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Daemon von Karanda

Daemon von Karanda

Titel: Daemon von Karanda
Autoren: David Eddings
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Westens völlig aufgerieben wurde. Dort wurde Torak von der Kraft des Cthrag Yaska (hier ›das Auge Aldurs‹ genannt) niedergestreckt, daß er in einen todesähnlichen Schlaf fiel, der Jahrhunderte dauern sollte.
    Sein vermeintlicher Leichnam wurde von seinem Jünger Zedar in ein Versteck gebracht.
    In den Jahren, die diesen Katastrophen folgten, teilte sich die malloreanische Gesellschaft wieder in ihre ursprünglichen Reiche auf – Melcene, Karanda, Dalasien und die Länder der Angarakaner. Erst Kaiser Korzeth rettete die Einigkeit des Reiches.
    Korzeth war vierzehn, als er den Thron seines greisen Vaters usurpierte.
    Die separatistischen Länder ließen sich von seiner Jugend täuschen und erklärten ihre Unabhängigkeit. Entschlossen unternahm Korzeth Schritte, die Revolution aufzuhalten. Er verbrachte den Rest seines Lebens im Sattel und verursachte das größte Blutbad der Geschichte, doch schließlich konnte er ein starkes, einiges Mallorea an seine Erben weitergeben. Von da an herrschten die Nachkommen Korzeths in unangefochtener Macht von Mal Zeth aus.
    So blieb es, bis der gegenwärtige Kaiser Zakath den Thron bestieg. Eine Weile war er ein vielversprechender, weiser Herrscher über Mallorea und den westlichen Ländern der Angarakaner, doch bald zeichneten sich Schwierigkeiten ab.
    Die Murgos wurden von Taur Urgas regiert, und es war offensichtlich, daß er sowohl geistesgestört als auch skrupellos ehrgeizig war. Er schmiedete ein Komplott gegen den jungen Kaiser, das nie ganz aufge-klärt wurde. Doch Zakath erfuhr, wer dahinter steckte, und schwor Rache.
    Es kam zu einem schrecklichen Krieg, in dem Zakath den wahnsinnigen Herrscher völlig vernichten wollte.
    Inmitten dieses Krieges schlug der Westen zu. Während die Könige des Westens eine Armee in den Osten schickten, näherte sich Belgarion, der junge Kaiser des Westens und Abkomme des Zauberers Belgarath, zu Fuß Mallorea durch den Norden über die Landbrücke. Er befand sich in Begleitung Belgaraths und eines Drasniers, und er trug das alte Schwert Rivas, welches den Cthrag Yaska, das Auge Aldurs, als Knauf hatte. Er beabsichtigte, offenbar aufgrund einer im Westen bekannten Prophezeiung, Torak im Zweikampf zu töten.
    Torak war inzwischen in den Ruinen der alten Stadt Cthol Mishrak aus seinem langen, todesähnlichen Schlaf erwacht. Nun stellte er sich dem Herausforderer. Doch es gelang Belgarion, den Gott mit dem Schwert zu töten, wodurch die Priesterschaft von Mallorea in Chaos und Verwirrung gestürzt wurde.

    Erster Teil

    RAK HAGGA

    1

    er erste Schnee breitete sich in der atemlosen Stille auf den Decks Dihres Schiffes aus. Es war ein nasser Schnee mit großen, schweren Flocken, die zu einer hohen Schicht auf dem Takelwerk wuchsen und die geteerten Taue in weiße Schlangen verwandelten. Die See war finster, und die hohen Wellen wogten in gespenstischer Stille. Vom Heck ertönten die gemessenen, gedämpften Schläge einer Trommel, die für die malloreanischen Ruderer den Takt bestimmte. Die Flocken ließen sich auf den Schultern der Seeleute nieder, die durch den schneeigen Morgen ruderten, und in den Falten ihrer scharlachroten Umhänge. Ihr Atem dampfte in der kalten Nässe, während sie sich im Rhythmus der Trommel in die Riemen legten.
    Garion und Silk standen in ihre Umhänge gehüllt an der Reling und blickten düster in das Schneetreiben.
    »Trostloser Morgen«, stellte der rattengesichtige kleine Drasnier fest und wischte sich angewidert den Schnee von den Schultern.
    Garion brummte nur.
    »Du bist ja heute strahlender Laune.«
    »Ich wüßte auch nicht, worüber ich mich freuen sollte, Silk.« Garion starrte weiter finster in den trüben Morgen.
    Belgarath der Zauberer trat aus der Achterkajüte, blinzelte in den dicht fallenden Schnee, und zog sich die Kapuze seines dicken alten Umhangs über den Kopf. Dann stapfte er über das schneeglatte Deck, um sich zu den zweien zu gesellen.
    Silk blickte zu dem rotgewandeten malloreanischen Soldaten, der unauffällig hinter dem alten Mann an Deck gekommen war und sich nun einige Meter entfernt betont gleichmütig an die Reling lehnte. »General Atesca ist also immer noch um Euer Wohlergehen besorgt«, sagte er und deutete auf den Mann, der Belgarath wie ein Hund auf Schritt und Tritt folgte, seit sie aus dem Hafen von Rak Verkat ausgelaufen waren.
    Belgarath warf einen raschen, verärgerten Blick in die Richtung des Soldaten. »Idiotisch! Wohin glaubt er denn, daß ich hier
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