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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda
Autoren: David Eddings
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Interesse für die Feinheiten der Zivilisation. Sie lebten in einfachen Städten, wo die Schweine sich frei auf den schlammigen Straßen suhlten. Der Überlieferung nach waren die Karandeser mit den Morindim des fernen Nordens von Gar og Nadrak verwandt. Beide Völker neigten zur Dämonenbeschwörung.
    Anfangs des zweiten Jahrtausends waren karandesische Räuberbanden zum ernsten Problem entlang der Ostgrenze geworden, und die angarakanische Armee machte nun einen Vorstoß zum westlichen Rand des karandesischen Königreichs Pallia. Die Stadt Rakand im Südwesten von Pallia wurde gebrandschatzt, und die Bewohner wurden gefangengenommen.
    Zu diesem Zeitpunkt wurde die größte Entscheidung in der Geschichte Angaraks getroffen. Während sich die Grolims auf eine Orgie von Men-schenopfern vorbereiteten, hielten die Generale inne. Sie wollten Pallia nicht besetzen, allein schon die Verbindungsschwierigkeiten bei einer so großen Entfernung hielten sie davon ab. Sie hielten es für wesentlich besser, Pallia unter Angaraks Oberherrschaft zu nehmen und Tribut einzuziehen, als ein entvölkertes Gebiet zu besetzen. Die Grolims waren em-pört, doch die Generale blieben eisern. Schließlich einigten sie sich, die Entscheidung Torak zu überlassen.
    Keineswegs überraschend pflichtete der Gott dem Oberkommando bei; denn wenn die Karandeser bekehrt werden konnten, würde sich nicht nur die Anhängerschaft seiner Kirche fast verdoppeln, sondern auch die Stär-ke seiner Armee, was von großem Vorteil bei einer zukünftigen Auseinandersetzung mit den Königen des Westens wäre. »Jeder in dem grenzenlosen Mallorea wird sich vor mir beugen und mich anbeten«, sagte er zu seinen widerstrebenden Missionaren. Und um sich ihres Eifers zu versichern, sandte er Urvon nach Mal Yaska, um die Bekehrung der Karandeser zu beaufsichtigen. Urvon richtete sich dort als weltliches Oberhaupt der malloreanischen Kirche in einem Pomp und Luxus ein, wie er den asketischen Grolims bisher fremd gewesen war.
    Die Armee zog danach auch gegen Katakor, Jenno und Delchin. Die Missionare hatten jedoch wenig Glück, da die karandesischen Magier Horden von Dämonen gegen sie beschworen. Urvon kehrte schließlich nach Cthol Mishrak zurück, um sich mit Torak zu besprechen. Es ist nicht bekannt, was Torak tat, doch die karandesischen Zauberer mußten alsbald feststellen, daß ihre bisher so wirksamen Bannsprüche, mit denen sie sich die Dämonen Untertan gemacht hatten, ihre Kraft verloren. Ein Magier, der nun noch Dämonen beschwor, brachte sein Leben und seine Seele in Gefahr.
    Die Unterwerfung Karandas beschäftigte Militär und Priesterschaft die nächsten Jahrhunderte, bis schließlich der Widerstand brach. Karanda wurde dem Reich unterstellt, doch seine Völker galten als minderwertig.
    Als die Armee an dem mächtigen Strom Magan entlang gegen das Melcenische Reich vorrückte, stieß es auf ein kulturell und technologisch-
    überlegenes Volk. In mehreren für Angarak katastrophalen Schlachten vernichteten melcenische Streitwagen und Elefantenreiterei ganze Batail-lone. Die Angarakaner gaben ihre Absicht auf, und ihre Generale machten ein Friedensangebot. Zu ihrem Erstaunen gingen die Melcener sofort darauf ein, die Beziehungen zu normalisieren, und boten ihnen einen Tauschhandel mit Pferden an, an denen es den Angarakanern mangelte.
    Ein Verkauf von Elefanten kam für sie jedoch nicht einmal in Erwägung.
    Daraufhin wandte sich die Armee Dalasien zu, das leicht zu erobern war. Die Dalaser waren einfache Bauern und Hirten, ohne kriegerische Neigung. Die Angarakaner zogen in Dalasien ein und errichteten während der nächsten zehn Jahre Militärprotektorate. Zunächst schien die Priesterschaft ebenso erfolgreich zu sein. Die Dalaser nahmen lamm-fromm die angarakanische Religion an. Doch sie waren ein mystisches Volk, und die Grolims erkannten bald, daß die Macht der Hexen, Seher und Propheten ungebrochen blieb. Außerdem machten heimlich Exemplare der berüchtigten Malloreanischen Evangelarien unter den Dalasern die Runde.
    Es wäre den Grolims vielleicht mit der Zeit gelungen, die geheime dalasische Religion auszumerzen. Doch es kam zu einem Zwischenfall, welcher das Leben der Angarakaner für immer ändern sollte. Irgendwie gelang es dem legendären Zauberer Belgarath mit drei Alornern, allen Si-cherheitsmaßnahmen zu entgehen, des Nachts unbemerkt einzudringen und aus dem Turm Toraks im Zentrum Cthol Mishraks den Cthrag Yaska zu stehlen. Obwohl die vier
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