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Dämenkind 2 - Kind der Götter

Dämenkind 2 - Kind der Götter

Titel: Dämenkind 2 - Kind der Götter
Autoren: Jennifer Fallon
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Sanktuariums. Sie trennt uns von der wirklichen Welt. Wir altern nicht, aber wir zeugen und empfangen auch keine Kinder.«
    »Aber ihr haltet euch nicht immerzu außerhalb der wahren Welt auf. Korandellan hat doch in jedem Früh
    ling das Sankturarium zurück in die eigentliche Gegenwart versetzt, um eine zeitliche Angleichung zu bewirken.« Soweit Brakandaran sich zurückerinnern konnte, war die Fluchtburg im Lauf der beiden vergangenen Jahrhunderte jedes Frühjahr zeitweilig wieder Teil der Wirklichkeit geworden. Diese regelmäßigen Anpassungen waren unentbehrlich für das Überleben.
    »Inzwischen stehen wir seit nahezu zwanzig Jahren ununterbrochen unter dem Schutz der Wehr-Magie, Bruder«, erklärte Samanaran. »Nach deinem Fortgang und der Geburt des Dämonenkinds hat Xaphista seine Anstrengungen, um uns aufzuspüren, gut und gern verdoppelt. Wir durften das Wagnis einer Entdeckung nicht hinnehmen, und das Sankturarium wäre in der Wirklichkeit für jeden karischen Priester so leicht erkennbar wie ein Himmelszeichen. Bei jeder Rückkehr in die wahre Welt lauert der Tod allen auf, die ihn bisher genarrt haben. Es sind keine Kinder da, um an die Stelle jener zu treten, deren Verlust wir zu beklagen haben.« Allem Anschein nach verstand sie Brakandarans Verwirrung. »Eben das ist der Grund, weshalb deine Heimkehr bei uns solche Freude auslöst. Du wirst dem Dämonenkind hilfreich zur Seite stehen, und es wird uns der Bedrohung durch Xaphista entheben. Von da an sind wir wieder frei.«
    »Uns der Bedrohung durch Xaphista entheben? Ihn töten soll es.«
    Samanara zog eine Miene des Missfallens. »Ich bitte dich, gebrauche nicht derlei Ausdrücke, Brakandaran.«
    »Wieso nicht? Es ist die Wahrheit.«
    »Du weißt, was ich meine. Nun bist du seit gerade
    mal einigen Herzschlägen zurück. Da könntest du wenigstens versuchen , ein wenig rücksichtsvoll zu sein.«
    »Vergib mir«, antwortete Brakandaran unwirsch. »Ich werde mir Mühe geben, nicht etwa auch den Umstand zu erwähnen, dass Korandellan mich heimgerufen hat, damit ich Zegarnalds liebste Meuchlerin der erforderlichen Unterweisung unterziehe.«
    Samanaran hielt inne und warf ihm einen unmutigen Blick zu; der Ausdruck ihrer schwarzen Augen lief so weit auf Zorn hinaus, wie es bei ihr nur möglich sein konnte. »Lass es gut sein. Für keinen von uns ist diese Sache leicht. Es erübrigt sich, dass du sie umso mehr erschwerst.«
    »Meinst du etwa, für mich wäre es leicht?«
    Sogleich schauten Samanarans Augen sanftmütiger drein, sachte berührte sie sein Gesicht. »Vergib mir, kleiner Bruder. Bisweilen übersehe ich, wie es für dich sein muss.«
    »Nein, du brauchst mich nicht um Vergebung anzugehen, Samanaran. Ich darf all meine Verbitterung nicht an dir auslassen. Ich weiß da ein, zwei Götter, denen ich durchaus gern den Hals umdrehen würde, aber du trägst keine Schuld.« Er lächelte matt. »Ich verspreche es dir, ich will versuchen, ein Harshini zu sein, solange ich mich hier aufhalte.«
    Samanarans Erleichterung ließ sich nicht verkennen. »Hab Dank.«
    Gemeinsam setzten sie den Weg durch die breiten Flure fort. Schweigend hörte Brakandaran zu, während Samanaran ihn in zwischenzeitliche familiäre Ereignisse einweihte, von denen es allerdings, beachtete man, was
    für eine lange Frist das Sanktuarium abseits der erbärmlichen Jedermannswelt verbracht hatte, bemerkenswert wenig gegeben hatte. Keine neuen Nichten oder Neffen oder sonstige Sprösslinge galt es zu begrüßen. Nur die Dämonen, die nach Belieben zwischen den Welten wechseln konnten, pflanzten sich noch fort; doch auch ihre Zahl schwand angesichts des Umstands, dass die Harshini andauernden Abstand zum gemeinen irdischen Tun pflegten.
    Harshini und Dämonen standen zueinander in gegenseitiger Abhängigkeit, sodass die Dämonen ihre Anzahl nicht in einem Maße zu mehren vermochten, das mitzuhalten den Harshini unmöglich blieb. Unversehens drängte sich Brakandaran die Schlussfolgerung auf, dass die Harshini, geschah nicht bald etwas Einschneidendes, irgendwann nicht bloß im Verborgenen lebten, sondern tatsächlich der Untergang sie heimsuchte.
    Letzten Endes musste der jetzige Aufenthalt in einem Zwischenreich sich als unabwendbares Verhängnis erweisen. Diese Einsicht bedeutete für ihn eine zusätzliche Bürde, die er weder wünschte noch auf seinen Schultern tragen mochte.
    Schließlich erreichten Samanaran und er Korandellans Gemächer, und während sie näher kamen, schwangen
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