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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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Sachen Männer betraf.
    Der Abend verging. Ich vervollständigte das Puzzle bei Def Leppard auf voller Lautstärke und kam langsam wieder besser drauf. Ich machte die Musik gerade aus, als Tim rief: »Hey, Eug! Kujo ist da!«
    Atemlos lief ich zur Tür meines Zimmers und riss sie auf. Ein Rotfuchs von der Größe eines Wolfes trottete den Flur herunter auf mich zu. Erleichterung durchströmte mich, und ich spürte, wie mir die Brust weit wurde, als ich ihn reinließ und zusah, wie er rastlos seine Kreise drehte.
    »Wird aber auch Zeit«, sagte ich.
    Er hatte ein geschmeidiges orangerotes Fell und einen flauschigen Schwanz mit einer weißen Spitze. Seine Augen waren gelb und zeigten manchmal ein sehr menschliches Funkeln. Heute Abend war nichts dergleichen zu sehen. Eine absolut tierische Wachsamkeit lag in ihnen, und mir wurde klar, dass es eine Weile dauern würde, bis er sich wieder zurückverwandelte. Er besaß die Fähigkeit, sich in alle möglichen Füchse zu verwandeln, von einem kleinen, normal großen Rotfuchs bis hin zu der kraftvollen Gestalt vor mir. Wenn er eine Zeit lang in dieser großen Form verbracht hatte, brauchte es mehr Zeit und Mühe, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln.
    Weil ich trotzdem hoffte, dass er sich bald verwandeln würde, schüttete ich ein anderes Puzzle auf meinem Schreibtisch aus und vertrieb mir damit die Wartezeit. Zwei Stunden später hatte sich nichts geändert. Er rollte sich in einer Ecke zusammen, zu einer richtig festen Kugel. Sein Blick ruhte weiter auf mir. Hundemüde gab ich auf und zog ein rotes Nachthemd an. Ich machte das Licht aus, schlüpfte endlich ins Bett und schlief zur Abwechslung mal prompt ein.
    Ich träumte von der Anderswelt, genauer gesagt, von einem Teil davon, der frappierende Ähnlichkeit mit Tucson und der umliegenden Sonora-Wüste besaß. Nur dass die Anderswelt-Version besser war. Ein beinahe himmlisches Tucson mit einem Meer von blühenden Kakteen unter einem strahlend blauen Himmel. Diesen Traum kannte ich schon, und oft wachte ich am Morgen voller Sehnsucht nach diesem Land auf. Ich gab mir alle Mühe, den Impuls zu ignorieren.
    Ein paar Stunden später wurde ich geweckt. Ein warmer, muskulöser Körper war zu mir ins Bett geschlüpft und presste sich von hinten an mich. Starke Arme legten sich um meine Taille, und Kiyos dunkler, moschusartiger Geruch hüllte mich ein. Bei seiner Berührung verflüssigte sich etwas in mir und wurde heiß. Grob drehte er mich zu sich herum. Seine Lippen verschlangen die meinen in einem heftigen Kuss, der von Intensität und Verlangen brannte.
    »Eugenie«, grollte er, als er lange genug innehielt, um seine Lippen von den meinen zurückzuziehen – ein paar Millimeter nur. »Du hast mir gefehlt. Oh Gott, wie du mir gefehlt hast. Ich brauche dich.«
    Wieder küsste er mich und verdeutlichte mit seinen fordernden Händen, wie sehr er mich brauchte. Auch ich ließ meine Hände seine nackte Haut entlangwandern, und ihre samtige Vollkommenheit turnte mich an. Heute Nacht gab es keine Zärtlichkeit zwischen uns, nur wilde Leidenschaft, als er sich auf mich rollte und mit einer Bedürftigkeit in mich eindrang, die ebenso sehr von animalischem Instinkt wie von Liebe befeuert wurde. Er hatte zwar seine menschliche Gestalt wiedererlangt, wurde mir klar, aber noch nicht ganz seine menschlichen Sinne.
    Als ich am Morgen erwachte, lag ich allein im Bett. Kiyo stieg gerade in seine Jeans und sah zu mir herüber, als besäße er einen sechsten Sinn dafür, dass ich wach war. Ich rollte mich auf die Seite. Die Laken glitten über meine nackte Haut. Ich sah ihn mit träger, befriedigter Schläfrigkeit an, genoss den Anblick seines Körpers und seines attraktiven Gesichts, das er seiner japanischen und spanischen Herkunft verdankte. Sein sonnengebräunter Körper und die schwarzen Haare standen in krassem Kontrast zu der hellen Haut und den rötlichen Haaren, die mir meine nordeuropäischen Vorfahren mitgegeben hatten.
    »Gehst du schon wieder?«, fragte ich. Mein Herz, das gestern bei seinem Anblick einen Satz gemacht hatte, krampfte sich zusammen.
    »Ich muss.« Er zog sein dunkelgrünes T-Shirt zurecht und fuhr sich unbewusst durch die kinnlangen Haare. »Das weißt du doch.«
    »Klar musst du.« Es klang schärfer als beabsichtigt. »Was denn sonst.«
    Seine Augen wurden schmal. »Bitte fang jetzt nicht damit an«, sagte er leise. »Ich kann mich doch da nicht rausziehen.«
    »Tut mir leid. Ist eben nicht gerade die reine
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