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Dämonenfalle Rom

Dämonenfalle Rom

Titel: Dämonenfalle Rom
Autoren: Jason Dark
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habe, und trat ins Leere!
    Ich war zu schnell gewesen und wurde in die Tiefe gezerrt, aus der mir ein unheimliches Leuchten entgegengloste.
    Das war das Auge des Bösen, ein Tummelplatz des Spuks, ein Tor der Zeiten und Dimensionen.
    Ich konnte nicht sagen, wie lange mein Schrecken gedauert hatte, aber ich dachte wieder an Glenda, warf während des schwebenden Falls den Kopf zurück und sah sie noch am Rande des Schachts stehen, wobei hinter ihr groß, drohend und unheimlich der Gladiator des Teufels erschien…
    ***
    Die Katakombe der lebenden Leichen!
    So hatte Ennio Carra gesprochen, und selbst Suko wurde es unwohl in seiner Haut, als er über diesen Begriff nachdachte. Ennio Carra hatte sie in diese Falle gelockt, hier sollten sie das Grauen erleben, und uralte Leichen waren wieder zum Leben erweckt worden.
    Sie waren in diese Röhren hineingestoßen worden, aber sie lebten, denn ihre Gesichter zuckten, und klauenartig gekrümmte Hände stießen aus den Löchern, um nach den beiden Menschen zu greifen. Carra schien es Spaß zu machen. Er stand vor Lady Sarah und dem Chinesen wie ein Sieger. Seine Gesichtszüge waren zu einem Grinsen verzerrt, in den Augen leuchtete es triumphierend, denn er brauchte nichts mehr zu tun, die lebenden Toten würden den Rest übernehmen. Noch blieben sie in ihren Steingräbern, aber sie hatten ihre Mäuler geöffnet, und aus ihnen drang ein furchtbarer Gesang. Es war ein hohes Jaulen, ein Kreischen, ein Jammern und Schreien, das sich zu einer Orgie von Lauten und Tönen vereinigte.
    »Was soll das?« fragte Suko laut.
    Ennio Carra, dem dies alles nichts ausmachte, deutete so etwas wie eine Verbeugung an. »Das kann ich euch genau sagen. Ihr wolltet ja herkommen, ihr wart sehr neugierig und wolltet das Geheimnis des Gladiators und dieser Gräber kennenlernen. Das ist euch gegönnt. Hier kam Scorpio zurück, hier befindet sich das Tor, das die Vergangenheit und die Gegenwart vereint, hier leben die Schatten, die ein mächtiger Dämon, der Spuk, bereit hält.«
    »Und wo ist es?« wollte Suko wissen.
    Der Römer drehte sich. »Schau dorthin«, sagte er und wies mit dem Arm in eine Richtung. »In dieser Mauer, die ihr im schwachen Licht seht, befindet sich eine Öffnung. Da ist das Ende oder der Beginn des Schachts. Ganz wie ihr wollt.«
    »Und Scorpio?«
    »Wird durch ihn erscheinen.«
    Suko nickte. So etwas hatte er sich gedacht. Er warf einen Blick zur Seite, wo Sarah Goldwyn stand.
    Die Horror-Oma hielt sich erstaunlich tapfer. Sie stand wie ein menschlicher Felsblock inmitten des Grauens. Umgeben von lebenden Leichen, die sich in ihren engen Gräbern drehten und bewegten, hielt sie einsam und tapfer die Stellung.
    Andere wären vielleicht verrückt geworden, aber Lady Sarah riß sich unheimlich zusammen.
    »Und was hat es mit den lebenden Toten auf sich?« wollte der Inspektor noch wissen.
    »Es sind die Eingemauerten.«
    »Welche Eingemauerten?«
    »Die bekehrten Christen damals. Die Römer haben es von den Ägyptern und sie bei lebendigem Leibe eingemauert. Die Menschen, ob Männer oder Frauen, haben geschrien, gebebt, gezittert, gebetet, und sie haben ihren Gott angerufen, doch der half ihnen nicht. Kurz vor ihrem Tode schrien sie zum Teufel. Der erhörte sie, und es war zudem noch der Spuk, der sich ihrer Seelen bemächtigte. Die Körper aber lebten weiter, sie verfaulten kaum, denn sie waren fast luftdicht eingemauert. Nur wenige wußten davon Ich aber habe in den geheimnisvollen Schriften des Vatikans davon gelesen, und ich kannte auch die Warnungen der Sibyllinischen Bücher genau. Aus diesem Grunde bin ich in die Tiefe gestiegen und habe die 2000 Jahre alten Gräber aufgehauen, um ihnen, den Untoten, freie Bahn zu verschaffen. Ich habe sie geholt! Ich holte sie für Scorpio, den auch der Brand im alten Rom nicht vernichten konnte, denn er ist der Gladiator des Teufels und steckt mit dem Gehörnten und dem Spuk unter einer Decke. Er kehrt zurück Immer und immer wieder. Keiner wird ihn stoppen, und das Heer der lebenden Toten wird aus den Katakomben erscheinen, um in Rom die Hölle zu entfachen Ich aber stehe da als Ebner des Weges. Oh, er war schon lange da. Scorpio hat sich umgesehen. In menschlicher Kleidung wagte er sich unter die Menschen, worin ihn niemand erkannte, und er war gezwungen, eine Frau umzubringen, die in einer Kirche eine Erscheinung gehabt hatte. Ihr waren die Sibyllen erschienen, die die Warnungen ausgesprochen hatten. Doch die Frau kam nicht mehr dazu,
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