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Dancing Jax - 01 - Auftakt

Dancing Jax - 01 - Auftakt

Titel: Dancing Jax - 01 - Auftakt
Autoren: Ma2
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Die Händler werden sich die Finger danach lecken.«
    Der Heilige Magus grinste. »Ich mag Sie, Mr Johnson. Vergessen Sie nicht, einige Gläser Minchet mitzunehmen, ja? Sie können Sie an Ihre Kollegen verteilen. Es ist Lippenbalsam – unsere Herzkönigin stellt ihn selbst her.«
    »Sehen Sie – Sie stellen schon ihre eigenes Merchandising her! Unglaublich!«
    Dudelsack und Tamburin erschallten wieder und diesmal gesellte sich auch der Klang einer Flöte dazu. Prächtig gekleidete Adelige versammelten sich, um an einem höfischen Tanz teilzunehmen.
    »Nicht zu fassen, wie die Zeit verfliegt«, sagte Terry. »Ich sollte aufbrechen.«
    »Wollen Sie nicht noch bleiben und dem Verbrennen des Bösen Hirten beiwohnen? Die Puppe liegt schon bereit.«
    »Zu gerne, aber ich muss heute Nachmittag noch jede Menge erledigen – für morgen ist viel vorzubereiten. Außerdem sollte ich mich wirklich hinsetzen und das Buch endlich mal lesen.«
    »Oh ja, unbedingt.«
    »Dann also auf Wiedersehen!«
    »Die Schwarzgesichtigen Damen werden Sie zu Ihrem Auto begleiten, Mr Johnson. Ich gebe Ihnen zwanzig Bücher für Ihr Meeting mit.«
    Terry ergriff die Hand des Ismus und drückte sie fest. »Sie hören von mir«, versprach er. »Das wird richtig groß! Wir werden Millionen verkaufen!«
    »Das hoffe ich, Mr Johnson. Das hoffe ich sehr.«
    Der Verkaufsleiter machte sich auf den Weg durch den Schlosshof, gefolgt von den drei Leibwächtern, die die Bücher und Säcke voll Minchet trugen. Lachend blickte ihm der Ismus hinterher.
    »Mylord«, sprach ihn jemand an. Der Heilige Magus drehte sich um und sah den Lockpick und die Harlekin-Priester vor sich stehen.
    »Jangler!«, begrüßte er den kleinen Mann. »Du hast gerade –« Er brach ab, als er ihre Mienen bemerkte. »Was ist los?«
    Der Schatzmeister seufzte schwer. »Es gibt ein Problem.«
    Über die Schulter hinweg warf er den Harlekinen einen Blick zu. Daraufhin traten sie vor und der Ismus sah, dass sie zwischen sich die völlig verängstigte Shiela Doyle hielten.
    Martin hatte von Shielas Ankunft nichts bemerkt. Er befand sich am anderen Ende des Hofs und seine Aufmerksamkeit gehörte voll und ganz der Gruppe Adeliger, die eben Paare bildeten, um den höfischen Tanz aufzuführen.
    Darunter war auch Sandra Dixon, die eine Robe aus tiefrotem Samt trug. Sie gab sich Mühe, die Blicke aller Anwesenden auf sich zu ziehen, flirtete und lächelte kokett. Ihr gegenüber stand Conor Westlake, der in Wams und Hose wie ein echter Held aussah, und neben den beiden …
    Martin richtete sich kerzengerade auf. Da war Paul!
    Paul Thornbury war in das gold-rot gestreifte Gewand des Karobuben gekleidet. Sein Gesicht war ernst und konzentriert, während seine Blicke über die unechten Juwelen der Edelfrauen und die Kronen der Unterkönige und Unterköniginnen wanderten – der Anblick dieser Kostbarkeiten ließ ihn vor Habsucht dämlich grinsen.
    Der Tanz begann. Er war äußerst ruhig und erhaben. Die Tanzenden umkreisten sich, reichten sich die Hände und wechselten dann die Richtung.
    Martin konnte nur hilflos zusehen. Wenn er sich Paul einfach griff, würde er es an wenigstens hundert Leuten vorbeischaffen müssen, bevor er die Unterführung erreichte. Er konnte bloß abwarten und darauf hoffen, dass sich eine günstigere Gelegenheit ergeben würde.
    Auf der anderen Seite des Schlosshofs schaute der Ismus Shiela finster an.
    »Es tut mir leid, Ismus«, jammerte sie. »Es tut mir leid!«
    Er trat zu ihr, packte grob ihr Kinn und betrachtete prüfend ihre Augen.
    »Du bist nicht meine Gefährtin«, stellte er fest. »Du bist nicht Lady Labella!«
    »Doch!«, schrie sie. »Ich meine … Ich kann sie wieder werden. Gebt mir einfach mehr von diesem Zeug, Ihr werdet sehen.«
    Der Ismus wich vor ihr zurück, als hätte sie eine ansteckende Krankheit. »Du hattest schon mehr Chancen, als du verdienst.«
    Seine Stimme triefte vor Abscheu. »Du bist eine Abtrünnige.« Damit wandte er ihr den Rücken zu.
    Shiela bettelte ihn an, ihr noch eine Chance zu geben, doch der Ismus ließ sich nicht erweichen. Mit verschränkten Armen überblickte er seinen Hof. Shiela sah an ihm vorbei auf ein vertrautes Gesicht, das wie gefangen die Tanzenden beobachtete. Um ein Haar hätte sie nach ihm gerufen, als sie Martin Baxter entdeckte, doch gerade noch rechtzeitig riss sie sich am Riemen. Sie begriff sofort, dass er sich in einer misslichen Lage befand. Er lauerte auf eine Gelegenheit, die sich nie ergeben würde,
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