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Darf's ein Küsschen mehr sein?

Titel: Darf's ein Küsschen mehr sein?
Autoren: R Gibson
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sie hoffte, dass Schneeball vielleicht die Möbel verschonte, wenn sie mit Fischebeobachten beschäftigt war.
    Wo sie sowieso schon mal da war, deckte sie sich auch gleich noch mit Toilettenpapier, Waschpulver und ihrer geheimsten Leidenschaft, der Weekly News of the Universe , ein. Sie liebte die Geschichten über 22,5 Kilo schwere Heuschrecken und Frauen, die ein Baby von Big Foot bekamen, aber am besten gefielen ihr die Berichte darüber, dass Elvis wieder irgendwo gesichtet worden war. Sie ließ die schwarzweiße Zeitschrift in ihren Wagen plumpsen und steuerte auf den Kassenbereich zu.

    Carleen Dawson arbeitete an Kasse fünf, wo Maddie ihre Einkäufe auf den Ladentisch legte.
    »Ich hab gehört, Sie sind die Tochter von Alice. Oder ist das bloß ein Gerücht, genauso wie das, dass Brad Pitt in die Stadt kommt?«
    »Nein, das stimmt. Alice Jones war meine Mutter.« Maddie durchwühlte ihre Handtasche und zog ihre Geldbörse heraus.
    »Ich hab mit Alice im Hennessy’s gearbeitet.«
    »Ja, ich weiß«, sagte sie und machte sich auf alles gefasst.
    »Sie war ein nettes Mädchen. Ich mochte sie.«
    Maddie lächelte überrascht. »Danke.«
    Carleen tippte ihre Einkäufe ein und packte alles außer dem Katzenbett in eine Tüte. »Sie hätte sich zwar nicht mit einem verheirateten Mann einlassen sollen, aber was Rose ihr angetan hat, hat sie nicht verdient.«
    Maddie zog ihre Geldkarte heraus und gab ihre PIN-Nummer ein. »Da bin ich natürlich Ihrer Meinung.« Sie bezahlte und verließ den Laden mit einem viel besseren Gefühl, als sie ihn betreten hatte. Sie lud alles in ihren Kofferraum, und da sie nun schon mal hier war, beschloss sie, sich die Kunstgewerbemesse mal anzusehen. Als sie die Straße überquerte und den Park betrat, setzte sie ihre große schwarze Sonnenbrille auf. Eigentlich hatte sie sich noch nie für Kunstgewerbe interessiert, hauptsächlich, weil sie nicht der Deko-Typ war.
    Am Pronto-Pup-Stand gönnte sie sich ein Corn Dog mit einer Extraportion Senf. Sie sah Meg und Travis mit einem großen kahlköpfigen Mann, der ein T-Shirt mit der Aufschrift SPARROW IST MEIN CO-PIRAT trug. Ihr fiel sofort
auf, dass Mick nicht dabei war, und sie wartete, bis sie vorbei waren, bevor sie zum Messestand des Tierschutzbunds PAWS weiterging und sich Halsbänder, Haustierkleidung und Futterhäuschen ansah. Die pinkfarbene Prinzessinnen-Katzenottomane war nun doch übertrieben, aber sie entdeckte eine Tragetasche in Form einer Bowlingtasche. Sie war rot, mit schwarzen Drahtherzen verziert und mit schwarzem Fell ausgelegt. Ein passendes Armband für Leckerli gehörte auch dazu. Sie bestellte noch ein dreistöckiges Katzenhaus für Schneeball und ein vollautomatisches Katzenklo, das nächste Woche geliefert würde. Die Tragetasche nahm sie gleich mit, um Schneeball am nächsten Tag darin nach Hause holen zu können.
    Sie hängte sich die Tragetasche über die Schulter und warf ihren Corn-Dog-Holzstab weg, als sie den Stand verließ. Als sie am Mr-Pottery-Stand rechts abbog, rannte sie fast frontal in Mick Hennessy. Sie hob den Blick über das blaue T-Shirt auf seiner breiten Brust, den Hals, den sie so oft geküsst hatte, das sture Kinn und die wütend zusammengepressten Lippen zu seinen Augen, die hinter einer Sonnenbrille verborgen waren. Ihr Herz hämmerte und zog sich schmerzhaft zusammen, und ein Hitzeschwall durchströmte ihren Körper. Ihr erster Instinkt war, vor der Wut wegzulaufen, die er in Wellen aussandte. Stattdessen bekam sie ein sehr freundliches »Hallo, Mick« zustande.
    Er runzelte die Stirn. »Maddie.«
    Sie ließ den Blick über sein Gesicht schweifen und prägte sich alles an ihm ein, sein schwarzes Haar, das ihm in die Stirn fiel, und den Bluterguss auf seiner Wange.
    »Was ist mit deinem Gesicht passiert?«

    Er schüttelte den Kopf. »Nicht so wichtig.«
    Neben ihm stand die Schlüpfer schleudernde Darla und fragte: »Willst du mich deiner Freundin nicht vorstellen?«
    Bis zu dem Moment war Maddie nicht klar gewesen, dass sie zusammen da waren. Darlas Löwenmähne war verschnitten wie immer, und sie trug eins von ihren Glitzertops zu einer schrecklich engen Jeans.
    »Darla, das ist Madeline Dupree, aber ihr richtiger Name ist Maddie Jones.«
    »Die Schriftstellerin?«
    »Ja.« Maddie rückte die Katzentragetasche auf ihrer Schulter zurecht. Was hatte Mick mit Darla zu schaffen? Er konnte doch bestimmt eine Bessere finden.
    »J. W. hat mir erzählt, dass er gehört hat, Sie würden versuchen,
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