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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan
Autoren: Richelle Mead
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Freude, wenn eine andere Frau ein Kind von dir bekommt.«
    Rums, da war es auf dem Tisch. Das Thema, das die ganze Zeit über uns gehangen hatte.
    Er setzte sich neben mich auf das Bett, seine dunklen Augen blickten ernst und ruhig. »Na ja, ich freue mich aber. Und ich fände es echt schön, wenn du mich dabei unterstützen und dich mitfreuen könntest.«
    Aufgewühlt sah ich weg. »Ich freue mich für dich. Ich möchte, dass du glücklich bist … es ist nur … na ja, es ist hart.«
    »Ich weiß.« Er beugte sich über mich, legte mir eine Hand in den Nacken und schlang seine Finger in mein Haar.
    »Du hast in der letzten Woche mehr Zeit mit ihr als mit mir verbracht.«
    »Das war auch nötig. Es ist bald so weit.«
    »Ich weiß«, sagte ich. Mir war klar, dass meine Eifersucht ungerechtfertigt war. Armselig sogar. Ich wollte seine Freude darüber, dass er Vater wurde, gern teilen, aber irgendetwas in mir verhinderte das.
    »Eugenie, du bist die Frau, die ich liebe. Das ist alles, was zählt.«
    »Sie liebst du auch.«
    »Ja, aber nicht auf dieselbe Weise wie dich.«
    Er küsste mich mit einer Zärtlichkeit, die ganz anders war als die Wildheit der vergangenen Nacht. Ich ließ mich gegen ihn sinken. Der Kuss wurde drängender, füllte sich mit Leidenschaft. Schließlich entzog sich Kiyo mir, was ihm schwerfiel. Ich konnte das Verlangen in seinen Augen sehen. Er wollte wieder Sex haben. Was wohl etwas über meine weiblichen Reize aussagte.
    Sein Verantwortungsgefühl gewann die Oberhand; er straffte die Schultern und stand auf. Ich blieb, wo ich war.
    »Sehen wir uns dann drüben?«, fragte er mit ruhiger, neutraler Stimme.
    Ich seufzte. »Klar. Ich komme.«
    Er lächelte. »Danke. Das bedeutet mir viel.«
    Ich nickte.
    Er ging zur Tür und sah zu mir zurück. »Ich liebe dich.« Die Hitze in seiner Stimme sagte mir, dass er es ernst meinte. Ich erwiderte sein Lächeln.
    »Ich liebe dich auch.«
    Dann war er weg. Ich wickelte mich fester in die Laken und machte keine Anstalten aufzustehen. Leider konnte ich nicht den ganzen Tag im Bett bleiben. Heute verlangte anderes meine Aufmerksamkeit – zum Beispiel mein Versprechen gegenüber Kiyo. Eine Reise in die Anderswelt lag vor mir, und sie würde mich in ein Königreich führen, das ich geerbt hatte, ohne es zu wollen. Maiwenn war nämlich nicht die einzige Königin der Anderswelt in Kiyos Leben.
    Aber erstaunlicherweise hatte ich heute mit meiner dortigen Rolle weniger ein Problem. Die war leicht im Vergleich zu dem, was mir sonst noch bevorstand.
    Ich war zu einer Babyparty der Feinen eingeladen.

 
    Kapitel 2
    In die Anderswelt überzuwechseln fällt mir leichter als den meisten anderen Menschen, erfordert aber dennoch ein bisschen Arbeit. Als ich alles Nötige eingepackt hatte, fuhr ich zum Saguaro-Nationalpark hinaus und wanderte zu einer abgelegenen Stelle. Dort kreuzten sich zwei kaum sichtbare Trampelpfade – solche Kreuzwege deuten oft auf ein Tor in die Anderswelt hin. Die Welten der Feinen und der Menschen liegen dicht beieinander, und an bestimmten Stellen ist die Trennwand zwischen ihnen besonders dünn. Natürlich reichte selbst eine solche durchlässige Stelle für manche Leute nicht aus, um die Reise im eigenen Körper anzutreten. Sie schafften es gerade mal, als Geist- oder Elementarwesen überzuwechseln. Und ich? Ich besaß das Blut von Menschen und von Feinen. Darum konnte ich problemlos beide Welten bereisen – wobei mir meine Feinen-Herkunft immer noch zusetzte. Ich hatte erst vor Kurzem davon erfahren und mich noch kaum daran gewöhnt.
    Als ich am Kreuzweg stand, schloss ich die Augen und ging in eine Trance, die sehr derjenigen ähnelte, mit deren Hilfe ich gestern das Gespenst verbannt hatte. Um meinen einen Arm wand sich das Tattoo einer grünen Schlange, ein Tribut an die Göttin Hekate, die über solche Wegkreuzungen und Tore zwischen den Welten ihre schützende Hand hält. Ich rief sie an und erhielt Kraft von ihr, dehnte meinen Körper über unsere Welt hinaus. Einen Moment später stand ich in der Anderswelt. In einem Schloss. Meinem Schloss.
    Nebenwirkungen merkte ich keine; inzwischen setzten mir solche Übergänge kaum noch zu. Ich befand mich in einem kleinen, spärlich möblierten Wohnzimmer. Genau in der Mitte stand ein Briefbeschwerer aus Kunstharz, ein weißes Kaninchen inmitten eines Fleckens blauer Blümchen. Ein albernes Teil, nur war dieses Kaninchen von meiner Essenz durchdrungen und sorgte dafür, dass mein Körper hier
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