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Dark Room

Dark Room

Titel: Dark Room
Autoren: Sophie Andresky
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wohlwollenden Nicken in Richtung des Sklaven. Sie hatte ihn gut ausgebildet, er wusste, auf welcher Stufe der Rangordnung er stand und dass er sich jede Art Privileg erst verdienen musste. Er hatte sie, als sie zusammen seinen Vertrag verfasst hatten, gebeten, an einer ihrer Partys teilnehmen zu dürfen. Seine Idee, dort von ihr gezüchtigt zu werden oder ihr bei einer sexuellen Aktivität als Steigbügel dienen zu dürfen, hatte sie abgelehnt. Aber eine Einladung zu einem Event war durchaus drin – wenn er sich weiterhin so gut benahm.
    Püppi, der sich gerade seine Stiefel zuschnürte, stockte in der Bewegung und sah sie ungläubig an. Gemma hatte über dem erfreulichen Zusammenspiel zwischen Kater und Sklaven fast vergessen, worüber sie gerade gesprochen hatten. Dann fiel es ihr wieder ein: die geplante Sexparty im neuen, offenbar niemals fertig werdenden BER -Flughafen.
    Püppi konnte es nicht fassen.
    »Sind Sie irre? Jeden Tag gibt es Schlagzeilen über die Baustelle, da wimmelt es von Presse und Security. Wollen Sie jetzt nicht eine Nummer kleiner fahren?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Das Labyrinth taucht auf und verschwindet.« Ihre Hand beschrieb mit gespreizten Fingern einen Halbkreis vor der Brust. »It’s magic!«
    Püppi stopfte sein Hemd in die Hose, nahm den Kater hoch, der sich schnurrend an ihn schmiegte, und sah kopfschüttelnd auf Gemma. »Ich denke, Sie sollten erst mal zusehen, dass Sie das Chaos mit der Razzia in den Griff kriegen.«
    »Das hat sich bald erledigt. Ein paar Gramm Hasch, ein paar bunte Pillen, das alles gibt es in jeder Dorfdisco. Nichts, für das man mich verantwortlich machen kann. Der Truck hätte da nicht stehen dürfen, und genehmigt war die Party auch nicht, aber das hat unser Freund vom Ordnungsamt geregelt. Und Jabberwocky hat von sich aus seine Unterstützung zugesagt.«
    Püppi pfiff durch die Zähne. »Der Richter? Der muss es ja nötig haben, wenn der sich so reinhängt.«
    »Ich hab ihm früher mal die eine oder andere Privatparty organisiert, er hat da so eine spezielle Vorliebe für lebende Büfetts, thailändisch, eher Hähnchen als Hühnchen. Er schätzt meine Dienste eben.«
    Püppi und die Grinsekatze kannten sich schon, seit sie Kinder waren, und wenn ihre Leben auch denkbar unterschiedlich verlaufen waren, hatten sie doch immer Kontakt gehalten. Püppi hatte nach einer kurzen Karriere bei der Polizei seinen Dienst quittiert und arbeitete seitdem als Krankenpfleger. Die Grinsekatze kümmerte sich um spezielle Bedürfnisse und Vorlieben zahlungskräftiger Kunden. Gewissermaßen waren sie also beide im Pflegebereich tätig. Erst hatte sie mit einem Team von Ingenieurinnen und Designerinnen erotische Maschinen und Inszenierungen nach den Fantasien der Kunden maßgefertigt und dann einen exklusiven Swingerclub in der Nähe Berlins geleitet. Auf Dauer bot er aber nicht genug Herausforderungen. Im Grunde war es jeden Tag dasselbe. Das Labyrinth, das sie jetzt seit etwa drei Jahren betrieb, war spannender für sie, und sie liebte es, die Fäden in der Hand zu haben.
    Über eine Internetplattform, zu der man ein Basis-Passwort haben musste, das nur bestehende Mitglieder vergeben durften, konnten sich Interessenten mit ihren kompletten Personendaten anmelden. Die Grinsekatze checkte ihren Hintergrund, sie ließ alle mithilfe ihrer Kontakte bei Polizei und Behörden durchleuchten, soweit es ging. Waren sie in Ordnung und gab es keine Vorfälle wie sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, Kindesmissbrauch, Körperverletzung, harte Drogendelikte oder Stalking, erhielten sie per E-Mail ein weiterführendes Passwort und durften sich legitimieren.
    Dazu schickten die Bewerber Fotos von sich, eine handschriftliche Verschwiegenheitserklärung und eine Versicherung.
    Diese spezielle Versicherung enthielt kompromittierendes Material der unterschiedlichsten Art, sodass die Grinsekatze, sollte ihr jemand dumm kommen, ihm problemlos das Leben zur Hölle machen konnte. Es waren immer zutiefst peinliche Fotos und Beweise.
    Manche ihrer Partys fanden mit Masken statt, andere aber nicht. Nach ihrer Erfahrung war Sex mit Masken nicht halb so spannend, wie sich Eyes-Wide-Shut -Fans das gerne vorstellten. Die Masken juckten und kratzten, und gerade ein Augenkontakt war beim Flirten unentbehrlich und beim Ficken ausgesprochen erregend. Viele ihrer Kunden wollten keine Masken und vertrauten darauf, dass alles, was im Labyrinth passierte, auch im Labyrinth blieb.
    Das belastende
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