Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
Armesreichweite hinaus wirksam war. Außerdem verbot das Terranische Gesetz hoch technisierte Waffen auf einer technisch unterentwickelten Welt. Aber Alexis Anders hatte die Waffe hier bereits zur Schau gestellt. Und sie waren zahlenmäßig verzweifelt unterlegen, vier oder fünf gegen vierzig und mehr. Und - das überzeugte sie endgültig - Vanessa würde sich von ihrem Einspruch doch nicht aufhalten lassen. Sie murmelte zurück: »Benenne mich als Zeugin vor dem Kriegsgericht, wenn wir zurückkommen.«
       Sie wurden in eine Ecke der oberen Kammer getrieben, und sie bekamen Lexie gar nicht zu Gesicht. Unten herrschte Aufruhr, sie hörten rufende Stimmen und laufende Füße. An der Wand hing eine einzige Fackel und sandte erstickenden Qualm aus. Eine Zweite schwankte in der Hand einer alten Frau, die vor der Höhlenwand stand.
       Dann klirrte Metall, und eine große Zahl von Frauen drängte sich am Kopf der Treppe zusammen. Magda konnte nicht erkennen, was los war.
       Die Schwesternschaft tötet nicht. Darin sind sich alle Legenden einig, hatten Jaelle und Camilla ihr immer wieder versichert. Würden die Schwestern kämpfen, um sie zu retten? Auf der Treppe schrie jemand laut auf. Frisch angezündete Fackeln erhellten den Raum, und Magda sah Camilla vordringen.
       Die Zeit zum Handeln war da. Magda sprang eine der Wächterinnen an und stieß sie so heftig, dass die Frau ihr entgegenkippte. Magda riss ihr das Schwert aus dem Gürtel, und als die Frau sich aufraffte, schickte sie sie mit einem Tritt, den sie auf einer anderen Welt gelernt hatte, wieder zu Boden. Ihr eigener Schwung drehte sie herum, und sie sah, dass Cholayna und Rafaella ihrem Beispiel zu folgen versuchten. Aber sie hatte keine Zeit abzuwarten, was passierte. Laut rufend lief sie auf Camilla zu. Wo war Jaelle? In den Schatten, die das Fackellicht warf, war es fast unmöglich, Freund und Feind zu unterscheiden.
       Camilla fasste Magdas Hand, zog sie die Treppe hinunter und lief mit ihr fort. Irgendjemand stellte sich ihnen in den Weg, und Magda schlug mit der Handkante zu, ohne an das erbeutete Schwert zu denken. Sie liefen über den Körper ihrer Gegnerin weiter. Camilla rief mit einer klingenden Stimme, die durch die Höhlen widerhallte:
       »Comhi’Letzii! Hierher! Sammelt euch hier!«
       Eine Frau packte Magda; beinahe hätte sie sie niedergeschlagen, doch dann sah sie, dass es Jaelle war, die eine dicke Zipfelmütze über dem leuchtenden Haar trug.
       »Sie sind hier«, stammelte Magda atemlos. »Rafi. Und Lexie. Rafi steht auf unserer Seite. Lexie hat eine Lähmpistole. Sei vorsichtig. Ich glaube, sie würde schießen.«
       Acquilaras Frauen strömten die Treppe hinunter. Magda hörte Vanessa schreien und fuhr herum. Lexie hielt die Lähmpistole in einer Haltung wortloser Drohung auf Cholaynas Gesicht.
       Cholaynas Fuß schoss in einem Vaido-Tritt hoch. Die Pistole flog in hohem Bogen über die Köpfe. Magda rannte danach, rutschte, fing sie auf, bevor Acquilaras Hände sich darum schlossen. Acquilara hatte ein Messer; Magda trat es ihr aus der Hand.
       Eine Frau mit einer bösen Narbe über das halbe Gesicht fiel sie an. Magda trat, schlug, rang, stopfte die Lähmpistole in ihre Jacke. Sie fühlte sich eisig kalt auf der nackten Haut an, und Magda fragte sich ängstlich, ob Lexie sie entsichert habe und sie plötzlich losgehen werde. Wo war Lexie? Magda sah sie nirgendwo in dem flackernden Fackellicht, unter den sich schiebenden und stoßenden, schreienden Frauen. Cholayna? Wo war Cholayna? Magda kämpfte sich durch die Menge zurück. Cholayna lag auf dem Boden, Lexie stand neben ihr, und einen entsetzlichen Augenblick lang glaubte Magda, Lexie habe sie erschlagen.
       Aber Cholaynas rasselnder Atem war in der Höhle gerade noch zu hören. Sie mühte sich aufzustehen, und Magda erfasste die Situation. Cholayna hatte sich an diese Höhe schlecht angepasst, und sie hatte wie eine halb so alte Frau gekämpft. Lexie war unbewaffnet.
       Ich habe die Pistole! Und Lexie ist zwar im waffenlosen Kampf ausgebildet, aber gegen Messer… Mit bloßen Händen wehrte Alexis zwei Frauen mit Messern ab, die an Cholayna herankommen wollten. Wie wahnsinnig warf sich Magda in die Menge. Rafaella hatte Recht - Vanessa zerrte Cholayna auf die Füße. Alle drei zogen sich langsam in Richtung des Tageslichts zurück, das am Ende der großen Kammer sichtbar wurde. Die Messerträgerinnen griffen erneut an, und Lexie stürzte in
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher