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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen
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Wahl. Abgestandener Zigarettenrauch mischte sich mit Ölgeruch. Alte Fast-Food-Verpackungen und Bierflaschen lagen auf dem Boden vor dem Rücksitz. »Schnall dich an«, befahl Montgomery, als er sich hinters Steuer setzte, das zappelnde, weinende Kind im Schoß. Kylie wollte das Baby an sich nehmen und erhielt dafür einen schmerzenden Schlag mit dem Kolben der Pistole aufs Handgelenk.
    »Keine Tricks«, warnte Monty. »Versuch gar nicht erst auszurücken.« Mit einer Hand drehte er den Zündschlüssel, mit der anderen hielt er das strampelnde Baby fest. »Wenn ich auf die Bremse trete, bringt entweder der Airbag den Kleinen um, oder er fliegt durch die Windschutzscheibe. Wie Pam.«
    Das Entsetzen fuhr Kylie in die Glieder. Sie wagte nicht, sich zu bewegen, tat alles, was er verlangte. Der Motor sprang an, und James fing aus Leibeskräften an zu schreien. Monty fuhr an und trat aufs Gas. Der Jeep dröhnte bergauf. Das Kind weinte, und Kylie war hilflos, konnte nichts tun. Sie dachte an Nick. Er war wahrscheinlich längst tot, und bald würde ihr Kind ebenfalls sterben. Wenn sie nicht tat, was Monty wollte. Oder … O Gott, würde sie das fertigbringen? Mit diesem widerlichen Mörder zu schlafen? Konnte sie sich als eine Frau ausgeben, die sie nicht war, so wie sie Alex am Vorabend Verwirrung vorgespielt hatte? Sie musste würgen. Übelkeit stieg in ihr auf, und sie wusste in ihrem Herzen, dass sie alles tun würde, um ihren Sohn zu retten.
    Selbst wenn es bedeutete, dass sie den Dreckskerl verführen musste, der James’ Schicksal in seinen schmutzigen, grausamen Händen hielt.

    »Was zum Teufel ist hier passiert?«, brüllte Paterno. »Ruft den Notarzt. Einen Rettungswagen!« Paterno lag auf den Knien, tastete nach dem Puls, wusste, dass Nick Cahill im Begriff war, im Flur vor Kylie Paris’ Wohnhaus zu sterben. »Durchhalten«, sagte er, und die Lider des am Boden liegenden Mannes hoben sich flatternd. Im Flur wurden Türen geöffnet. Janet Quinn telefonierte bereits.
    »Kylie«, flüsterte Nick, hob mühsam eine Hand und krallte die Finger in Paternos Hemd und Krawatte.
    »Ich weiß. Nicht reden.« Der Detective öffnete Cahills Jacke und Hemd, sah den dunklen Ring der Einschusswunde und das Blut, das immer noch herausquoll. Schussverletzung. »Wer war das?« Er zog sein Taschentuch und versuchte die Blutung zu stillen.
    »Marla … Kylie … Montgomery«, stieß Nick hervor.
    »Mist, er ist nicht bei sich.«
    »Monty«, wiederholte Nick. Seine Augen wurden glasig. »Er hat sie.«
    »Wer? Wo sind sie? Wo ist Marla?«
    »Die Ranch … Cahill Ranch … Aber Kylie … Sie müssen sie finden …« Nick verlor das Bewusstsein.
    »Der Rettungsdienst ist auf dem Weg«, sagte Janet, beugte sich herab und fühlte an Nicks Hand, die Paternos Hemd losgelassen hatte, den Puls.
    »Höchste Zeit.« Paterno glaubte nicht, dass Nick überlebte. Ein weiteres Opfer auf dem Konto des Mörders.
    »Herrgott«, flüsterte Janet, als sie die Wunde sah und Paternos blutgetränktes Taschentuch. »Das schafft er nicht.«

    »Damit kommst du nie im Leben davon«, sagte Kylie, als Montgomery ins Handschuhfach langte und den elektronischen Toröffner herausnahm, der nicht nur das Tor zum Anwesen der Cahills, sondern auch die Garagentür aufschwingen ließ. »Im Haus wimmelt es von Personal.«
    »Ach ja? Tja, die alte Dame hält sich in Cahill House auf und bereitet die jährliche Party vor, Lars ist angewiesen, sie zu fahren, wohin sie will, die Kleine ist in der Schule, und Alex trifft Vorkehrungen wegen der Beerdigung deines Vaters. Das restliche Personal hat frei – weil der Alte gestorben ist.«
    Allein? Sie würde mit ihm allein sein?
    »So bist du also ins Haus gekommen«, bemerkte sie mit einem Blick auf den Türöffner. »Alex … hat er ihn dir gegeben?«
    »Kluges Mädchen«, erwiderte Monty und bettete James in seinen Arm. »Gehen wir rein.«
    »Und dann?«, fragte sie. »Was willst du?«
    »Geld.«
    »Ich habe keines.«
    »Aber du hast Zugang … über den Computer. Du brauchst nur ein paar Überweisungen zu tätigen.« Er streifte sie mit einem Blick. »Was sind schon ein paar hundert Riesen für das Leben deines Kleinen?«
    »Ich kann mich nicht mal in das verdammte Ding einloggen«, wandte Kylie ein. »Ich … kenne die Passwörter nicht.«
    »Doch, natürlich. Du hast es doch schon hundertmal getan. Ich habe es selbst gesehen.«
    »Nein, ich kann es nicht. Ich bin nicht Marla.«
    »Ach ja. Das sagtest du
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