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Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken

Titel: Dämonen-Reihe 16 - Ein Dämon muss die Schulbank drücken
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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nur passiv zu erleben hätte vorstellen können. Die Person, die all das mehr störte als irgendjemanden anderen, war ich selbst. Ich hatte mir den optimalen Zeitpunkt ausgesucht, um mir selbst eine Chance zu geben, meine Position im Leben einzuholen, sodass ich, wenn ich dann zurückkehrte – falls ich zurückkehrte –, ein vollwertiger Partner für meine Freunde wäre.
    Ich hatte eine Mission: Ich musste mich in den Zauberer verwandeln, der dem ganzen Rummel angemessen war. Das alte Gasthaus, das Aahz und ich von dem verrückten Istvaan »geerbt« hatten, lag an einer Kreuzung mehrerer Kraftlinien, die ich anzapfen konnte, um mir eine beinahe grenzenlose Macht zu verschaffen. Ich hatte Bücher und Schriftrollen von zahllosen Gelehrten, um mich der klassischen Magik anzunähern, und ich hatte die Möglichkeit, mich mit Praktikern in den verschiedensten Dimensionen zu beraten. So sehr ich Bunnys Bereitschaft schätzte, mir in meinem Exil beizustehen, war ich doch kein Narr. Ich hatte gehofft, sie würde Interesse an meinen Studien bekommen, aber sie hatte ihr eigenes Leben und ihre eigenen Interessen. Sie war an ein quirliges Leben inmitten ihrer Mobfamilie (sie war die Nichte von Don Bruce) und der Chaos GmbH gewöhnt. Ich hatte erwartet, dass es sie irgendwann langweilen würde, sich in diesem Haus zu verstecken, das als Ruine oder vielleicht auch als Spukhaus im Nirgendwo mitten in den Wäldern von Klah galt, einem Ort, an dem niemand auf uns aufmerksam werden dürfte. Auf jeden Fall hatte ich dafür gesorgt, dass sie wusste, ich würde sie sofort nach Tauf oder wohin auch immer bringen, wenn sie gehen wollte. Ich ermutigte sie, sich ein wenig Unterhaltung zu verschaffen, beispielsweise durch den Genuss der Magikstücke, die Bytina aus dem Äther holte. Auch schloss ich Besucher nicht aus, wenn auch weniger um meinet- als um ihretwillen.
    Wie aufs Stichwort ertönte ein Pochen an der Tür.
    »Schnell, Skeeve«, flüsterte Bunny und deutete auf Bytina.
    Ich gestikulierte in Richtung des kleinen Dings. Die vortragenden Schauspieler verschwanden, und Stille senkte sich über den Raum.
    Größtenteils. Mein Schoßdrache Gliep hatte das Pochen gehört und schoss ins Zimmer.
    »Gliep!«, bekundete er lauthals.
    »Pst!«, machte ich.
    Ich lauschte angestrengt. Jenseits der großen Vordertür konnte ich weibliche Stimmen vernehmen, die sich ziemlich jung anhörten.
    »Mädchen«, sagte Bunny. »Ich kümmere mich darum.« Sie zeigte auf sich selbst.
    »Schau mal, wie dir diese Illusion gefällt«, sagte ich. »Ich habe eine Illustration in einer Schriftrolle gesehen und eine wirklich Furcht erregende Variante entwickelt.«
    Ich schloss die Augen und legte das zerklüftete, bläulich schimmernde Gesicht einer uralten Vettel über Bunnys liebliche Züge. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick in den Spiegel.
    »Örks.«
    Ich grinste zufrieden.
    »Gliep!«, protestierte mein Haustier.
    »Du auch«, flüsterte ich. Nach einem weiteren Augenblick der Konzentration war aus Gliep ein schreckliches, riesiges Insekt geworden, eine Kreuzung zwischen einer Schabe und einem Leuchtkäfer. Mein Haustier trampelte beglückt zur Tür. Ich hoffte, er würde sie nicht zu sehr ängstigen. Ich wäre nur sehr ungern für die Albträume anderer verantwortlich, nur weil ich meine Ruhe haben wollte.
    Dann öffnete sich die Tür.
    Das Letzte, worum ich mir Sorgen machen musste, war, dass die drei Mädchen auf der Schwelle Angst vor blauhäutigen Vetteln oder fliegenden Schaben haben könnten. Es waren Perfekte.
    Sie betrachteten Bunny mit der Abscheu, die die Bewohner von Perv den meisten anderen Rassen entgegenbrachten, und zeigten sich vollständig unbeeindruckt von den lebendigen Spinnen, die unter ihren strähnigen Locken hervorkrochen, oder davon, dass ihre Haut sich vor ihren Augen abzuschälen schien. Aahz hatte einmal gesagt, dass in seinen Augen die meisten Klahden gleich aussähen.
    Die Kleinste deutete mit einem Daumen über ihre Schulter. »In dem kleinen Schuppen unten an der Straße hat man uns gesagt, der Große Skeeve würde hier wohnen.«
    »Wer will das wissen?«, gellte Bunny mit der Stimme einer alten Frau.
    »Wir«, antwortete die Größte. »Das sind Frostia und Polonia. Ich bin Jinetta. Er kennt meine Großtante Vergetta. Können wir ihn sprechen?«
    Beim Klang des Namens einer meiner neuesten Bekanntschaften spitzte ich die Ohren. Und hastete zur Tür.
    »Hallo«, begrüßte ich sie und gab jeder von ihnen die Hand. »Ich
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