Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Daemonen kuesst man nicht

Daemonen kuesst man nicht

Titel: Daemonen kuesst man nicht
Autoren: Angie Fox
Vom Netzwerk:
Brown.«
    »Woher?«, stammelte ich.
    »Das spielt keine Rolle.« Er steckte eine Hand in die Hosentasche und neigte den Kopf zur Seite. »Officer Ly?«
    Sie zog die Rute aus meinem Ohr, und ich rieb die Stelle, an der das Ding gesteckt hatte.
    Er reichte mir ein Papiertaschentuch. »Sie haben eine außergewöhnliche natürliche Begabung. Ich habe bisher noch nie gesehen, dass sich die Wünschelrute blau verfärbt hat.«
    Als ich mich umdrehte, sah ich, wie die Drachenlady die Rute mit einem mit Alkohol getränkten Tuch abrieb. Tatsächlich verströmte der Stab ein unheimliches eisblaues Licht. Und er war um etwa dreißig Zentimeter geschrumpft.
    »Was hilft mir das, wenn ich heute meine Lizenz nicht bekomme?«
    Die Drachenlady balancierte die Rute auf ihrem Klemmbrett und begann zu schreiben. »Gemäß der Messung mit dem Augurenstab sind Sie tatsächlich eine Dämonenkillerin und haben daher Anspruch auf eine Anfängerlizenz für Dämonenkiller. Diese ist gültig in der Anwesenheit eines Ausbilders, gemäß dem Gesetz zur Lizenzvergabe für Dämonenkiller, Absatz C.«
    Eine Woge der Erleichterung überspülte mich, begleitet von dem starken Gefühl, in mein fünfzehntes Lebensjahr zurückversetzt worden zu sein. »Dann kann ich also nach Vegas fahren, wenn ich mich in entsprechender Begleitung befinde?«
    Sie runzelte die Stirn. »Haben Sie einen Ausbilder?«
    »Ja.« Großmutter war dafür qualifiziert. Zum größten Teil. »Eine hervorragende Ausbilderin«, sagte ich und hoffte, dass ich mich nicht irrte.
    »Dann warten Sie im Gebäude, bis Ihre Genehmigung ausgedruckt ist. Die Kosten dafür betragen zwanzig Dollar, zahlbar bar, mit Scheck oder Kreditkarte.«
    »In Ordnung.« Stolz wurde ohnehin überbewertet. Zumindest konnte ich mich jetzt endlich an meine Aufgabe machen.
    »Sie werden nun das Prüfungsgelände verlassen.« Die Drachenlady drehte sich auf dem Absatz um, und ich wollte ihr folgen, als der grauhaarige Mann mich am Arm festhielt und eine weitere Schmerzwelle an meiner linken Körperhälfte auslöste.
    »Mit mir«, fügte er hinzu. »Ich bin Senior Officer Reynolds.« Er schenkte mir ein Lächeln, das mich beruhigen sollte,
und ich spürte ein warnendes Kribbeln im hinteren Teil meines Gehirns. Der Mann erinnerte mich an den Direktor meiner Highschool, der es irgendwie immer fertiggebracht hatte, mir das Gefühl zu geben, dass ich etwas Schlimmes angestellt hatte. Und das, obwohl mein größtes Vergehen darin bestanden hatte, in der Mittagspause mit einem Einsatz von einigen Pennys zu pokern.
    Reynolds zwinkerte mir zu, als könne ermeine Gedankenlesen, und ich beschloss auf der Stelle, dass mir die wie auch immer gearteten Kräfte, die er anscheinend besaß, nicht gefielen.
    »Würden Sie mich in mein Büro begleiten? Ich möchte Ihnen einen Vorschlag machen.«
    Natürlich. Furcht beschlich mich. Jeder wollte irgendetwas. Allerdings fragte ich mich, was Senior Officer Reynolds von einer Dämonenkillerin mit einer Anfängerlizenz erwartete.
    Er führte mich durch eine Seitentür des AIA in einen Gang, der hinter dem Schalterbereich lag. Spuren von Magie hingen in der Luft unter den fleckigen gelben Deckenfliesen, und ich konnte förmlich spüren, dass sich darüber irgendetwas befand. »Dieses Gebäude hat doch nur eine Etage, oder?«
    Officer Reynolds gab mir keine Antwort, sondern bedeutete mir mit einer Geste, ihm in einen engen grauen Raum zu folgen, in dem ein kleiner Schreibtisch und zwei Klappstühle mit steifer Rückenlehne standen. »Setzen Sie sich«, forderte er mich auf und zwängte sich zwischen den Schreibtisch und eine Topfpflanze, die er sorgfältig zwischen dem Tisch und der Betonwand platziert hatte.
    Ich setzte mich mit vor der Brust verschränkten Armen und spürte ein Ziehen an meinem linken Arm, wo sich schmutziger Schorf auf den Wunden bildete.
    Officer Reynolds beugte sich vor und faltete die Hände. »Ich verstehe Ihr Misstrauen. Jeder stellt ständig irgendwelche Ansprüche an eine Dämonenkillerin, nicht wahr? Nun,
ich verspreche Ihnen, Sie nicht aufzuhalten oder Sie in eine Gefahrensituation zu bringen, in der Sie sich nicht ohnehin bereits befinden.«
    Wie beruhigend.
    Er ignorierte meine Besorgnis. »Wie ich höre, sind Sie auf dem Weg nach Las Vegas, um einen Sukkubus zu töten.«
    Ich nickte. »Er hat meinen Onkel in seinen Klauen.«
    Er legte seine Fingerspitzen aneinander. »Mit einer Anfängerlizenz sind Sie berechtigt anzugreifen, wenn Sie provoziert
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher