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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Blut ab und legte einen hässlichen, aber nicht gefährlichen Schnitt bloß.
       »Das muss genäht werden, aber ich kann das nicht, und Cholayna wird es auch nicht können. Jedenfalls im Augenblick nicht.«
       »Ach, lass doch, Liebes, kommt es darauf an? Eine Narbe mehr«, sagte Camilla. Passiv, interesselos ließ sie sich von Magda die Hand verbinden. »Ich wusste nicht einmal, dass Acquilara und ihre Bande dich entführt hatten. Stell dir vor, es war die Blinde, die darauf bestand, wir müssten umkehren. Und da wart ihr verschwunden. Und Jaelle… « Camilla versagte die Stimme. Von neuem drohte der Kummer sie zu überwältigen. »Jaelle… versuchte, euch mit Laran zu folgen, und es gelang ihr nicht. Deshalb… « Camilla ließ den narbenbedeckten Kopf auf die Hände sinken und weinte, während Magda im Geist diese erschütternde Szene miterlebte. Jaelle bat, flehte…
       Ich schaffe es nicht, Camilla, ich bin nicht stark genug. Du allein kannst sie finden. Sie können überall in diesen Bergen sein, tot oder lebendig, und wenn wir sie nicht bald finden, werden sie verhungern, erfrieren, sterben…
       Ich bin keine Leronis…
       Willst du dich weiter belügen, bis sie alle tot sind? Kennt deine Selbstsucht keine Grenzen, Camilla? Mir wäre es gleichgültig, aber Magda… Magda liebt dich, liebt dich mehr als jeden anderen Menschen, mehr als den Vater ihres Kindes, mehr als ihre geschworene Freipartnerin…
       Als sie diese Worte vernahm, kamen auch Magda die Tränen. War es wahr? War Jaelle in dem Glauben gestorben, Magda liebe sie weniger?
       Magda machte diesem selbstzerfleischenden Gedankengang ein Ende. Fest sagte sie sich: Entweder weiß Shaya es jetzt besser, oder sie ist an einem Ort, wo es keinen Unterschied für sie bedeutet. Sie ist meiner Reichweite entrückt. So schmerzlich es war, sie konnte nichts mehr für Jaelle tun. Sie konzentrierte ihre Aufmerksamkeit voll auf Camilla.
       »Also überredete sie dich… und du kamst zu mir! Aber woher kam Kyntha?«
       »Ich weiß es nicht. Jaelle… « Camilla schluckte und fuhr entschlossen fort: Jaelle sagte zu mir: »Ich bin eine Katalysator-Telepathin, ich habe selbst wenig Talent, aber man hat mir gesagt, dass ich es in anderen wecken kann. Sie berührte mich, und es war… als fiele ein Schleier von mir ab. Ich sah dich, und ich wusste… und ich kam zu dir.«
       »Sie hat uns alle gerettet.« Nur nicht sich selbst. Magda wusste, dass sie und Camilla niemals aufhören würden zu trauern. Der Schmerz, der sie für den Rest ihres Lebens immer wieder peinigen sollte, hatte eben erst begonnen, doch im Augenblick musste sie ihn beiseite schieben. Wenn sie jetzt an Jaelle dachte, sah sie sie vor sich, wie sie ihr unvergesslich bleiben würde. Das Haar wild flatternd im Wind der Berghöhen, drehte sie sich zu ihr um und sagte: »Ich möchte nicht zurückkehren… «
       Sie teilte das Bild mit Camilla und sagte leise: »So sprach sie zu mir. Sie wollte nicht zurückkehren. Ich glaube, sie wusste es, ich glaube, sie sah ihr Leben als beendet an… Sie hatte alles getan, was sie hatte tun wollen.«
       »Ich wäre so gern an ihrer Stelle gestorben«, würgte Camilla hervor.
       Rafaellas Hand fiel auf ihre Schulter. »Ich auch, Camilla. Die Göttin weiß es… wenn es eine Göttin gibt… « Auch sie hatte geweint. Sie beugte sich nieder und drückte Camilla fest an sich.
       Kyntha stand neben ihnen. Ihre Stimme verriet ihr Mitgefühl, aber sie war sachlich wie immer.
       »Das Essen für euch ist fertig. Und die Wunden eurer Gefährtinnen sind versorgt worden.« Sie bückte sich und sah sich Camillas Stirn an.
       »Wenn du es wünschst, kann ich das nähen.«
       »Nein. Nicht notwendig.« Müde stand Camilla auf und folgte Kyntha ans andere Ende des Raums zur Feuerstelle. Magda blieb ein Stückchen zurück und betrachtete Kyntha neugierig. Sie fragte: »Du sprichst nicht den Bergdialekt dieser Frauen. Woher stammst du?«
       Kyntha wirkte ein bisschen bekümmert. »Ich kann ihn sprechen, wenn ich muss, und hier versuche ich, daran zu denken, dass ich mich seiner bediene. Ich bin jedoch noch jung und unvollkommen. Ich bin auf den Ebenen von Valeron aufgewachsen und habe fünf Jahre im Neskaya-Turm gearbeitet, bis ich einen sinnvolleren Dienst fand, Terranerin.«
       »Du weißt es?«
       »Ich bin nicht blind; ich kenne Ferrika, und Marisela war meine geschworene Schwester im Dienst an Avarra. Es hat eine Zeit
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