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Dämonisches Tattoo

Dämonisches Tattoo

Titel: Dämonisches Tattoo
Autoren: B Melzer
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Dieser hier hatte jedenfalls keine Einschusslöcher. Der Wagen stand da wie neu.
    »Du hast es tatsächlich getan!« Jetzt begriff sie auch, warum die Polizei ihren Wagen nicht herausgerückt hatte. Er war längst abgeholt worden.
    »Ich wollte ihn eigentlich nur waschen lassen, aber der Typ in der Waschstraße meinte, die atmungsaktiven Löcher im Kofferraum seien gar keine atmungsaktiven Löcher.«
    »Mist. Dann kann ich sie mir wohl nicht patentieren lassen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, wir haben sie zugespachtelt.«
    »Gespachtelt«, echote sie. Nichts an diesem Auto sah auch nur im Entferntesten gespachtelt aus.
    »Wir hatten keinen Kaugummi zur Hand, sonst hätten wir den genommen.«
    Sein gut gelauntes Geplauder machte sie völlig verrückt. »Was hast du mit diesem langweiligen, vorschriftstreuen Agenten gemacht, der dir so ähnlich sah?«
    »Der ist nicht im Dienst.« Grinsend nahm er sie an den Schultern und drehte sie herum, sodass sie den Wagen wieder ansehen musste. »Die Teile sind ausgetauscht und dein Auto ist wie neu. Mir blieb ja gar nichts anderes übrig.«
    »Warum nicht?«
    Er sah sie an. »Du hast doch die Gegend gesehen, in der ich wohne. Die Leute dort würden sich bestimmt über Autos mit Einschusslöchern aufregen. Die würden glatt die Polizei rufen, wenn sie deinen Wagen sehen.«
    Kate hatte Mühe, seine Worte zu verdauen. Ihr Herz begann zu hämmern und ihre Fingerspitzen wurden eiskalt. »Was …?«
    »Ich hatte gehofft, dass dein Wagen künftig öfter vor meiner Tür stehen wird.«
    Mit einem Mal fühlte sie sich so zittrig und unsicher, dass sie nichts weiter tun konnte, als fragend eine Augenbraue in die Höhe zu ziehen, während sie darum kämpfte, ihre verloren gegangene Stimme wiederzufinden und nebenbei nicht schon wieder in Tränen auszubrechen.
    »Ich habe noch mal über die Sache mit dem Beuteschema nachgedacht.«
    »Aha.« Ein erstes Wort oder zumindest etwas, das dem recht nahe kam. Es war ein Anfang.
    »Es sieht ganz danach aus, als hätte ich doch eines, und ich glaube, es ist ziemlich wenig verbreitet, weshalb es auch mein halbes Leben gedauert hat, ein passendes Wild zu finden.« In seinem Blick war etwas derart Zwingendes, dass sie die Augen selbst dann nicht hätte abwenden können, wenn sie es gewollt hätte. »Ich fürchte, ich stehe auf Reporterinnen mit gespaltener Persönlichkeit, die sich entführen lassen und ihrem Entführer dann auch noch helfen. In so eine könnte ich mich verlieben.«
    Kate hatte endlich ihre Sprache wiedergefunden. »Dir ist aber schon klar, dass das mit dem Stockholmsyndrom eigentlich andersherum funktioniert?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich war nicht sicher, ob du dich in mich verlieben würdest, da dachte ich, ich ergreife vorsichtshalber die Initiative.«
    Ihre Knie wurden so weich, dass sie fürchtete, jeden Moment aus den Schuhen zu kippen. »Ich glaube, ich habe mich gerade verhört. Hast du gerade gesagt, dass …«
    »… ich mich in dich verliebt habe. Es war vielleicht ein wenig kryptisch, aber ja, das habe ich gesagt.« Er griff nach ihrer Hand und zog Kate zu sich heran. Seine Finger strichen über ihre Wange und sein Blick war noch immer auf ihre Augen geheftet. »Im Krankenhaus und während der letzten Tage hatte ich viel Zeit, nachzudenken, und mir ist einiges klar geworden. Ich dachte immer, dass meine Beziehungen an meiner Arbeit zerbrochen seien, aber das stimmt nicht. Es waren die falschen Frauen. Ich brauche dich nur anzusehen, um zu wissen, dass es mit dir anders sein wird.
Du
bist anders. Du hast deinen Beruf und deine eigenen Karrierepläne und wartest nicht den ganzen Tag zu Hause darauf, dass ich endlich aus dem Büro komme … Abgesehen davon sieht deine Zahnbürste wunderbar neben meiner aus.«
    »Du hast meine Zahnbürste gekidnappt?«
    »Genau genommen habe ich eine neue gekauft, aber sobald du sie das erste Mal benutzt hast, gehört sie dir.«
    »Oh, wow«, brachte sie hervor. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.«
    »Dann lass uns einfach auf nonverbale Kommunikation setzen.« Er zog sie an sich und küsste sie, erst ganz sanft, dann immer stürmischer, bis sie die Arme um ihn schlang und sich vollkommen in seinem Kuss verlor. Sie erwiderte jeden Schlag seiner Zunge und drückte sich so fest an ihn, dass sie seine Erregung deutlich spüren konnte. Mit einem leisen Stöhnen beendete er schließlich den Kuss und räusperte sich. »Wir sollten es wohl erst einmal doch mit Worten versuchen,
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