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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper
Autoren: Royce Buckingham
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mit Ratschlägen für Mädchen, die über vierzig Punkte erzielt hatten. Die Überschrift war: Die Lösung für Mädchen, die man leicht übersieht, lautet: Abenteuerlichkeit. Sandy rümpfte die Nase. Sie war sicher, dass »Abenteuerlichkeit« gar kein richtiges Wort war. Sie las weiter. Warum sitzt du noch untätig herum? Trau dich! Riskier etwas! Sprich einfach den nächsten hübschen Jungen an, den du siehst! Na los, Mädel!
    Als Sandra Nertz aufblickte, stand Nate in der Vorhalle und schüttelte sich wie ein begossener Pudel den Regen aus dem Haar.
    Sandy neigte den Kopf zur Seite und musterte den Jungen, während sie geistesabwesend die Bleistifte in ihrem Becher der Größe nach sortierte. Nate schob sich durch das Drehkreuz, dessen rotierendes Gestänge im nächsten Moment seinen Allerwertesten traf. Passt genau, dachte sie, kein Angeber, und trotzdem sieht er gar nicht so übel aus.
    Ratter-ratter-ratter!
    Sandys Kopf fuhr herum, als ein Skateboardfahrer am Tresen vorbeisauste. Ihm folgte ein Junge mit dem Skateboard unterm Arm und einem Rucksack mit Anarcho-Aufnäher über der Schulter. Das war Richie, ein Streuner, den Sandy kannte und mochte. Den anderen Jungen, Gus, kannte sie auch. Sie konnte ihn nicht ausstehen.
    »He! Skateboards sind hier verboten, ihr Penner.« Am Ende des Tresens erschien Liz, die andere Bibliotheksassistentin. Sie besuchte die Oberstufe von Sandys Highschool und war der Typ Mädchen, der bei dem U-Go-Girl- Test hervorragend abgeschnitten hätte. Liz war entschieden nicht zu übersehen, vielleicht sogar »unwiderstehlich«. In ihren knallengen Jeans stolzierte sie am Tresen entlang und reckte dabei ihren nicht unbeträchtlichen Busen vor. Sie trug einen Nasenring und hatte ein Stacheldraht-Tattoo am Oberarm. Alles in allem wirkte sie eher wie eine junge Frau, die in der Hot-Mod-Boutique im Westlake-Shoppingcenter arbeitete, nicht wie eine Schülerin, die nebenher in der Bücherei jobbt.

    Liz trat hinter Sandy und griff nach dem Mikrofon der Haussprechanlage. »Sandra Nertz, bitte melden Sie sich am Tresen!«, drang es aus den Lautsprechern. »Sandra Nertz, bitte melden Sie sich am Tresen!«
    Sandy fuhr zusammen und riss den Bleistiftbecher um.
    Liz deutete mit einem Kopfnicken zum Eingang, wo Nate stand. »Komischer Besucher für zwei Uhr nachmittags.«
    »Sein Name ist Nathan«, sagte Sandy und versteckte schnell die U Go Girl! »Er kommt schon seit ein paar Wochen her. Scheint ein netter Junge zu sein.«
    »Der Typ da drüben?« Liz verzog das Gesicht. »Der ist einfach nur unheimlich. Leiht sich Bücher über Okkultismus, Hexerei und den Bau von Heimkrematorien...«
    »Vielleicht steht er einfach auf Gothic.«
    Liz stieß Sandy mit dem Ellbogen an. »Hey, wenn du ihn so toll findest, dann triff dich doch mal mit ihm. Vielleicht heiratet ihr ja und wohnt in einem schwarz umzäunten Mausoleum.«
    Sandy sah zu Nate hinüber. »Ich glaube nicht, dass er viel ausgeht.«
    »Na prima«, erwiderte Liz. »Du doch auch nicht.« Sie stolzierte davon und pfiff ein albernes Lied vor sich hin.
    Sandy schaute auf ihre langweilige Kleidung und verzog das Gesicht.
    Als sie aufblickte, stand Richie mit betretener Miene am Tresen. »Ähm, ich hab die Verteilung der Gratisbücher verpasst«, sagte er.
    »Ich weiß. Ich hab dich vermisst, als wir sie ausgegeben haben«, entgegnete Sandy. »Ist aber kein Problem. Ich hab dir zwei aufgehoben.« Sie langte hinter sich und reichte ihm Der kleine Hobbit und Milos ganz und gar unmögliche Reise .
    Richie vergewisserte sich, dass Gus ihn nicht beobachtete, und steckte die Bücher schnell in den Rucksack.
    Am anderen Ende des Raums riss Gus Seiten aus Zeitschriften und faltete daraus Papierflugzeuge. Er blickte auf und winkte Richie zu sich herüber. Der nickte Sandy kurz zu und gesellte sich dann zu seinem Kumpel.
    Liz tauchte wieder auf. Sie schüttelte den Kopf. »Du hast ihm die Bücher gekauft.«
    »Es waren keine Guten mehr übrig«, sagte Sandy.
    »Komm schon, du kannst doch nicht jedem Streuner, der hier reinmarschiert, was schenken.«
    Da trat Nate an den Tresen.
    »Hallo.« Sandy lächelte. »Womit kann ich dir heute helfen?«
    Nate blickte auf, als würde ihm gerade erst bewusst, wo er war. »Hä? Oh! Ja.« Fahrig durchwühlte er seine Taschen und brachte schließlich einen zerknitterten Zettel zum Vorschein. »Ich suche ein Buch von diesem Mann. Den Titel weiß ich nicht.«
    Sandy nahm den Zettel. Die Buchstaben waren schwer zu entziffern, aber
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