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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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sich auf der Oberfläche des Wassers, und es wurde zu einer verschwommenen Fratze, wenn die Wellen zu stark heranrollten.
    Sogar die einer rötlichen Fratze…
    Glenda stutzte, denn sie hatte den Farbton genau erkannt. Wenn etwas rötlich schimmerte, konnte das nur die von ihr gekennzeichnete Münze sein, und dieses Schimmern kam von der rechten Seite, wobei es von den Wellen an sie herangetragen wurde.
    Seltsam…
    Glenda verfolgte den Weg mit ihren Blicken, wobei sie den Kopf schüttelte, denn dieser Farbton besaß nie seinen Ursprung an ihrer Münze. Da steckte etwas anderes dahinter.
    Sie schluckte.
    Schlieren wanderten heran. Lange Fäden, rosa in der Farbe, die immer schwächer wurde, je mehr von dem normalen Wasser hinzukam und das Zeug verdünnte.
    Hatte noch jemand Farbstoff in den Brunnen geworfen!
    Glenda hielt es nicht mehr auf dem Fleck. Sie wollte den Grund herausfinden und mußte sich deswegen ein wenig nach rechts bewegen. Sie ging zwei große Schritte und sah, daß die roten Schlieren direkt vor ihr aus dem Wasser hoch an die Oberfläche stiegen. Die Ursache allerdings entdeckte sie nicht. Durch den Brunnenrand war sie ihr verborgen geblieben, denn er besaß an der Innenseite eine Höhlung. So blieb die Quelle der seltsamen Farbgebung Glenda verborgen.
    Sie hatte sich die ganze Zeit über schon gefragt, was der rote Schimmer nur bedeuten konnte, und für sie gab es eigentlich nur eine Lösung. Blut!
    Tief saugte sie den Atem ein.
    Plötzlich bemerkte sie das Zittern, und sie mußte sich überwinden, als sie beide Hände in das Wasser tauchte, sich ein wenig vorbeugte und die Arme nach innen drückte.
    Etwas geriet zwischen ihre Finger, das sich seltsam anfühlte. Glatt und gleichzeitig schleimig, Wie Haare…
    Glenda Perkins wollte es genau wissen, als sie tief Luft holte und den eingeklemmten Gegenstand hervorriß. Im nächsten Augenblick erstarrte sie vor Entsetzen. Glenda Perkins hielt einen Kopf in der Hand!
    ***
    Es dauerte Sekunden, bis sich der Schrei aus ihrer Kehle löste. In dieser Zeit war sie gewissermaßen gezwungen, sich das grausame Fundstück genauer zu betrachten. Die Haut war aufgeschwemmt und wirkte gleichzeitig wie eine erstarrte Puddingmasse. Als zwei gläserne Kugeln konnte man die Augen bezeichnen, und aus dem Mundwinkel rann ein blasser Blutstreifen, der eine rosarote Farbe bekommen hatte. Ein grauenhaftes Bild. Die Haare klebten auf dem Kopf wie eine dunkle Fettschicht.
    Jetzt erst schrie Glenda.
    Sie schüttelte sich dabei, und ihr Schrei drang gellend über den Platz vor dem Brunnen. Auf einmal konnte sie den Schädel nicht mehr festhalten. Er rutschte ihr aus den Fingern, prallte auf den Brunnenrand, bekam das Übergewicht und verschwand wieder im Wasser.
    Trotzdem war die Szene beobachtet worden. Zahlreiche Menschen hatten Glenda gesehen, wie sie ihr schauriges Fundstück in beiden Händen hielt, und sie hatten auch den Schrei vernommen. Der vervielfältigte sich. Ein Schrei, den auch die anderen Kehlen ausstießen, und die Touristen, die sich in Glendas Nähe befanden, spritzten auseinander. Sie wollten nur weg von dem Ort des Grauens, wo die schwarzhaarige Glenda mit verzerrtem Gesicht stand und in den Brunnen starrte. Auf dem Grund lag der Kopf. Die Wellen bewegten ihn und schoben ihn von einer Seite auf die andere.
    Lady Sarah hatte ebenfalls bemerkt, was geschehen war. Schon bei Glendas erstem Schrei war sie herumgefahren und hatte auch das schaurige Bild mit ansehen müssen. Sie wollte zu Glenda hin, nachdem sie ihre Schrecksekunden überwunden hatte, aber die Menschen waren wie eine Mauer. Sie versperrten ihr den Weg, Lady Sarah konnte nicht mehr weiter und war froh, von den Flüchtenden nicht zu Boden gestoßen zu werden.
    Schließlich hatte sie freie Bahn und bewegte sich so schnell wie möglich auf Glenda Perlons zu, die sie als ihren Schützling ansah. Den Stock, den sie in London oft bei sich trug, hatte sie im Hotel gelassen, und sie zog Glenda an sich, wobei sie über deren Haar strich und das Schluchzen vernahm, das aus dem Mund der jungen Frau drang. Glenda war am Ende ihrer Kraft. Sie hatte den Kopf gesenkt und die Stirn gegen die Schulter der Horror-Oma gepreßt. Sie stammelte auch Sätze, und Lady Sarah glaubte, das Wort Traum herauszuhören, sprach Glenda allerdings nicht darauf an, sondern redete beruhigend auf sie ein und drehte sie so, daß sie nicht auf das Wasser des Trevi-Brunnens zu schauen brauchte. Es war schrecklich.
    Mit Worten kaum zu
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