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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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landete und nicht an irgendeiner willkürlichen Stelle.
    Draußen im Flur waren Schritte auf den Steinfliesen zu hören. Eine junge Frau mit strahlend blauen Augen und langen blonden Haaren sah ins Zimmer. Auf ihrem Gesicht breitete sich ein breites Grinsen aus.
    »Eure Majestät«, hauchte sie entzückt. Dann wandte sie sich um und rief den Flur hinab: »Die Königin! Die Königin ist hier!«
    Ich verzog das Gesicht. Menno, musste das sein? Wenigstens den ganzen Wirbel hätten sie mir doch ersparen können.
    Kaum hatte Nia ihre große Verkündigung gemacht, da kam sie angesaust und drückte mir die Hand. Sie gehörte zu meiner Dienerschaft. Jemanden wie sie nannte man wohl Kammerdienerin, da sie vor allem für mein Erscheinungsbild verantwortlich war. »Alles ist bereit für die Reise ins Weidenland«, erklärte sie. »Ich habe ein todschickes Kleid für Euch bereitgelegt.«
    Ich schüttelte den Kopf und griff in den Rucksack, den ich praktisch ständig mit mir herumschleppte. Die Feinen standen in Modedingen auf schwere Brokatstoffe und ähnlichen Schnickschnack. So etwas konnte ich heute gar nicht gebrauchen. »Ich habe selbst eins mitgebracht.«
    Sie starrte das Kleid an, das ich hervorzog, und sah mich mit hochgezogenen Brauen an. »Ihr erlaubt Euch einen Scherz mit mir, Majestät, nicht wahr?« Diese blauen Augen bettelten. »Nicht wahr?«
    Eine Auseinandersetzung blieb mir erspart, weil wir nicht länger allein waren. Mit einem leidvollen Blick auf mein Kleid zog sich Nia zurück, damit meine Führungskräfte mit mir reden konnten. Ja, richtig. Meine Führungskräfte, bestehend aus Feinen. Drei Monate reichten nicht aus, sich an so etwas zu gewöhnen.
    Eine hochgewachsene, bildschöne Frau mit glänzenden schwarzen Zöpfen war ins Zimmer getreten. Ihre Bewegungen waren athletisch und elegant zugleich. Sie hieß Shaya und war mein wichtigster Rückhalt hier. Als meine Regentin kümmerte sie sich um die ganze Drecksarbeit, mit der ich nichts zu tun haben wollte. Worüber ich heilfroh war.
    Rurik begleitete sie, der Hauptmann meiner Wache. Wachleute zu haben war auch etwas, an das man sich erstmal gewöhnen musste – zumal sie ständig in meiner Nähe bleiben wollten. Rurik und ich hatten einen schlechten Start gehabt, was vielleicht auf seinen Vergewaltigungsversuch bei unserer ersten Begegnung zurückzuführen war. Der hellblonde Hüne hatte sich als fähiger Gefolgsmann erwiesen; allerdings ertappte ich ihn des Öfteren dabei, wie er mit Frauen rummachte, die ebenfalls hier arbeiteten. Ich hatte ihn mit sehr freundlicher Stimme wissen lassen, dass ich ihm den Arsch aufreißen würde, wenn ich je feststellen sollte, dass diese Frauen nicht mit seinen Avancen einverstanden gewesen waren.
    Außer Shaya und Rurik kamen noch einige Würdenträger hereingeschneit, die zum Inventar des Schlosses gehörten, das ich durch meinen Sieg über dessen früheren Hausherrn gewonnen hatte. Ich konnte mich vielleicht noch an die Hälfte der Namen erinnern.
    »Schön, dass Ihr wieder da seid«, sagte Shaya und lächelte. Kein Vergleich zu Nias Entzücken, aber es war anscheinend ehrlich gemeint.
    »Eure Majestät«, tönten die anderen und verneigten sich.
    Sie warteten, bis ich mich in einen der Sessel setzte, dann nahmen sie ebenfalls Platz.
    »Nia meint, wir sind startklar?« Ich konnte meine Unlust, was die bevorstehende Reise anging, nur schlecht verbergen.
    »Ja«, sagte Shaya. »Wir warten nur noch auf Euren Befehl. In ruhigem Tempo sollten wir binnen drei Stunden dort sein.«
    Ich ächzte. »Drei Stunden. Ist euch eigentlich klar, was für ein Wahnsinn das ist? Ich könnte von meiner Welt aus in der halben Zeit dort sein, einfach indem ich mit dem Auto zu einem Tor fahre, von dem aus ich dichter dran rauskomme.«
    Sie setzte eine nachsichtige Miene auf, weil sie dieses Argument schon kannte. »Ihr könnt bei Königin Maiwenn nicht ohne Euer Gefolge auftauchen.«
    Rurik, der sich lässig in einem Sessel ausstreckte, bedachte mich mit einem Grinsen. »Gehört sich so für Majestäten, Eure Majestät.«
    Ich rieb mir die Augen. »Na schön. Wie auch immer. Irgendetwas Neues von Jasmine?«
    Sein Lächeln erstarb. »Nein. Wir lassen immer noch Suchtrupps die Königreiche durchstreifen, aber sie haben nichts gefunden.«
    »Unglaublich. Ihr Leute könnt Bäume zum Leben erwecken und Felsen schweben lassen, aber den Schmollwinkel eines Teenagermädchens könnt ihr nicht ausfindig machen.«
    »Wir finden Eure Schwester schon
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