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Dämliche Dämonen - Demonkeeper

Titel: Dämliche Dämonen - Demonkeeper
Autoren: Royce Buckingham
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und wollte sich gerade in sein Schicksal ergeben, als …
    Rumms!
    Bels riesige Pfote schlug gegen die Falltür, die mit voller Wucht auf die Pranke des Ungeheuers herabkrachte. Die grauenvollen Krallen ließen los, und Nate brachte sich rasch auf allen vieren in Sicherheit. Ohne den Halt an seinem Bein schnellte der haarige Arm in die Dunkelheit zurück, aus der er sich erhoben hatte.
    Nate raffte schnell seine fünf Sinne zusammen, die ihm vor Schreck fast abhandengekommen waren. Er hechtete nach vorn, warf schnell die Eisenstange über die Falltür und sank keuchend zu Boden. Ein sich entfernendes Klappern und das Quietschen von Fischinnereien auf Metall verrieten ihm, dass das TIER die Futtertraufe hinabrutschte und in sein Gefängnis zurückkehrte. Es war vorbei.
    Nate blieb eine Weile auf dem Bauch liegen, die Augen weit aufgerissen, während ihm der Schweiß aus allen Poren brach. Schließlich wandte er sich zu Bel um. »Na toll. Ich bin gerade seit einem Monat fürs Füttern zuständig, und schon lasse ich mich selber beinahe auffressen.«

2. Kapitel
    Noch eine einsame Seele
    S andra Nertz saß mit einem Practical-Teen- Magazin in der Hand hinterm Ausgabetresen der Bücherei. Ihr Haar war zu einem strengen Knoten zurückgebunden, die Kleidung schlicht und ordentlich, und die Augen hinter den dicken Brillengläsern erschienen leicht vergrößert.
    Aber Sandy las gar nicht in dem Heft. Sie wollte nur unauffällig einen Blick in die U Go Girl! werfen , die Zeitschrift »von Mädchen für Mädchen«. Eigentlich fand sie die ja unter ihrem Niveau - immerhin ging sie inzwischen in die siebte Klasse und war obendrein zweite Bibliotheksassistentin. Aber als ein anderes Mädchen das Heft achtlos auf den Tresen geworfen hatte, war es ihr praktisch in den Schoß gefallen, und die Titelseite hatte sie förmlich angesprungen. Dort stand: Immer noch keinen Freund? Vielleicht liegt’s ja an dir! Fast eine Stunde lang war sie standhaft geblieben und hatte das Heft nicht aufgeschlagen. Normalerweise machte sie sich nämlich über andere Mädchen lustig, die solchen Quatsch lasen. Aber ihr war aufgefallen, dass fast jedes dieser hirnlosen Dinger etwas mitbrachte, was sie selbst noch nie gehabt hatte - einen Freund.
    Schließlich blickte Sandy sich um, holte schnell die U Go Girl! hervor und schob sie ins Practical-Teen- Magazin. Als sie sicher war, dass sie niemand beobachtete, schlug sie die Seite mit dem Keinen-Freund- Test auf.
    Er war ziemlich reißerisch aufgemacht, mit vielen Ausrufezeichen. Sandy studierte die Fragen und kreuzte gewissenhaft die Antworten an. Ist dein Haar stumpf und kraftlos? Kreuzchen. Haben die Schminkutensilien in deinem Badezimmer weniger als zehn Dollar gekostet? Kreuzchen. Keine Ohrlöcher? Kreuzchen. Hässliche Brille? Peinlich, aber ja, Kreuzchen. Ist dein Frauenarzt der einzige Mensch, der bisher deine Brüste gesehen hat? Kreuzchen.
    Und so ging es weiter. Sandy kreuzte ein Kästchen nach dem anderen an und grübelte über Fragen wie: Was wäre dir lieber: zu Hause ein gutes Buch zu lesen oder einen langweiligen Abend in der Disco zu verbringen? Sie schürzte die Lippen. Die Frage war hinterhältig. Aber trotzdem, Kreuzchen. Und so weiter und so weiter. Kreuzchen, Kreuzchen, Kreuzchen …
    Am Ende des Tests zählte Sandy die Punkte zusammen und erschrak, als sie sah, wie viele Ja-Kästchen sie angekreuzt hatte. Zweiundfünfzig von sechzig möglichen Punkten waren zusammengekommen. Bei Frage einundzwanzig kam sie ungeschoren davon, weil sie an einem Ort arbeitete, »wo Leute abhängen«. Aber gleich darauf hatte sie sich wieder Strafpunkte eingehandelt, weil sie nach der Arbeit mit einer Katze zusammen war statt mit einem Jungen. Das beste Ergebnis waren zehn Punkte oder weniger. Bei diesem Resultat jubelte die Erklärung: Du bist unwiderstehlich! - Vergiss es. Für die Elf-bis-zwanzig-Punkte-Kategorie hieß es: Du bist gefragt. Auch Fehlanzeige. Einundzwanzig bis dreißig bedeutete: Man nimmt dich wahr. Sie gelangte zur letzten Kategorie, einunddreißig bis vierzig Punkte. Hier lautete der Kommentar: Du bist leider...?

    Sandy sank auf dem Stuhl in sich zusammen. Sie war sterbenslangweilig, quasi unsichtbar. U Go Girl! hatte es ihr mit einem simplen Standard-Test vor Augen geführt. Eine Kategorie für über fünfzig Punkte existierte darin gar nicht - sie gehörte also nicht einmal mehr zu den hoffnungslosen Fällen …
    Dann sah sie, dass der Artikel auf der nächsten Seite weiterging -
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