass ich auf dieses Vergnügen wohl noch eine Weile warten muss.« »Regis’ Gesicht? Denk lieber an das von Tante Javanne!« »Wie wahr, Marguerida. Man wird sie anbinden müssen. Als wäre nicht alles bereits schlimm genug für sie, nachdem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher