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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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Katakomben Unterschlupf gefunden. Die gibt es ja heute noch. Man kann sie auch besichtigen.«
    »Und wo liegen die genau?« fragte Glenda.
    »Am Rand der Stadt. Und immer dicht in der Nähe von Friedhöfen. Viel mehr weiß ich auch nicht.«
    »Ich frage mich nur, was der Schatten zu bedeuten hatte«, sagte Glenda mit leiser, ein wenig nachdenklich klingender Stimme. »Das ist nach wie vor noch ein Problem. Und er hatte eine Waffe - ein kurzes Schwert.«
    »Vielleicht eine Bedrohung.«
    »Gegen mich?«
    »Möglich.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wer sollte mich bedrohen? Jane Collins hat sich zurückgehalten…« Sie schwieg, nachdem sie den Namen erwähnt hatte, und entschuldigte sich.
    »Da ist nichts zu entschuldigen«, erklärte ich ihr. »Es braucht ja nicht unbedingt Jane zu sein.«
    »Mach das Mädchen nicht verrückt, John«, mischte sich Sarah Goldwyn in die Unterhaltung. »Glenda freut sich auf die Reise, und du verleidest sie ihr.«
    »Das hatte ich nicht vor. Denn sie hat ja von ihrem Traum berichtet.«
    »Trotzdem…«
    Ein Gong, der durch die große Halle schallte, unterbrach uns. Der Flug nach Rom wurde aufgerufen, und die Passagiere mußten sich im Aufenthaltsraum bereit halten.
    Ich wußte, daß Glenda sich auf die Reise gefreut hatte, dennoch wirkte ihr Lächeln gezwungen, das sie aufgesetzt hatte, als sie sich vom Hocker gleiten ließ.
    Hing es mit ihrem Traum zusammen?
    Ich beobachtete sie argwöhnisch. Ein wenig blaß schien sie mir schon zu sein. Die Ringe unter den Augen ließen sich nicht verleugnen, und die Reise schien für Glenda unter einem ungünstigen Stern zu stehen. Sie warf ihren Mantel über die Schultern, während sie auf mich zukam. Ihrem Blick merkte ich an, daß sie etwas sagen wollte, und ich nickte ihr aufmunternd zu. »Rück schon raus mit der Sprache«, forderte ich bewußt lässig.
    Sie ging noch einen Schritt weiter und blieb erst dann stehen, als wir uns berührten. »Weißt du, John, ich habe zwar keine Angst, aber falls irgend etwas sein sollte, kann ich dann auf dich zählen?«
    »Immer, Mädchen.«
    »Dann ist es gut.« Sie beugte sich vor, meine Arme öffneten sich automatisch, und ich drückte sie an mich. So ähnlich hatte es auch damals angefangen in meiner Wohnung.
    Ich spürte die Wärme ihrer Haut, und unsere Lippen berührten sich zu einem flüchtigen Abschiedskuß, dann hörte ich ihre Stimme dicht an meinem Ohr, und sie war nur ein Hauch.
    »Ich fühle die Gefahr, John. Ich kann es dir nicht beschreiben, aber sie ist vorhanden.«
    »Okay, Glenda. Du weißt, wo du mich erreichen kannst. Suko, Bill und ich sind immer für dich da. Wenn es sein muß, springen wir in die Hölle, Kleines.«
    »Das weiß ich ja, und deshalb fahre ich auch, weil die Unterstützung hinter mir steht.«
    »He, ihr beiden Turteltauben, ihr seid ja verliebter, als ich alte Frau annehmen konnte. Es wird Zeit, oder soll ich nicht lieber hierbleiben und euch beide nach Rom schicken?«
    Wir lösten uns hastig. »Nein, nein, Lady Sarah«, sagte ich. »Bleibt ihr mal zusammen. Wir schaukeln die Sache schon.«
    »Wer ist wir?«
    »Na, Suko und ich. Wir übernehmen die Arbeiten im Sekretariat.«
    Ich verabschiedete mich nur noch von der Horror-Oma und nahm auch sie in die Arme. Verstohlen flüsterte sie: »Ich gebe schon auf die Kleine acht, mein Junge. Ihr wird nichts passieren. Laß das mal die alte Sarah machen.« Dann zuckte sie zurück und hob grüßend den Arm, bevor sie sich bei der jüngeren Glenda Perkins einhakte.
    Ich schaute den beiden nach, und an der Sperre drehte sich Glenda Perkins noch einmal um. Dabei glaubte ich, ein verlorenes Lächeln auf ihren Lippen zu sehen, obwohl es Unsinn war, dies anzunehmen, denn Glenda befand sich zu weit entfernt. Ich wollte zusehen, wenn die Maschine in den trüben Londoner Himmel stieg. Noch war er dunkel, aber auf und in der Nähe des Rollfeldes brannten zahlreiche Lichter, die regelrechte Kränze abgaben. Ich zündete mir eine Zigarette an. Lady Sarah war jetzt verschwunden. Sie hätte sicherlich wieder geschimpft. Rauchend blieb ich vor der großen Scheibe stehen, durch die ich auf das Rollfeld schauen konnte, wo die Passagiere die Maschine bereits durch den schwenkbaren Tunnel betraten.
    Gut drei Stunden würde der Direktflug dauern. In Rom, so hatte ich gehört, sollte bereits Frühlingswetter herrschen. Und das im Februar!
    Aber auch die Inseln waren nicht gerade mit winterlichem Wetter verwöhnt worden, was mir auf eine gewisse Art und
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