Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
hinausgeblickt hatte. Nur ließen sie es jetzt hinter sich und näherten sich einem zweiten Tor am äußersten Rand des Raumhafens.
   Dies Tor war größer und von schwarzgekleideten Männern mit Pistolenhalftern bewacht. Beide Posten erkannten Wade Montray wieder und nickten ihm zu, und Vater und Sohn traten auf den offenen Platz hinaus.
   »Versäumen Sie die Sperrstunde nicht, Mr. Montray. Alles Zonen-Personal, das nicht im Dienst ist, muß um Mitternacht unserer Zeit innerhalb der Tore sein.«
   Montray nickte. Seite an Seite überquerten sie den Platz. »Wie kommst du mit dem neuen Schlafzyklus zurecht, Larry?«
   »Mir macht das nichts.« Darkover hatte eine Rotationsperiode von achtundzwanzig Stunden, und Larry war bekannt, daß manche Leute Schwierigkeiten hatten, sich an die längeren Tage und Nächte anzupassen. Ihm war es sofort gelungen.
   Der Platz zwischen dem Raumhafen und der darkovanischen Stadt von Thendara lag als weite Fläche unter dem letzten roten Licht der Abendsonne. Auf einer Seite wurde er von den Bogenlampen des Raumhafens erhellt, auf der anderen von gedämpfteren Lichtern in rötlicher Farbe. Eine Reihe von Läden begrenzte ihn, und Darkovaner und Erdenbewohner gingen vor ihnen hin und her. Die ausgestellten Waren zeigten eine bestürzende Vielfalt: Pelze, Töpfereien, polierte und verzierte Messer mit glänzenden Scheiden, alle Arten von Obst und Süßigkeiten. Aber als Larry stehenblieb, um sie sich anzusehen, sagte sein Vater mit leiser Stimme: »Das sind nur die Geschäfte für die Touristen, die vom Raumhafen kommen. Der alte Markt wird dich bestimmt mehr interessieren. Hierhin kannst du jederzeit gehen.«
   Sie bogen in eine Nebenstraße ab, gepflastert mit ungleichmäßigen Katzenköpfen, die zu schmal für Fahrzeuge irgendwelcher Art war. Montray ging schnell, als wisse er, wohin er wolle, und Larry dachte nicht ohne Groll: Er ist hier schon gewesen. Er weiß Bescheid. Und nie ist ihm der Gedanke gekommen, daß ich all dies auch gern sehen würde .
   Die Häuser zu beiden Seiten waren niedrig und zum größten Teil aus Stein erbaut. Sie schienen sehr alt zu sein. Alle hatten viele große Fenster, in denen dickes, durchscheinendes Bunt- oder Mattglas zu Mustern zusammengesetzt war, so daß man von draußen nicht hineinsehen konnte. Die Ställe zwischen den Häusern waren aus Flechtwerk oder Holz, und dazu kam eine Vielzahl von Außengebäuden. Larry hätte gern gewußt, wie die Häuser innen aussahen. Aus einem wehte ihm ein starker Geruch nach bratendem Fleisch entgegen, und hinter einem anderen hörte er die Stimmen von spielenden Kindern. Ein Mann auf einem kleinen bräunlichen Pferd ritt langsam die Straße hinunter. Larry fiel auf, daß er das Pferd ohne Gebiß und Zügel nur mit einem Haltestrick und dem Zaum lenkte.
   Die enge Straße verbreiterte sich und mündete auf einen viel größeren offenen Platz, voll von Marktständen, bunten Zelten und kleinen Stein-Kiosken. Laternen spendeten ein mattes Licht. Am Rand des Marktes waren Pferde und Karren angebunden. Larry betrachtete sie neugierig.
   »Pferde?«
   Montray nickte. »Die Darkovaner stellen keinerlei Fahrzeuge für den Oberflächentransport her. Wir haben versucht, sie für Automobile und Hubschrauber zu interessieren, aber sie behaupten, sie hätten keine Lust, Straßen zu bauen, und in Eile sei sowieso niemand. Es ist eine barbarische Welt, Larry. Das habe ich dir doch gesagt. Unter uns«, er senkte die Stimme, »ich glaube, viele Einwohner hätten gern einiges von unseren Maschinen und Produkten. Doch die Leute an der Spitze wollen ihre Welt so erhalten, wie sie ist. Ihnen gefällt sie so besser.«
   Larry hielt fasziniert Umschau. »Ich fände es auch furchtbar, wenn dieser Markt in ein großes, mechanisiertes Shopping-Center umgewandelt würde. Die auf der Erde sind häßlich.«
   Sein Vater lächelte. »Wenn du damit leben müßtest, würdest du die Schattenseiten erkennen. Du bist wie alle jungen Leute, du romantisierst das Alte. Glaub mir, die darkovanischen Machthaber sind nicht romantisch. Es ist nur einfacher für sie, wenn alles auf ihre Art weiterläuft, wenn sie die Leute zwingen können, alles so zu tun, wie es immer getan worden ist. Nun, lange wird das nicht mehr dauern.« Er schien davon überzeugt zu sein. »Sobald das Terranische Imperium den Leuten zeigt, was eine galaxisweite Zivilisation zu bieten hat, verlangen sie nach Fortschritt.«
   Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher