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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters
Autoren: R.L. LaFevers
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kein heiliges Licht, sondern einfach nur mein Ich, unversehrt und ohne Angst davor, wer und was ich bin, bereit, die Arbeit zu tun, die zu tun ich geboren wurde.
    D’Albrets Männer haben sich neu gruppiert und stürmen auf die Bestie zu. Er wehrt den ersten ab und das Geräusch ihrer Schwerter ist ohrenbetäubend.
    Ich umfasse meine Messer fester, als ein anderer Landsknecht auf mich zukommt, das Schwert gezückt. So leicht, als trainierte ich mit Annith, ducke ich mich unter seiner Klinge hindurch, gelange hinter seine Deckung und stoße ihm mein Messer in die Kehle. Bevor er auch nur begonnen hat zu Boden zu fallen, drehe ich mich um, um es mit dem Nächsten aufzunehmen. Aber dieser hat meinen Trick gerade eben mit angesehen und senkt sein Schwert, um ein weiteres derartiges Manöver zu parieren. Also ergreife ich mein Messer an der Spitze und schleudere es in seine Richtung. Es trifft ihn mitten in ein Auge und er fällt auf die Knie.
    Zwei Wachen kommen näher und ich drehe mich zu ihnen um. Die Zeit verlangsamt sich wie ein Tropfen Honig, der an der Spitze eines Messers hängt. Während ich eine Finte ausführe, läuft jede Bewegung ohne bewusstes Denken ab. Es fühlt sich an, als sei mein Körper erfüllt von etwas, das so kühl und dunkel und verlässlich ist wie ein Schatten. Ich bin jetzt ganz. Ganz und ungebrochen und erfüllt von einer überirdischen Anmut, die sich in meinen Bewegungen widerspiegelt, und mich durchströmt ein unaussprechliches Glücksgefühl.
    Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass die Kampfeswut die Bestie vollkommen im Griff hat, der Ritter pflügt sich durch seine Angreifer wie eine Egge durch die Erde. Wahrhaftig, wir sind die Kinder der Heiligen, geschmiedet im Feuer unserer gequälten Vergangenheit, aber auch gesegnet mit unvorstellbaren Gaben.
    Wie lange wir kämpfen, weiß ich nicht, aber langsam, als würde ich vom Grund eines tiefen Brunnens heraufgezogen, wird mir meine Umgebung bewusst. Jetzt, da ich aufgehört habe zu kämpfen, fühle ich mich dünnhäutig und leer wie ein weggeworfener Handschuh. Über die Hälfte von d’Albrets Männer liegen tot zu unseren Füßen. Die andere Hälfte macht keine Anstalten, sich zurückzuziehen. Im Gegenteil, zwei der Männer sind fortgegangen, um Verstärkung zu holen.
    Da ich keine Messer mehr habe, bücke ich mich und nehme ein Schwert von einem der toten Soldaten, die den Boden übersäen, dann drehe ich mich zu der schwer atmenden Bestie um.
    Seine Augen glänzen jetzt nicht mehr ganz so wild. Er öffnet den Mund, um etwas zu sagen, aber eine Explosion erschüttert das Gebäude – der Boden unter unseren Füßen bebt. Es klingt, als sei ein Dutzend Kanonen gleichzeitig losgegangen. Die Bestie ergreift meine Hand und beginnt mich zur Tür zu ziehen.
    »Was war das?«, frage ich.
    »Lazare und seine Köhler.«
    »Hier?«
    »Er dachte, dass wir vielleicht ein Ablenkungsmanöver brauchen könnten. Außerdem hielten wir es nicht für angebracht, die Waffen der Herzogin in den Händen ihrer Feinde zu lassen, damit sie sie gegen sie verwenden können.« Eine weitere Explosion folgt.
    »Wo sind die Mädchen?«
    »Im Kloster der heiligen Brigantia. Die Äbtissin hat geschworen, dass sie sie niemandem außer dir oder mir oder auf den persönlichen Befehl der Herzogin hin herausgeben wird.«
    Während die Soldaten sich erholen und sich neu formieren, entdecken sie, dass wir uns auf die Tür zubewegen.
    Wir rennen los.
    Am Hauptportal des Palastes kauern sich kleine Gruppen von Dienern zusammen, spähen hinaus und tuscheln miteinander, machen aber keine Anstalten, uns aufzuhalten.
    Draußen im Innenhof muss ich blinzeln, weil das Licht so grell ist. Gruppen von Soldaten stehen da und versuchen, die Richtung des Angriffs auszumachen, ohne zu begreifen, dass es ihre eigene Artillerie ist, die zerstört wurde. Die Bestie benutzt ihre Verwirrung und steuert auf das Osttor zu. Da wir keine weitere Aufmerksamkeit auf uns lenken wollen, gehen wir, statt zu rennen. Aber er ist einen Kopf größer als die meisten Männer, und ich bin in Dunkelrot gekleidet; sie brauchen nicht lange, um uns zu bemerken. Außerdem sind sie d’Albrets Männer, und sie wissen nur allzu gut, welche Strafe sie erwartet, wenn sie es nicht schaffen, uns aufzuhalten. Sie verlagern schnell ihre Aufmerksamkeit von den unbekannten Angreifern auf uns und laufen auf das Tor zu, um uns den Fluchtweg abzuschneiden.
    Die Bestie hält keinen Augenblick inne, sondern wechselt lediglich die
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