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Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)

Titel: Dark Thrill - Zwei Romane in einem Band: Sommergeheimnisse/Idylle (German Edition)
Autoren: Martin Semesch , Christoph Wittmann
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beschlossen.
    In Furcht, Wut und Panik zugleich, lief ich geradewegs mit einem hysterischen Schrei auf ihn zu.
    Für einen Moment lang war er fassungslos über meine Entschlossenheit, denn er reagierte nicht sofort. Es gelang mir an ihm vorbei zu springen, dabei traf ich ihm mit dem Fuß am Kopf. Mehr ungewollt als sonst etwas. Aber es hatte seine Wirkung.
    Doch gerade, als ich an ihm vorbei war und beinahe die Hintertür erreicht hatte, packte mich der Typ am Bein und zerrte an mir. Was folgte war ein Handgemenge. Mit Leibe skräften und einer gehörigen Portion Todesangst wehrte ich mich so gut ich konnte. Zweimal traf mich seine Klinge. Am Bein und am Bauch.
    Schließlich konnte er mich überwältigen, kniete über mir und hielt mir das Messer an die Kehle. Ich konnte fühlen, wie meine Kraft schwand. Das war mein letzter Augenblick auf Erden, dachte ich. Doch gerade als die meta llische Spitze im Begriff war sich tief in meinen Hals zu bohren, erhellte ein grelles Licht den Flur.
    Zuerst dachte ich, dass es bereits das Licht des Jenseits war. Aber das war es nicht. Es war das kleine Mädchen.
    Auch mein Angreifer bemerkte, dass etwas nicht stimmte, denn er stoppte und wandte den Kopf.
    Ein Schrei blieb ihm in der Kehle stecken, als er das Mä dchen auch sah. Für mich war es der Beweis, dass ich nicht verrückt war.
    »Amelie«, stotterte er leise vor sich hin.
    »Amelie«, wiederholte er einige Male ungläubig. Nun stand er auf, ließ das Messer fallen und lehnte sich an die Kellertür. Behutsam darauf achtend, dass er nicht das Geistermädchen berührte.
    Plötzlich sprang die Tür zum Keller auf, erneut drang gre lles Licht daraus hervor. Da war noch jemand. Ich konnte eine Frau erkennen, genauso blass und durchsichtig wie das kleine Mädchen.
    Der Mann sah sie ebenfalls und schrie wie am Spieß. Sein Blick sagte mir, dass er sie ebenfalls kannte, denn er war starr vor Angst und Entsetzen.
    Die Frau packte ihn am Kopf, das Mädchen umklammerte seinen Körper. Sein Schrei zerriss die Stille der Nacht und verstummte kurz darauf, als er stolperte, und mit einem polternden Geräusch die Kellertreppe hinunterpurzelte.
    Für einen Moment lang war es still.
    Mir kamen die Geschehnisse wie eine Ewigkeit vor, aber in Wahrheit mussten es nur Sekunden gewesen sein.
    Ich erhob mich, blickte die Kellertreppe hinunter und kon nte in der Dunkelheit einen reglosen Körper am Ende der Treppe liegen sehen.
    Das Geräusch von quietschenden Reifen riss mich aus meinen Gedanken. Es klopfte an meiner Tür. Nur ein zwei Mal, denn kurz darauf flog die Tür aus ihren Angeln und ein ige Polizisten standen mit gezogenen Waffen in meinem Haus. Darunter auch der Beamte von der Mordkommission.
    Er vergewisserte sich, dass ich in Ordnung war.
    »Haben Sie das Telefon nicht gehört? Ich wollte Ihnen sagen, dass Sie verschwinden sollen, denn der Vater der Toten konnte fliehen, bevor wir ihn festnehmen konnten. Wir hatten den alten Psychopathen bereits gestellt.«
    Ohne ein Wort zu sagen, deutete ich mit der Hand Ric htung Keller. Mein Haus war binnen kurzer Zeit voller Beamter. Ich wollte nur eines: Sterben.
    Die nächste Zeit war schlimm, die Stichverletzungen waren dabei aber mein geringstes Problem. Mir fehlte mein alter Kumpel Ringo. Das ist es, was mir wirklich Schmerzen bere itete. Die Gewissheit, dass mein treuer Gefährte tot war.
    Mein komplettes Grundstück war ein Tatort, denn Tage später nach jener Nacht, stießen die Beamten auf die Gebe ine der Mutter von dem Mädchen. Zumindest auf den Rest von ihr.
    Er hatte sie zerhackt und in der Lehmmauer des Erdkellers versteckt. Wochen später habe ich noch im immer Angst mi tten in der Nacht geweckt zu werden. Von einem grellen Licht, von Schritten. Ich sehe hin und wieder ein Messer in der Dunkelheit aufblitzen, spüre meinen Hund wenn ich instinktiv auf den Boden neben meinem Bett greife. Nichts von alledem ist real.
    Was bleibt ist der Schmerz. Der ist real.
    Die Geister sind weg, doch die Dämonen sind geblieben. Meine Ängste werden mich vermutlich mein Leben lang um den Schlaf bringen.
    Die kleine Amelie und ihre Mutter fanden ihren Fri eden.
    Im Gegensatz zu mir.
    Abschließend möchte ich Ihnen noch eines auf den Weg mitgeben: Wenn Sie des nachts Geräusche hören und nicht schlafen können, dann haben Sie vielleicht einen Geist in Ihrem Haus. Ja, Geister gibt es wirklich, glauben Sie mir.
    Aber um was Sie sich mehr Sorgen machen müssen, sind die Lebenden. Vor denen müssen Sie
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