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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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hin und wieder weiße Tupfer zu sehen waren, die sich als Wolken entpuppten. Sie sahen aus wie Wattebäusche, die eine gewaltige Hand wahllos verteilt hatte. Die Temperaturen lagen bei fünfzehn Grad. Völlig unnormal für den Winter, aber nicht für Rom, das mit südlicher Sonne laufend verwöhnt wurde.
    »Irgendwie bin ich kaputt«, sagte Lady Sarah aufatmend, als sie sich gesetzt hatte. »Ich merke allmählich, daß ich nicht mehr die Jüngste bin.«
    »Sollen wir zum Hotel fahren?«
    »Nein, Kindchen, so etwas kommt nicht in Frage. Wir bleiben schon hier, machen ein kleines Pauschen und werden anschließend so richtig schön und gut essen gehen.«
    »Und meine Figur, Lady Sarah? An die denken Sie wohl gar nicht.«
    »Die ist genau richtig. Du bist nicht zu schlank und nicht zu dick.«
    »Ich weiß nicht…«
    Lady Sarah hörte nicht zu. Sie lauschte dem Plätschern des Wassers. Es schoß aus den Düsen hinter ihnen und fiel zurück in das Sammelbecken, ein ewig gleichbleibendes Spiel.
    Glenda drehte sich um. Die Wasserfontänen interessierten sie nicht so sehr, sie schaute in das Becken, konnte bei diesem klaren Wasser bis auf den Grund sehen und entdeckte die zahlreichen Geldstücke, die von den Besuchern in den Brunnen geworfen waren.
    Nicht weit entfernt saßen amerikanische Touristen. Es waren junge Mädchen, die sich einen Spaß daraus machten, haufenweise Centstücke über die Schultern in den Brunnen zu werfen. - Glenda hatte mal gehört, daß in der Nacht die Gassenjungen der Stadt kamen, in den Brunnen sprangen und das Geld herausholten.
    »Hast du die Pennies, Glenda, die ich dir gegeben habe?« fragte Lady Sarah. Bisher hatte sie mit geschlossenen Augen dagesessen. Nun öffnete sie den Blick und schaute Glenda an, die bereits in ihrer Tasche herumwühlte und das Geld hervorholte. Sie klimperte mit den Münzen.
    »Hier sind sie.«
    »Gib mir bitte eine!«
    Lady Sarah bekam sie, ließ das kleine Geldstück auf dem flachen Handteller liegen, schaute es sich noch einmal an und schloß die Augen.
    »Wünschen Sie sich jetzt etwas, Lady Sarah?« fragte Glenda.
    »Ja. Man darf es zwar nicht verraten, aber sollte es einer Person gelten, dann müßte diese Person es eigentlich fühlen.« Nach diesen Worten schloß Lady Sarah Goldwyn die Augen und schleuderte den Penny über ihre rechte Schulter in das hinter ihr liegende Wasser. Das Geldstück versank, »Und jetzt du, Glenda.«
    »Klar.« Glenda hielt zwei Münzen in den Händen.
    »Gleich zwei?« wunderte sich die Horror-Oma.
    »Ja, ich hab' auch einen besonderen Wunsch.«
    »Den du mir sicherlich nicht verraten wirst - oder?«
    Glenda schüttelte die schwarze Haarmähne. »Nein, das auf keinen Fall. Sie haben ja selbst gesagt, Lady Sarah, das man dies nicht machen soll. Daran halte ich mich.«
    »Richtig, Kindchen. Und vergiß nicht, deine Augen zu schließen, sonst hat alles keinen Sinn.«
    Glenda Perkins folgte genau den Anweisungen. Sie schloß die Augen, gab ihrem rechten Arm Schwung und schleuderte die beiden Münzen über ihre Schulter hinein in den Brunnen.
    Lächelnd wurde sie von Sarah Goldwyn beobachtet. Als Glenda wieder die Augen öffnete und den Blick der alten Dame auf sich gerichtet sah, wurde sie tatsächlich ein wenig rot.
    »Waren die Wünsche so schlimm?« fragte Sarah Goldwyn.
    »Nein. Ich würde sagen, sie waren normal.«
    »Dann ist es gut, und sie gehen sicherlich in Erfüllung.«
    »Das wäre schön.«
    Beide lachten, denn sie wußten sicherlich, was Glenda sich gewünscht hatte. Die junge Engländerin drehte sich auf dem Rand sitzend um und schaute in das Wasser.
    »Was suchst du?«
    »Meinen Penny.«
    Jetzt setzte sich auch Lady Sarah anders hia »Bei den vielen Geldstücken wirst du ihn kaum finden.«
    »Mal sehen.«
    »Du kannst ja links suchen. Ich schaue mal auf der rechten Seite nach.«
    »Ich habe ihn mit einem roten Punkt gekennzeichnet,« erklärte Glenda. »Der Nagellack wird kaum abgehen.«
    »Das glaube ich auch.«
    Die beiden Frauen suchten jetzt getrennt. Glenda hatte sich weit vorgebeugt und schaute in das sich bewegende Wasser, das einen bläulichen Schimmer besaß.
    Das Geld zahlreicher Währungen lag auf dem Grund des Brunnens. Deshalb war es für Glenda so schwierig, genau ihr Geldstück zu finden, immer vorausgesetzt, daß es auch mit der gekennzeichneten Stelle nach oben liegengeblieben war.
    Die junge Engländerin schaute sehr intensiv nach. Sie suchte Stück für Stück den Brunnenboden ab. Ihr Gesicht spiegelte
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