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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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der lebenden Leiche innerhalb des Grabes geschah.
    »Diese Katakombe hier habe ich auch schon gesehen, wie sie vor 2000 Jahren aussah«, erklärte ich Suko und Lady Sarah. »Es war grauenhaft. Man hat die Menschen bei lebendigem Leib eingemauert…«
    »Und ich habe sie befreit!« kreischte Carra. »Ich allein.« Er sprang plötzlich hoch, wollte noch etwas sagen, doch sein Gesicht erstarrte. Das mußte einen Grund haben.
    Im nächsten Augenblick leuchteten seine Augen auf. Die Lippen bewegten sich, und er flüsterte ein Wort: »Scorpio…«
    Mir wurde es kalt und heiß zugleich. Ich drehte mich langsam um und hatte dabei das Gefühl, mein Blut in Eis umgewandelt zu bekommen, denn vor mir stand Scorpio.
    Und er hatte Glenda!
    ***
    Sie waren mir also gefolgt!
    Durch den Tunnel von der Vergangenheit in die Gegenwart hinein, wobei Scorpio jetzt anders aussah.
    Die Haut schien jemand in die Länge gezogen zu haben, denn sie spannte sich straff über die Knochen seines Gesichts. Die Augen in den Höhlen waren zwar tot, dennoch steckten sie voller Leben, und ich wußte, daß er gekommen war, um zu töten.
    Nicht nur mich, sondern uns alle wollte er aus dem Weg räumen. Das stand fest.
    Glenda hing in seinem Griff. Ohne Hilfe kam sie nicht frei. Er hatte seinen linken Arm um sie geschlungen. Seine Haut schimmerte nicht mehr hell, wie ich sie in Erinnerung hatte, sondern dunkler, und sie war auch dünner.
    Noch immer trug er denselben Helm. Viel war von seinem Gesicht nicht zu sehen, nur die Augen. Sie härten auch ebensogut zu einem Totenschädel gepaßt.
    Sein kurzes Kampfschwert hielt er in der rechten Hand. Die Klinge war durch den angewinkelten Arm in Richtung Glenda gedrückt worden, so daß er sie mit einem Stoß am Hals treffen konnte, wenn sie sich falsch bewegte.
    Davor würde sich Glenda hüten.
    Sie hing im Griff des Gladiators wie eine Puppe. Ein nicht lebendes Wesen schien er als Geisel genommen zu haben. Trotz des rötlichen Lichtscheins glaubte ich, die Blässe auf ihrem Gesicht zu sehen, aber auch die Hoffnung in den Augen.
    Flehentlich blickte mich Glenda an. Ihr Mund stand offen, als wollte sie etwas sagen, doch die Angst war einfach zu stark. Zudem mußte sie unter Schock stehen.
    Ich war gespannt, was Scorpio jetzt vorhatte und wie er die Lage zu seinen Gunsten weiterhin verändern wollte, denn ihm blieb nur die Möglichkeit der Vernichtung wenn ich mal von seiner Situation ausging. Ich überwand mich selbst und warf einen Blick zurück zu meinen Freunden.
    Suko stand mir am nächsten. Und er hatte seinen rechten Arm angewinkelt, ein Zeichen, das ich kannte, denn Suko war bereit, seinen Stab einzusetzen und die Zeit anzuhalten. Nur konnte er es jetzt nicht riskieren, da sich die Schwertspitze Glenda Perkins noch zu nahe befand.
    Wenn Suko eine unbedachte Bewegung machte oder auch nur zuckte, würde der Gladiator sofort reagieren, und so etwas endete für Glenda Perkins dann tödlich.
    Wir standen wie Statuen. Nur einer hielt es nicht mehr aus. Es war Ennio Carra. Er mußte mehrere Höllen gleichzeitig durchgemacht haben. Einmal die des Triumphs, dann die Niederlage in den Katakomben, als Suko so furchtbar aufräumte, und schließlich jetzt wieder der Sieg denn Scorpio war gekommen.
    Scorpio, der keinen im Stich ließ!
    Carra brabbelte unverständliches Zeug vor sich hin, als er sich auf den Gladiator und seine Geisel zubewegte. Er freute sich, er weinte und lachte zu selben Zeit. Seine magere Gestalt unter dem schmutzigen Anzug zuckte, die ausgebreiteten Hände patschten auf den harten Lehmboden, und er begann zu rufen.
    »Endlich bist du da! Ich habe dir die Diener besorgt. Ich habe alles getan, aber diese Schweine hier zerstörten nur. Töte sie, Scorpio, ich bitte dich, töte!« Er kam auf die Knie hoch, blieb so und rang die Hände.
    »Für wen habe ich denn alles getan?« rief er, und seine Summe hallte dumpf durch die Katakombe. »Für wen denn? Nur für dich, doch nur für dich Scorpio!«
    Der Gladiator vernahm die Worte. Sein Blick ließ uns nicht los, wobei er stur und starr wie ein Denkmal auf dem Fleck stand. Die Reaktion des Ennio Carra war für mich zwar unverständlich, aber ich konnte ihn begreifen. Er hatte sein Leben geändert, war voll auf den Gladiator abgefahren, hatte ihm die Diener besorgt, die für ihn in den Tod gegangen waren, und er hatte die Zombies erweckt… Carra rutschte weiter.
    Ein Bündel Mensch, ein Wahnsinniger, ein Verlierer… Jetzt erreichte er den Gladiator. Er hob
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