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Damon Knights Collection 8

Damon Knights Collection 8

Titel: Damon Knights Collection 8
Autoren: Damon Knight
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berichtet hatte, konnte er sicher sein, daß inzwischen Doyle die am Abend bevorstehende Abreise verkündet hatte.
    „Liebling, hol die Säcke mit unserer Ausrüstung, ja?“ sagte er zu Jan. „Ich schaue inzwischen, für welche Aufträge sie uns eingeteilt haben.“
    Sie nickte und überprüfte den Inhalt des Gepäcks. Lorin traf Doyle an der Eingangsschleuse des Schiffs.
    „Wo ist Jan? Ich möchte, daß sie es auch hört“, sagte Doyle.
    „Ich gebe ihr Bescheid. Sie kontrolliert gerade unsere Ausrüstung für heute. Ich fand gestern einen Sumpf, aus dem Dampf und Gase aufsteigen. Ich meine, davon sollten wir noch Proben sammeln, wenn Sie für uns heute keine anderen Aufträge haben.“
    „Na schön“, stimmte Doyle desinteressiert zu. „Aber kommen Sie vor der Dunkelheit zurück. Wir fliegen sofort nach dem Abendessen los.“ Er wandte sich ab, ohne auf eine Antwort zu warten. Lorin brachte Jan ein Tablett mit Kaffee und Gebäck ins Zelt. Sie schien wegen der liebevollen Bedienung überrascht, und er sagte schnell: „Heute ist für uns ein großer Tag, Liebling. Doyle will Proben von einem Sumpf, den ich gestern zufällig entdeckt habe. Wir sollen essen und uns dann gleich auf den Weg machen. Es ist ein weites Stück.“
    Sie stand steif da in Abwehr, und er fuhr fort: „Ich habe ihn dazu überredet, daß er dich mit mir gehen läßt, und begeistert ist er nicht. Er kann noch immer seine Meinung ändern und mich wieder mit Tryoll wegschicken, also sollten wir uns ein bißchen beeilen.“
    Jan machte sich über das Gebäck und den Kaffee, und dann führte er sie schnell in den Wald, damit sie keine Möglichkeit hatte, mit den anderen ein paar Worte zu wechseln. Erst, als sie das Lager zwei Kilometer hinter sich hatten, entspannte er sich etwas. Er fing zu pfeifen an, und sie pfiff die zweite Stimme mit.
    Vom Schnee war nichts liegengeblieben, und der Boden unter den Bäumen war trocken und federnd. Ein prickelnder Duft lag in der Luft. Lorin wich von seinem geplanten Weg ab und suchte eine Erklärung für den Duft. Wo der Schnee durch die Wipfel gefallen und geschmolzen war, waren über Nacht Tausende von Pilzen herausgeschossen. Wie siesich da vor ihm teppichartig ausbreiteten, erinnerten sie Lorin an ein Gemälde, das er einmal gesehen hatte, ein Hof mit weißem Kopf Steinpflaster. Die glänzenden, weißen Hüte berührten einander und bedeckten ein Gebiet von acht mal zwölf Metern. Sie liefen darum herum. Jan schaute verwundert drein. „Sie sind alle eßbar“, sagte sie. „Wir haben die gleiche Art in der Nähe des Flusses gefunden. Weißt du, wie teuer sie zu Hause sind?“
    „Alles hier ist eßbar und kostenlos“, sagte Lorin vergnügt. „Es gibt keine giftigen Pflanzen, keine Sporen von Viren, keine Bakterien. Es ist jetzt eine wunderbare Welt, Jan.“
    Sie drückte als Antwort seine Hand, und er merkte, daß sie nicht mehr so verkrampft war und auch nicht mehr so angestrengt durch die Stille lauschte. Nach einer Weile klagte sie über Müdigkeit und fragte, wie weit es noch sei.
    „Essen wir etwas und ruhen wir uns aus“, schlug Lorin vor. Sie waren schon seit vier Stunden unterwegs. Er stellte seinen Sack ab, holte eine Kunststoffplane heraus und breitete sie auf dem Boden aus, damit sie darauf sitzen konnte. Sie lehnte sich mit dem Rücken an einen Baumstamm, während er die Mahlzeit zubereitete: Er kochte über einem kleinen Feuer aus Nußschalen Wasser, schnipselte dann Pilze und Nußfleisch hinein und eine Handvoll grünes Moos. Jan schaute wortlos zu. Als er ihr die Suppe in einer Schale reichte, betrachtete sie sie ein paar Sekunden lang. „Hast du von unseren Kühlkonserven nichts mitgebracht? Warum so ein Essen?“
    „Nur aus Spaß“, antwortete Lorin. „Versuch doch einmal.“ Er hob seine Schale und trank einen Schluck der Brühe. Er fand sie noch wohlschmeckender als erwartet. Nach einer Pause probierte Jan. Sie lächelten einander an und verspeisten wortlos den Rest der Suppe. Zum Nachtisch schälte Lorin ein paar Nüsse und schnitt sie auseinander. „Alle Dinge für alle Menschen“, sagte er feierlich. „Wenn man sie in ihrem eigenen Öl bäckt, schmecken sie besser als Kartoffeln; zerrieben geben sieein gutes Mehl ab …“
    Jan schaute besorgt, und er brach ab und ergriff ihre Hand. „Dir macht es doch auch Spaß, Liebling, oder? So schlimm ist es doch gar nicht?“
    Sie zuckte die Achseln und schaute zu den Wipfeln hinauf und in die dämmerdurchwobenen Kuppeln
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