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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Damit ging er weiter. Hinter ihm klang Gemurmel auf.
   »Das ist der König! «
   »Sei nicht dumm«, fiel die Frau auf der nächsten Tragbahre ein, »der König würde doch nicht hier herunterkommen. Das ist sein Friedensmann, der eine, der ihm so ähnlich sieht.«
   »Ob er es nun war oder nicht«, verteidigte sich die erste Frau, »er hat freundlich zu mir gesprochen, und ich werde das Mädchen nach ihm Fianna nennen. Und der Friedensmann des Königs ist sowieso so gut wie der König selbst!«
   Bard überwachte den Abtransport der letzten Schwerverletzten. Hier und da sprach er mit einem Veteran, den er kannte, einem Hoffreund seines Vaters, einem treuen Diener. Nicht alle von ihnen dachten daran, ihn mit Sir oder Euer Majestät zu titulieren, und das war ihm nur recht. In den kommenden Jahren war Zeit genug für Formalitäten, und er war stolz darauf, der Kilghard-Wolf zu sein. Und wenn es die Angst eines alten Dieners beschwichtigte, ihn Meister Bard zu nennen, setzte ihn das auch nicht herab, entschied er.
  
»Sind alle draußen?«
   »Alle bis auf die alte Frau in der Ecke dort. Ich fürchte, wenn wir sie bewegen, wird sie sterben«, antwortete Carlina zögernd. »Und ich möchte nicht gern vier Männer mit einer Tragbahre schicken… « Sie war bleich vor Furcht, und Bard dachte daran, daß auch Carlina Laran hatte und vielleicht eine Spur von Voraussicht. In diesem Augenblick war ein seltsamer, summender Ton zu hören, und die Leroni , die sich im Garten an den Händen hielten, schrien auf. Bard rannte in die Ecke der Großen Halle und beugte sich über die alte Frau. Sie blickte zu ihm auf, das Gesicht grau vor Angst und Schmerz.
   »Lauf, Sohn! Mit mir ist es aus.«
   »Unsinn, Oma.« Bard nahm sie in die Arme. »Könnt Ihr einen Arm um meinen Hals legen? So ist’s recht - los, machen wir, daß wir hinauskommen!« Im Laufen fiel ihm plötzlich ein, daß Carlina befürchtet hatte, die alte Frau werde schon beim Abtransport auf einer Tragbahre sterben. Nun, ganz bestimmt starb sie, wenn er sie hier zurückließ und das Dach auf sie fiel! Er taumelte ins Freie, und als er auf dem Rasen anlangte, gab es eine fürchterliche Erschütterung. Er stolperte und stürzte schwer auf die alte Frau, und er meinte, seine Trommelfelle müßten von dem Getöse platzen.
   Als er wieder mitbekam, was geschah, sammelten Paul und seine Leibwächter ihn auf, und die alte Frau, die wunderbarerweise immer noch atmete, wurde ihm behutsam aus den Armen genommen und auf eine Tragbahre gelegt.
   Aus einem der noch stehenden Flügel der Burg stieg eine hohe, anmutige Staubfontäne auf und brach brüllend zusammen. Bard, der selbst den Befehl gegeben hatte, alle Feuer, sogar die Kochfeuer, zu löschen, sah mit Erleichterung, daß keine Flammen hochschlugen. Es gab eine zweite und eine dritte Explosion, und ein Stall stürzte ein. Aber die unter Pauls Befehl stehenden Soldaten waren tüchtig gewesen und hatten schon alle Pferde nach draußen gebracht. Wieder eine Explosion, der Schreie folgten: Eine Bombe war mitten in eine Gruppe von Soldaten eingeschlagen, die sich um Verwundete geschart hatten. Bard wurde übel, als er Arme und Beine durch die Luft fliegen und schreiende Körper sich winden sah.
   Über ihnen wurde das summende Geräusch lauter. Dann schoß aus dem Kreis der Leroni unter den Bäumen ein blaues Licht hoch, und plötzlich fiel unter Donnergetöse ein Luftwagen wie ein Stein aus dem Himmel. Er stürzte in einen Obstgarten und traf einen Apfelbaum, aus dem sofort himmelhohe Flammen schlugen.
   »Eimer!« brüllte einer von Bards Offizieren. »Löscht das Feuer dort!«
   Ein Dutzend Männer rannte in Richtung des Obstgartens.
   Wieder ein blaues Licht, und ein zweiter Luftwagen stürzte brennend ab. Dieser schlug, ohne Schaden anzurichten, auf einem felsigen Hügel auf und rollte hinab, bis er in verstreuten Trümmern liegenblieb. Ein Luftwagen flog über den Wartturm der Burg und ließ kleine, harmlos wirkende Eier fallen, die in der Luft auseinanderbrachen.
   »Zandrus Höllen!« rief Bard. » Haftfeuer !« Und tatsächlich, sobald die Geschosse trafen, gingen sogar die Steinmauern der Burg in Flammen auf. Das höllische Zeug, erinnerte Bard sich, verbrannte alles, sogar Fels, und brannte weiter und weiter…
   Alaric und sein Vater kamen so zu einer Feuerbestattung.
   Der letzte der Luftwagen explodierte knatternd und fiel aus dem Himmel. Bard sah, daß Melora sich
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