Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark Heart: Zweiter Band

Dark Heart: Zweiter Band

Titel: Dark Heart: Zweiter Band
Autoren: Claire Knightley
Vom Netzwerk:
Gedanken Verbindung zu mir aufzunehmen. So was können nur Vampire.
    Mach dir keine Sorgen , sagte ich.
    Ich mach mir keine Sorgen. Ich habe nur nicht mit dir gerechnet. Nicht an diesem Ort.
    Ich holte tief Luft und seufzte. Es ist überwältigend. Ich bin dir noch nie so nahe gewesen. Und das war die reine Wahrheit! Ich sah die Welt durch seine Augen, spürte, was er spürte.
    Jack konnte meine Gefühle in diesem Moment offenbar nicht teilen.
    Lydia, jetzt ist vielleicht nicht der allerbeste Augenblick, um deine Gaben zu erforschen .
    Ein wenig konnte ich ihn verstehen. Schließlich war er gerade auf der Jagd und wollte nicht, dass ich sah, wie er ein Tier erlegte.
    Charles Solomons Leiche ist verschwunden. Wir wissen nicht, was geschehen ist.
    Der Schreck und die Verwirrung machten Jack kurzzeitig sprachlos.
    Offensichtlich ist er von den Toten auferstanden , fuhr ich fort.
    Das sind beunruhigende Nachrichten.
    Was du nicht sagst , erwiderte ich schnippisch. Ich war beleidigt, weil er sich gar nicht über das magische Band zwischen uns freute.
    Es ist sehr lange her, dass jemand auf diese Art Kontakt zu mir aufgenommen hat: fünfzig Jahre.
    Keren Demahigan , sagte ich. Sie war Jacks Schöpferin gewesen und er hatte ihr bedingungslos gehorchen müssen. Aber Emilia Frazetta hatte ihm die Kraft gegeben, sich von ihr zu befreien: Jack hatte Keren mit seinen eigenen Händen getötet.
    Ja, Keren Demahigan. Ich hoffe, du verstehst, dass ich seit damals jeden telepathischen Kontakt zu anderen Nachtgeschöpfen vermieden habe.
    Aber für mich hast du immer eine Tür offen gelassen , sagte ich. Sonst hättest du mich nicht aus dem brennenden Haus in Alder Creek retten können.
    Ich hatte Angst um dich.
    Du hattest Angst um mich? Heißt das, du hast jetzt keine mehr? Bevor Jack etwas entgegnen konnte, gab ich selbst die Antwort: Du willst mich vergessen!
    Habe ich eine andere Wahl? Wir haben eine Entscheidung getroffen. Ich habe Vancouver verlassen. Du bist bei Mark geblieben und lebst dein altes Leben weiter.
    Es gibt kein altes Leben mehr für mich , flüsterte ich. So viel ist sicher.
    Jack schwieg, doch ich spürte seine innere Zerrissenheit.
    Ich wechselte das Thema: Warum bist du in Telegraph Creek?
    Woher weißt du, wo ich bin?
    Lilith McCleery hat es mir gesagt.
    Jack zögerte einen Moment. Dann wird sie dir auch erzählt haben, warum ich hier bin.
    Um Kontakt zu den anderen freien Nachtgeschöpfen aufzunehmen , sagte ich.
    Also weißt du schon alles.
    Ich glaube, sie hat mir nicht die ganze Wahrheit erzählt.
    Jack zögerte. Auch ich kann sie dir nicht sage n – darf nicht.
    Weil du es Lilith McCleery versprochen hast?
    Wieder dieses verletzende Schweigen. Ja.
    Obwohl ich Jack so nahe war wie noch nie in meinem Leben, blieb mir ein Teil seines Herzens verschlossen. Dass er etwas zurückhielt, verletzte mich. Vertraute er mir auf einmal nicht mehr?
    Na, zumindest habe ich umgekehrt Neuigkeiten für dich , sagte ich. Ich habe heute mit Lilith gesprochen und sie hat sofort vermutet, dass wir miteinander Kontakt haben. Meine Stimme hatte einen sarkastischen Unterton angenommen. Lilith macht sich ja solche Sorgen, weil du dich seit deiner Abreise nicht mehr bei ihr gemeldet hast.
    Jack schien sich bereits zu entfernen, ich konnte ihn kaum mehr spüren. Dann richte ihr aus, dass es mir gut geht . Seine Stimme verwehte.
    Bitte! Bleib bei mir! , flehte ich, plötzlich verzweifelt. Ich liebe dich!
    Leb woh l …
    Auf einmal war ich wieder allein. Lange wälzte ich mich unruhig hin und her, ohne Schlaf zu finden.

Es war schon…
    E s war schon hell, als mich der Wecker aus meiner Betäubung riss. Alles tat mir weh. Ich war so steif, dass ich mich kaum bewegen konnte. Ich fühlte mich leer und ausgebrannt. Die ganze Zeit hatte ich an mich, Jack und Mark und unsere völlig verfahrene Situation denken müssen und war nur zwischenzeitlich kurz weggedämmert. Fröstelnd schlüpfte ich mit meinen kalten Füßen in meine Hausschuhe, die vor dem Bett standen. Die Sonne schien durch die halb geöffneten Vorhänge. Mir war schleierhaft, wie ich diesen Tag überstehen sollte, ohne ständig in Tränen auszubrechen. Ich hatte Angst, Mark in diesem jämmerlichen Zustand unter die Augen zu treten. Augen, die mich prüfend ansehen würden, denn seit den Ereignissen dieses Sommers schien er nicht mehr sicher zu sein, ob er mir noch vertrauen konnte.
    Ich nahm meinen alten, viel zu kleinen Morgenmantel vom Türhaken und schlüpfte hinein. Noch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher