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Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Dante Valentine 03 - Feuertaufe

Titel: Dante Valentine 03 - Feuertaufe
Autoren: Lilith Saintcrow
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Mundwinkel zuckten, und das zeigte mir, dass er verstanden hatte. Zumindest in dieser einen Sekunde standen wir völlig im Einklang miteinander. Das Herz hüpfte mir in der Brust, und meine Wangen überzogen sich mit Röte. Was auch immer gefallen genau bedeutete – Japhrimel liebte mich. Hatte er das nicht genug bewiesen?
    Der Rest konnte warten.
    Ich nickte und hielt mein Schwert hoch. „Danke. Für die Scheide.“ Meine Stimme klang jetzt wieder wie rauer Honig, wie körniges Gold. Beruhigend.
    Nicht nur dafür dankte ich ihm, und das wusste er auch.
    Ich wurde mit einem Lächeln belohnt. Dann griff Japhrimel nach oben und öffnete ein metallenes Medizinschränkchen. Er hob etwas Kleines, aber offensichtlich Schweres heraus und reichte es mir. Ich musste erst mein Schwert weglegen, um es entgegenzunehmen. „Ein kleines Geschenk für die Frau, die ich liebe.“
    Er verschwand durch die Öffnung in der Trennwand, kaum dass ich die Hände heruntergenommen und das vertraute Gewicht gespürt hatte. Die Statue war aus Obsidian und schimmerte schwach durch eine Schicht von Brandflecken, die von dem Feuer stammten, das unser Haus zerstört hatte. Die Frau saß still da, ihr Löwenkopf ruhte fest auf ihren Schultern, und die Sonnenscheibe aus gehämmertem Gold glänzte noch immer. Ich konnte Spuren von Psinergie entdecken, sorgfältige Reparaturarbeit, wo Japhrimel seine dämonengegebene Psinergie eingesetzt hatte, um das durch das Reaktivfeuer verursachte Aufweichen der molekularen Kette rückgängig zu machen. Um den spiegelglatten Obsidian zu glätten, hätte es unvorstellbar viel Psinergie und Präzision, phänomenale Kraft und unmenschliche Konzentration gebraucht.
    Alles für mich. Ein Geschenk, das einzige, von dem er wusste, wie er es mir geben konnte: seine Kraft.
    Heiße Tränen liefen mir die Wangen hinunter.
    Ich hatte ihm also doch unrecht getan. Genauso wie er mir.

41
     
     
    Lucas hatte sich auf einen der Sitze sinken lassen. Auf seinem zerrissenen Hemd war das Blut bereits getrocknet. Sonnenlicht fiel durch die Fenster des Gleiters. Ich strich mir die Haare hinter die Ohren zurück und musterte ihn.
    Er sah völlig fertig aus, ausgemergelt und über und über mit getrocknetem Blut beschmiert, außer an einer Stelle an der Schläfe, wo er die klebrige, verdreckte Kruste vermutlich weggerieben hatte. Er hielt immer noch eine 60-Watt-Plaswaffe in der Hand, den glatten schwarzen Plasstahllauf gegen die Wange gepresst. Die Beine mit der zerrissenen Jeans hatte er weit von sich gestreckt. Immerhin, seine Stiefel wirkten unversehrt. Der Blick seiner halb geschlossenen gelben Augen war in die Ferne gerichtet, und in ihnen schien sich ein Gefühl widerzuspiegeln, das ich gar nicht erst genauer bestimmen wollte.
    Etwas wie gebändigte Wut und Genugtuung.
    Ich setzte mich auf den Sitz ihm gegenüber. Dieser Gleiter hatte eine ganz brauchbare Größe, war allerdings ziemlich schmal, und die Fenster waren runde Bullaugen wie bei militärischen Transportgleitern. Ich hatte keine Ahnung, wo Lucas ihn aufgetrieben hatte, aber er brachte uns weg aus Sarajewo, und alles andere war mir egal.
    McKinley und Japhrimel unterhielten sich vorne in der Pilotenkanzel – dieser Gleiter war tatsächlich so alt, dass er wahrhaftig noch eine Kanzel hatte statt eines Cockpits –, und Vann lehnte mit verschränkten Armen am Eingang zur Kanzel und starrte Japhrimel finster an. Er hatte mehrere üble, bläulich verfärbte Blutergüsse im Gesicht, und über dem einen Auge trug er einen dicken Verband.
    Damit wollte ich mich nicht befassen.
    Im Gleiter waren keine menschlichen Ausdünstungen wahrzunehmen. Die Agenten rochen wie trockener Zimt mit einem Hauch Dämon, Lucas roch wie ein Medizinschränkchen und nach getrocknetem Blut, Japhrimel und ich … nun, wir rochen wie Dämonen. Natürlich.
    Ich lehnte mich zurück und legte mir das Katana quer über die Knie.
    Ich habe ein Schwert, das den Teufel verletzen kann. Mögen mir die Götter genügend Kraft gehen, es nächstes Mal zuführen. Ich bin sicher, es wird ein nächstes Mal geben.
    „Für wen arbeitest du wirklich, Lucas?“ Meine Stimme klang sanft und beruhigend.
    Er zuckte mit den Schultern, und seine Lider senkten sich noch ein wenig mehr. „Für dich“, flüsterte er. „Seit Neo-Prag. Unser Blauauge hat mich angeheuert, um auf dich aufzupassen. Ich fand, die beiden Aufträge ließen sich prima miteinander verbinden.“
    Ich nickte und lehnte den Kopf an die
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