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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der zentralen Küche zubereitete Essen wurde mittels Druckluft durch ein Rohr geschickt und ihr Konto mit der Rechnung belastet -, wählte für sich etwas zu trinken und einen Imbiß und fragte Rick, was er haben wolle. Die Jungen machten es sich gemütlich und aßen hungrig.
   »Du bist wirklich komisch«, wiederholte Rick. »Was kümmert dich dieser Planet? Wir werden nicht das ganze Leben lang hierbleiben. Was soll es uns also nützen, wenn wir etwas über ihn lernen? Die Kenntnisse, die wir uns auf den Schulen des Terranischen Imperiums erwerben, werden auf jedem Imperiumsplaneten anerkannt, wohin man uns auch schicken mag. Was mich betrifft, werde ich in die Raum-Akademie eintreten, sobald ich achtzehn bin - und weiß der Himmel, das ist Grund genug, mich hinter Navigation und Mathe zu klemmen!«
   Larry kaute einen Cracker. »Mir kommt es einfach albern vor«, verteidigte er entschlossen seine Meinung, »auf einer Welt wie dieser zu leben und nichts über sie zu erfahren. Warum bleiben die Leute nicht auf der Erde, wenn ihre Kultur die einzige ist, auf die es ankommt?«
   Rick lachte nachsichtig. »Ist dies dein erster fremder Planet? Oh, das erklärt es. Wenn du ein paar mehr gesehen hast, wird dir aufgehen, daß es dort nichts gibt als einen Haufen Barbaren und Außenweltler. Warum soll sich jemand, der nicht gerade Archäologe oder Historiker werden will, den Kopf mit Einzelheiten vollstopfen?«
   Larry konnte nicht antworten. Er versuchte es erst gar nicht. Statt dessen aß er seinen Cracker auf und öffnete sein Buch über Navigation. »Ist das hier die Stelle, bei der du Probleme hast?«
   Doch während sie die Köpfe zusammensteckten, interstellare Umlaufbahnen berechneten und Kollisionskurven zeichneten, dachte Larry mit brennender Sehnsucht an die Welt da draußen - die Welt, die er, so wie es jetzt aussah, niemals kennenlernen würde.
   Rick schien das nichts auszumachen. Keinem der Jungen hier in der Handelsstadt schien es etwas auszumachen. Sie waren Terraner, und alles außerhalb der Terranischen Zone war fremd - und nichts konnte sie weniger interessieren. Sie führten das gleiche Leben, wie sie es auf jedem Imperiumsplaneten geführt hätten, und sie wollten es gar nicht anders haben.
   Sie waren sogar überrascht - nein, vom Donner gerührt - gewesen, als sie erfuhren, daß er die darkovanische Sprache gelernt hatte. Sie konnten sich nicht vorstellen, warum. Einer der Lehrer hatte eine Spur von Verständnis bewiesen; er hatte Larry gezeigt, wie man die komplizierten Buchstaben des darkovanischen Alphabets schrieb und ihm sogar ein paar Bücher in darkovanischer Sprache geliehen. Aber für so etwas war nicht viel Zeit. Größtenteils bekam Larry den gleichen Unterricht wie auf der Erde. Darkover, selbst das Licht von Darkovers roter Sonne, wurde von Mauern und gelber erdtypischer Beleuchtung ausgesperrt, und die Engstirnigkeit des Personals in der Terranischen Zone stellte eine noch stärkere Barriere dar.
   Als Rick gegangen war, räumte Larry seine Bücher weg, setzte sich hin und dachte mit finsterem Gesicht nach, bis sein Vater hereinkam.
   »Wie war’s heute, Dad?«
   Die Arbeit seines Vaters faszinierte ihn, aber Wade Montray pflegte nicht viel darüber zu sprechen. Larry wußte, daß sein Vater im Zollbüro arbeitete und seine Aufgabe, allgemein gesprochen, darin bestand, darauf zu achten, daß keine Schmuggelware von Darkover in die Terranische Zone oder umgekehrt gebracht wurde. Für Larry klang das interessant, obwohl sein Vater betonte, es unterscheide sich nicht besonders von der Arbeit, die er auf der Erde getan habe.
   Heute schien er jedoch etwas gesprächiger zu sein.
   »Wie ist es, sollen wir uns etwas zum Abendessen wählen? Ich hatte heute zuviel zu tun, um eine Essenspause einzulegen. Wir hatten allerhand Aufregung im Büro. Einer der Stadt-Ältesten kam zu uns, wütend wie eine nasse Katze. Er behauptete, einer unserer Männer habe Waffen in die Stadt gebracht, und wir müßten der Sache nachgehen. Und was war geschehen? Irgendein dummer Darkovaner Junge hatte einem der Raumhafen-Wachen eine Menge Geld dafür geboten, daß er ihm seine Pistole verkaufe und sie als verloren melde. Wie sich bei der Vernehmung des Mannes herausstellte, hatte er genau das auch getan. Natürlich verlor er seinen Dienstgrad und wird Darkover mit dem nächsten abgehenden Raumschiff verlassen. Dieser Vollidiot!«
   »Warum, Dad?«
   Wade Montray stützte
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