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Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit

Titel: Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Autoren: Robert Asprin , Jody Lynn Nye
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machte einen Satz auf den Rücken des Diebes - und schnappte zu. Gleich darauf konnte Massha ihre zappelnde Handtasche wieder in Empfang nehmen.
    »Und was mache ich jetzt damit?«, überlegte sie laut.
    »Und was ist das überhaupt?«, fragte Chumley, als wir uns über die Tasche beugten, um einen Blick darauf zu werfen. Ich steckte die Hand hinein. Meine Haut ist ziemlich widerstandsfähig, verglichen mit der von Trollen oder Jahks, und wird durch eine praktische Lage hübscher Schuppen geschützt. Die Kreatur versuchte, mir in die Finger zu beißen, aber ich packte sie am Genick und zog sie heraus.
    »Eine Ratte!«, war alles, was ich herausbrachte, bevor das Ding auf mein Handgelenk losging.
    Sie erwischte den Abdrückpunkt unter dem Daumen mit ihren langen, spitzen Vorderzähnen und biss zu. Ich knurrte schmerzgepeinigt. Die Kraft wich aus meinen gefühllosen Fingern, und bevor ich mit der anderen Hand zugreifen und jede Spur von Leben aus dem Vieh quetschen konnte, war es schon über unsere Schultern hinweggeklettert und in der Menge verschwunden.
    »Du verdammter Sohn einer flohzerfressenen *zensiert*«, presste ich wütend zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und hielt mir die schmerzende Hand.
    »Ratten sind in der Mall ein Riesenproblem«, informierte uns eine Frau, die in einem weißen, mit Pelz gesäumten Mantel vorbeischwebte.
    »Alles in Ordnung mit dir, Heißer Matz?«, fragte Massha besorgt.
    »Verflucht, ja«, donnerte ich. Die Haut war unversehrt, aber ich würde die verdammte Kreatur erdrosseln, sollte ich sie je in die Finger kriegen.
    Ihre Augen leuchteten. »Na, dann los. Die Mall ist geöffnet.«
    Ich gehe in jede Situation mit einer Methode hinein, von der ich nach Möglichkeit nicht abweiche. Schritt eins: das Problem identifizieren. Schritt zwei: die aktuelle Situation abschätzen. Schritt drei: eine Lösung ausarbeiten. Schritt vier: Lösungsmöglichkeit anwenden. Schritt fünf: wenn möglich, Belohnung in Empfang nehmen.
    In diesem Fall stand Schritt fünf nicht zur Debatte, aber der erste Schritt war bereits erledigt. Jemand zockte Skeeve ab, offenbar in der Hoffnung, der würde die Rechnung einfach übernehmen oder sich gegen unwiderlegbare Beschuldigungen verteidigen. Auf jeden Fall hätte Skeeve am Ende Flecken auf seiner weißen Weste. Und im schlimmsten Fall käme er zu der Überzeugung, er müsse die Kohle irgendwie aufbringen, die die Mall von ihm verlangte, und sich vielleicht am Ende noch einem Betrugsprozess stellen. Ich wusste nicht, welche mögliche Perspektive die schlimmere war. Sicher, Geld konnte man immer wieder beschaffen, auch wenn ich das nur höchst ungern zugebe. Ich lasse mir größere Summen niemals gern abnehmen, wenn es nicht unbedingt sein muss (kleinere allerdings auch nicht). Wenn man sparsam ist, muss man nicht losziehen und mehr Geld verdienen. Das Geld übernimmt die Arbeit dann ganz allein.
    Eine Reputation hingegen ließ sich unmöglich wieder aufbauen. Auf unserer Ebene anerkannter Kompetenz (der Bursche fing gerade erst mit seinen Magikerstudien an, und ich besaß derzeit keine magischen Kräfte) war das, was die Leute über uns glaubten, mindestens genauso wichtig wie alles, was wir tatsächlich vollbringen konnten, was es uns wiederum ermöglichte, weniger zu arbeiten, als das umgekehrt machbar gewesen wäre. Sollte sich jedoch herumsprechen, dass Skeeve ein Lügner sei, dann konnte ihm danach kein noch so großer Lobgesang mehr helfen.
    Schritt zwei umfasste die Inaugenscheinnahme unserer Umgebung. Wir folgten Massha und der mächtigen, gierigen Menge in die Mall.
    Auf der anderen Seite der Schwelle wurden wir von einer Mauer aus Geräuschen empfangen. Und ich hatte immer gedacht, der Bazar wäre laut! Gegen diesen auditiven Übergriff musste man sich zur Wehr setzen wie gegen eine Lawine. Meine Ohren, die wie modifizierte Dreiecke an den Seiten meines Kopfes hervorlugten und zu meinen hervorstechendsten und, wie ich meine, schönsten Merkmalen gehörten, waren weitaus empfindlicher als die eines Trolls, einer Jahk oder eines Klahden.
    Massha und Chumley zuckten sichtlich vor dem hallenden Lärm zurück. Innerlich tat ich das auch, aber ich hätte mich eher mit einem Buttermesser häuten lassen, als es zu zeigen. Nur mein Ruf als harter und konzentrierter Ermittler hielt mich davon ab, mir meinen neuen D-Hüpfer zu schnappen, stehenden Fußes von diesem Ort zu
    verschwinden und mir einen netten, stillen Hurrikan zu suchen, in den ich meinen
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