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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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Collins hatte ihn reingelegt und in die Schlangengrube geschleppt [1]
    Vor mir stand eine große Tasse Kaffee, an der ich hin und wieder nippte. Müde war ich nicht mehr, die Fahrt zum Flughafen hatte den letzten Rest aus meinem Körper verscheucht.
    »Schmeckt der Kaffee?« hörte ich hinter mir eine Stimme und drehte mich um.
    Glenda und Sarah kamen zurück. Sie trugen nur noch ihre Handtaschen, das übrige Gepäck war aufgegeben worden.
    »Man kann ihn trinken«, erwiderte ich, »aber mit deinem nicht zu vergleichen.«
    Glenda lachte, nahm auf dem Hocker links neben mir Platz, während ich Lady Sarah auf einen anderen an der rechten Seite half. »Nun, ich bin keine alte Frau«, beschwerte sie sich. »Ich werde doch wohl einen Barhocker allein erklimmen können.«
    »Ich sah mich nur als Kavalier.«
    »So einer alten Schachtel gegenüber, mein Junge? Schau lieber zu Glenda hin. Die ist knusprig, da ist noch etwas dran. Aber bei mir ist alles vorbei.«
    »Wie man's nimmt…«
    »Oder willst du fahren?« fragte mich die Horror-Oma, die einen leichten Mantel trug, den sie jetzt aufgeknöpft hatte, so daß die zahlreichen, um ihren Hals hängenden Ketten zu sehen waren.
    »Wie?«
    Sarah Goldwyn verzog das Gesicht. »Stell dich doch nicht so an, John. Du kannst ruhig fahren, wirklich. Ich verzichte dann. Ihr beide seid wie geschaffen…«
    »Mrs. Goldwyn«, mischte sich Glenda ein, wobei sie einen roten Kopf bekommen hatte.
    »Habe ich so unrecht?«
    Ich grinste und schaute in meine Kaffeetasse. Auf der braunen Oberfläche schimmerte mein Gesicht als Spiegelbild, das verschwamm, als ich die Tasse bewegte. »Na ja, ich meine…«
    »Kinder, macht mir doch nichts vor. Zwischen euch beiden war etwas. Ihr könnt es abstreiten oder auch nicht, für mich bleibt die Tatsache bestehen.«
    Ich schielte zu Glenda rüber. Ihr Gesicht war noch roter geworden, ein Zugeständnis, und die Zunge huschte über ihre vollen Lippen. Glenda trug einen grünen Pullover mit dunkelgelben Querstreifen und einen grünen Cordrock. Den leichten Mantel hatte sie über ihre angezogenen Beine gelegt.
    »Es ist ja auch nichts Verbotenes«, redete Lady Sarah weiter und bestellte einen Tee. Glenda hatte ebenfalls einen vor sich stehen. »Ihr seid erwachsen, und niemand kann euch einen Vorwurf machen. Also, nehmt es leicht.«
    »Was?« fragte ich.
    »Na das.«
    »Wir sind eben Menschen«, meinte ich und kassierte einen leichten Stupser von Glenda, denn mit den letzten Worten hatte ich praktisch zugegeben, daß etwas zwischen uns gewesen war.
    Lady Sarah hatte mich genau verstanden, denn sie lachte, wechselte allerdings das Thema und fragte: »Ist dir nicht auch aufgefallen, John, daß Glenda gar nicht gut aussieht?«
    »Wieso?«
    »Sie scheint unausgeschlafen zu sein.«
    Ich drehte meinen Kopf zu Glenda. Tatsächlich lagen dunkle Ringe unter ihren Augen, und ich fragte: »Stimmt das, Glenda, was Lady Sarah vermutet?«
    »Ach wo.«
    »Kind«, sagte die Horror-Oma. »Ich habe den scharfen Blick eines Falken. Du hast keine besondere Nacht hinter dir.«
    Da lachte Glenda. »In der Tat, es stimmt. Ich habe furchtbar geträumt.«
    »Von mir?« fragte ich.
    »Nein, diesmal nicht, obwohl man auch von dir furchtbar träumen kann, mein Lieber.«
    »Aber nur, wenn sich eine Frau vernachlässigt fühlt«, schaltete sich die Horror-Oma ein. »Streng dich an, John, und vergiß hin und wieder deine Dämonen.«
    »Das versuche ich ja«, erwiderte ich grinsend. »Aber sie vergessen mich nicht.«
    »Undankbare Geschöpfe«, murmelte Sarah Goldwyn. »Sie gönnen einem Menschen auch gar nichts.«
    »Ja, da sagst du was.«
    »Trotzdem würde ich es an deiner Stelle so einrichten, daß ich mehr Zeit für Glenda hätte.«
    »Und ihre Träume?« fragte ich.
    »Der Traum war wirklich ein Problem«, gab Glenda zu. »Er war schrecklich, John.«
    »Erzähl mal.«
    »Hört doch auf!« mischte sich Sarah ein. »Das gibt es doch nicht. Du willst uns nur die Reisestimmung verderben, John. Ich kenne dich genau.«
    »Vielleicht ist es gut, wenn John ihn erfährt«, meinte Glenda.
    »Dann tu dir keinen Zwang an, Kind.«
    »Das war so…« Glenda berichtete von dem Traum, der sich wirklich schrecklich anhörte, und ich war ganz Ohr.
    »Eine Erklärung hast du nicht?«
    »Nein. Ich weiß auch nicht genau, wo ich mich da befunden habe.«
    »Wahrscheinlich in den Katakomben.«
    »Du meinst diese großen Gräber?«
    »Ja, die gibt es. Als die Christen verfolgt wurden, haben sie in den
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