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Dark Room

Dark Room

Titel: Dark Room
Autoren: Sophie Andresky
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flauschig wie neu und tadellos sauber. Davon, dass der Hase bis zu den Ohren in einer Toilette voller Tierblut gesteckt hatte, war nichts mehr zu sehen. »Das Herz war leider nicht zu retten«, sagte er, »das war Achtzigerjahre-Polyester, aber die beiden Kumpel hier« – er hielt den Hasen und die Raupe hoch – »sind solider Plüsch. Den kriegt man sauber mit sechzig Grad und Natron.«
    Fiona hielt die beiden Stofftiere vor sich, schmiegte sich an Püppi und stammelte nur: »Absolem, meine Raupe. Und mein Hase.«
    Püppi schnaufte. Seine Stimme klang belegt, und er räusperte sich mehrfach, als er sagte: »Unser Sklave kannte dich auch schon eine ganze Weile, bevor e r ’s mit dem Rücken hatte.«
    Fiona sah ratlos von einem zum anderen.
    »Als deine Eltern ermordet wurden, hat Lorina eine Reinigungsfirma beauftragt, um das Badezimmer sauber zu machen. Und unser heutiger Sklave war der damalige Angestellte.«
    Der nickte. »Tatortreinigung, Augen auf bei der Berufswahl, Mann, was hab ich gereihert, schlimme Sache.« Er zündete sich eine Zigarette an. »Gemma war damals siebzehn und ich knapp aus der Lehre raus. Erst hab ich ihr gezeigt, wie viel Spaß Sex macht, und dann hat sie mir gezeigt, dass Gehorchen und Unterwerfung mir noch viel mehr Plaisir bringt. Durch sie weiß ich, wer ich bin. Sie hat damals schon gesagt, das Leben ist wie ein Labyrinth, und wenn man in einer Sackgasse steht und es nicht weitergeht, dann ist es vielleicht gar nicht das Ende des Weges, sondern nur ein Spiegel, und um den kann man rumgehen.« Er nahm die Tasche auf die Schulter. »Wege und Ausgänge liegen hinter jedem Spiegel, man darf sich nur nicht ängstigen lassen vom eigenen Bild, das einen anguckt.«
    Er drehte sich um und folgte Gemma. Die stand weiter hinten, und während sich am Himmel ein Flugzeug in die Wolken erhob, schirmte sie die Augen mit der Hand ab und winkte Fiona und Püppi katzenhaft lächelnd zu.

DANKSAGUNG
    Mein herzlicher Dank für die medizinische Unterstützung gilt Dr. Andreas W., Dr. Sebastian B. und Dr. Gracia R., denen keine Frage zu absurd und kein Szenario zu blutig war.
    Außerdem natürlich dem wunderbaren MJ , ohne dessen Engagement das Buch nicht wäre, was es ist.
    Und ich danke Kathi, die sich in einer langen Nacht den noch sehr verworrenen ersten Plotentwurf anhörte, obwohl nichts so öde ist wie Autoren, die von ungeschriebenen Büchern erzählen.
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