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Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen

Titel: Dark Silence - Denn deine Schuld wird nie vergehen
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ihren Arm und zerrte sie zum Aufzug.
    »Nick«, schrie sie von Grauen geschüttelt. Sie hatte ihn verloren. Jetzt, da sie endlich wusste, wer sie wirklich war. Und nun war er tot. Ermordet. Niedergeschossen. Ihretwegen. »Warum hast du ihn umgebracht?«, schrie Kylie und starb innerlich. Sie durfte Nick nicht verlieren. Nicht, nachdem sie ihn gerade erst gefunden und ihre eigene Identität wiederentdeckt hatte.
    »Er war entbehrlich.«
    »Entbehrlich?«, flüsterte sie und drückte ihr Kind an sich. Ihr war übel. »Kein Mensch ist …«
    »Maul halten, Fotze«, knurrte Monty in dem gleichen widerlichen Tonfall wie damals, als er sich in ihrem Zimmer über das Bett geneigt hatte. »Dein Lover ist hinüber, und du und ich, wir machen’s uns jetzt schön. Wie früher. Und es wird dir gefallen, Baby.« Er strich mit dem Lauf seiner Waffe an ihrer Wange entlang, und sie griff danach, doch da richtete er die Pistole auf den Kopf ihres Sohnes. »Na, na, na. Du willst doch nicht, dass das Gehirn deines Kleinen durch den Aufzug spritzt, oder?«
    Kylie hätte sich beinahe übergeben. Sie zitterte, hatte weiche Knie. Die Angst umklammerte ihr Herz mit eisigen Klauen. »Du bist nicht bei Verstand«, sagte sie. Er drückte die Taste fürs Untergeschoss und riss ihr das Kind aus den Armen. Sie versuchte, James wieder an sich zu nehmen, doch Monty stieß sie gegen die Kabinenwand. Das Baby schrie.
    »Entweder kommst du ruhig mit mir, Marla, oder ich nehme den Kleinen hier und bringe ihn vor deinen Augen um, oder, noch besser, ich nehme ihn mit, und du wirst nie erfahren, was aus ihm geworden ist. Kapiert? Du wirst niemals erfahren, ob er lebt, ob er tot ist oder ob ich ihn Tag für Tag quäle. Du wirst den Rest deines Lebens in deiner ganz privaten Hölle zubringen.«
    »Ich bringe dich um!«, schrie Kylie mit einem Blick auf den Alarmknopf an der Schalttafel der Kabine, wohl wissend, dass sie ihn nie betätigen, niemals das Leben ihres Sohnes riskieren würde.
    Montys Grinsen war Bosheit pur. »Versuch’s doch, Luder.«
    Sie ließ die Arme sinken. »Was … was willst du?«
    »Das Gleiche wie du, Marla. Alles. Eben alles, verdammt noch mal.« Sein Blick glitt über ihren Körper. »Ich will, was mir zusteht.«
    Ihr war übel. »Du hast versucht, mich umzubringen. Du bist Pam auf dem Highway 17 vors Auto gesprungen, und dann warst du in meinem Krankenzimmer. Du hast Gift in meinen Saft gegeben.«
    »Das war nicht einfach. Ich musste mich in dein Zimmer schleichen, aber es war ja nicht das erste Mal.«
    Sie erinnerte sich an die Gestalt, die sie in ihrem Fenster gesehen hatte. »Es ist dir nicht gelungen«, fauchte sie Monty an, nicht willens, sich einschüchtern zu lassen.
    »Zunächst nicht.« Er wandte sich dem Baby zu. »Sei still, Kleiner. Verdammt noch mal, sei still!«
    »Er ist ein Baby!«
    »Nicht irgendein Baby. Er ist Conrad Amhursts verdammter Enkel. Scheiße«, stieß er hervor, als die Kabine ruckartig zum Stehen kam.
    In Kylies Kopf drehte sich alles. Sie suchte verzweifelt nach einer Fluchtmöglichkeit, als Monty sie zur Tür hinaus in die Tiefgarage stieß, in der es nach Motoröl und Abgasen stank. »Hier entlang«, drängte er und zerrte sie eine Betontreppe hinauf und hinaus auf die Straße, wo der Wind um die Gebäude fegte und der Himmel so dunkel war, als wäre es mitten in der Nacht. Kylie dachte an Marla und Alex, Eugenia und Phil Robertson, Cherise und Donald Favier. Wie viele Menschen waren an dieser tödlichen Verschwörung beteiligt? Und wie viele waren wegen Conrad Amhursts Geld gestorben? Pam Delacroix. Charles Biggs. Und jetzt Nick. Ihr geliebter Nick.
    Ihretwegen.
    Aufgrund von Habgier.
    Weil Kylie immer eine andere hatte sein wollen.
    Jetzt taumelte sie in den windigen Morgen hinaus, ein Auge auf Montgomerys in der Parkatasche verborgene Waffe gerichtet, das andere auf ihr Kind. Konnte sie es riskieren, um Hilfe zu rufen, und ihr Kind an sich zu reißen? Nein … Ihr blieb nicht genug Zeit.
    »Versprich mir, dass du dem Kleinen nichts tust«, flehte sie. »Bring ihn zurück in die Wohnung und lass ihn dort, oder ruf ein Taxi und gib dem Fahrer Geld, damit er ihn …«
    »Schnauze!«, fuhr Monty sie mit blitzenden Augen an. »Der Kleine bleibt bei mir.«
    »Aber …«
    »Steig ein«, knurrte er, als sie bei seinem dunkelblauen Jeep angelangt waren. Bei dem Fahrzeug, das ihnen, wie Nick glaubte, gefolgt war, das vor der Kirche, in der Donald Favier predigte, geparkt hatte. Ihr blieb keine
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