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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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setzte, sah ich aus dem Augenwinkel, dass sich der Vorhang meiner Küche bewegte. Halluzination, ein weiteres Zeichen von Schlafentzug, dachte ich.
    Die Bücherei, in der ich eine Stelle gefunden hatte, war e inen Steinwurf von meinem Haus entfernt.
    »Alter, wie siehst du denn aus?« fragte mich mein Kollege und Freund Tom, als ich den Laden betrat. Ich kannte ihn seit der Schule. Tom vermittelte mir den Job, immerhin gehörte ihm die Bücherei.
    Viele Menschen bezeichneten ihn als Freak, womit sie bestimmt nicht ganz Unrecht hatten. Wobei ich persönlich ihn nicht so nennen würde. In gewissem Grade war er aber genau das. Er beschäftigte sich mit allem was alternativ war. Egal in welcher Hinsicht.
    »Du siehst aus wie ein Zombie«, kicherte er. Das wusste ich auch alleine, brauchte der mir nicht zu sagen.
    »Nicht gut geschlafen, was?«
    »Ist das so offensichtlich?« entgegnete ich ihm mit einer Prise Sarkasmus.
    »Deine Aura verrät es mir.« Seine Stimme bekam einen künstlerisch düsteren Unterton. Wie Bela Lugosi in den alten Horrorfilmen aus den Dreißigern.
    »Halt die Klappe, Tom.«
    »Nein, Kevin. Im Ernst. Eine Frau kann an deinem Gemütszustand nicht schuld sein. Denn sonst hättest du eine bessere Aura.«
    Der Arbeitstag verging nur schleppend. Lag nicht zuletzt an meiner immensen Müdi gkeit.
    Als ich nach Hause kam war mein erster Weg in den Ga rten. Ringo begrüßte mich, aber nur sehr kurz. Normalerweise war es seine Art, mir das komplette Gesicht abzulecken. Diesmal wedelte er mit dem Schwanz, leckte meine Hand ab und ging dann seiner Tätigkeit nach, mit der er sich wohl schon den ganzen Tag die Zeit totgeschlagen hatte.
    Wie ein Maulwurf buddelte er Löcher entlang der Hau smauer. Ich wusste nicht, ob ich mit ihm schimpfen sollte, ließ es aber. Immerhin wollte ich sowieso Blumen und Gemüse anpflanzen. Also warum selbst buddeln, wenn das der Hund für einen erledigt.
    Die Nacht brach herein. Ich schloss die Tür zum Woh nzimmer, um nicht wieder geweckt zu werden.
    Es dauerte exakt zwei Stunden, bis ich abermals von e inem Geräusch geweckt wurde. Aber es war nicht der Fernseher. Es waren eindeutig Schritte. Jemand war in meinem Haus, daran gab es nun keinen Zweifel.
    Ringo starrte wie versteinert zur Tür, fletschte erneut die Zähne. Die Schritte kamen näher und verstummten ku rze Zeit später.
    Das konnte nur eines bedeuten: Mein nächtlicher Besucher stand vor der Schlafzi mmertür. Gerade als ich den Gedanken aus meinem Kopf zu vertreiben versuchte, blieb mir ein Schrei im Hals stecken. Der Türknauf bewegte sich langsam. Ringo stand bereits in Kampfposition. Guter Hund.
    Wenigstens einer von uns war kein Hasenfuß. Plötzlich rü ttelte es an der Tür, sie schien beinahe aus den Angeln zu springen. Mein Herz pochte wie wild. Ich hatte das Gefühl, dass es mir aus der Brust zu hüpfen schien.
    Ich wusste nicht was ich machen sollte. Aufspringen, den ungebetenen Gast entgegenzutreten und einen Kampf riski eren, oder lieber unter das Bett kriechen und warten was passiert. Es war sowieso egal, ich war starr vor Angst. In diesem Moment flog die Tür mit einem Ruck auf und … niemand war da.
    Ebenso verdutzt wie ich war Ringo. Seine Lefze ve rschwand, er sah mich mit einem fragenden Blick an.
    Was es auch war, auch in dieser Nacht konnte ich den Schlaf abhaken.
    Der Morgen war wie der vorangegangene. Nur mit dem Unterschied, dass ich noch müder war. Wie lange konnte ein Mensch das eigentlich durchhalten? Nicht lange, vermutete ich.
    Ich hatte recht, denn ich schlief in der Mittagspause ein, als ich von einem unsanften Geräusch aus meinem Schlaf geri ssen wurde. Nirgends konnte man in Ruhe schlafen.
    Der Störenfried war diesmal Tom, der unmittelbar neben meinem Kopf ein Buch auf den Tisch knallte.
    »Hier, lies das mein Freund.«
    Lesen? War der Kerl verrückt? Ich wollte nicht lesen, ich wollte schlafen, Herrgott.
    »Du hast keine Freundin, hast einen guten Job, bist kerngesund, also kann deine Schlaflosigkeit nur einen Grund haben.« Um seine Aufforderung von vorhin zu bekräftigen nickte er mit dem Kopf in Richtung Buch.
    »Du bist nicht allein im Haus, habe ich recht?« fragte er.
    »Ja du hast recht. Ich lebe mit meinem Hund«, antwortete ich belanglos und wandte meinen Blick auf den Einband des Buches.
    »Poltergeister? Paranormale Phänomene? Hast du e inen Knall?«
    »Ich habe es an deiner Aura gesehen, glaub mir Kevin. Ich hab einen sechsten Sinn für so was.«
    Ich schüttelte den
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