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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod
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die Frau, Eve, sollten in der Hütte sein. Dennoch hatte er nur den Mann angetroffen.
    »Vergib mir«, flüsterte er verzweifelt. Welche Buße würde ihm dieses Mal auferlegt werden? Er dachte an die Narben auf seinem Rücken, Spuren der Geißelung, an die Verbrennungen von heißen Kohlen in seinen Handflächen, und schauderte bei dem Gedanken, was ihn diesmal erwartete.
    Und dennoch …
    Sein Herz schlug noch immer unregelmäßig, das Blut sang in seinen Ohren. Wie herrlich war dieser erste Schnitt seiner Klinge gewesen, der das weiche Fleisch der Kehle durchtrennte. Und das dünne, pulsierende rote Band, als das Blut zu fließen begann … Er schloss die Augen und durchlebte noch einmal den Rausch des Tötens.
    Dann biss er nervös auf die Innenseite seiner Wange.
    Enttäuschung nagte in seinen Eingeweiden.
    Noch immer wartete er.
    Die Stimme hatte sich nie zuvor geirrt.
    Und wer war er, an Gottes Befehl zu zweifeln?
    Manchmal überkam ihn Verwirrung. Oft schrien die anderen Stimmen ihm zu – schrille, nervtötende kleine Stimmen, die fauchten, heulten und tobten, ihn benommen machten, seinen Kopf zum Dröhnen brachten, bis er an seinem eigenen Verstand zweifelte. Doch in dieser Nacht schwiegen auch sie.
    »Hilf mir.« Er formte die Worte lautlos mit den Lippen. »Sprich mit mir. Bitte lass mich wissen, dass ich deinen Willen befolge.«
    Keine Antwort; nur ein Rascheln im Laub war zu hören, als ein kurzer Windstoß durch die Zypressen und Immergrünen Eichen fegte.
    Er würde warten.
    Rasch, flehentlich schlug er noch einmal das Kreuzzeichen über der Brust. Da hörte er ein leises Motorengeräusch näher kommen.
    Ja!!!
    Er riss die Augen auf.
    Reifen knirschten auf dem spärlichen Kies.
    Er brauchte das Fahrzeug nicht zu sehen, um zu wissen, dass es ein Toyota war. Eves Wagen. Vorfreude brachte sein Blut in Wallung, als er die Scheinwerfer sah, in deren mattgoldenen Lichtkegeln der Nebel waberte. Seine behandschuhte Hand umfasste das Heft des Messers fester; die rasiermesserscharfe Klinge schimmerte schwach in der Dunkelheit.
    Geduckt, lautlos schlich er durchs Unterholz. Bei der Garage neben der Hütte verbarg er sich hinter einem halbverrotteten Baumstumpf, nahe genug, um mit drei Schritten bei Eve zu sein, wenn sie zur Eingangstür ging.
    Das Scheinwerferlicht streifte die grauen Wände der winzigen Hütte, dann verstummte der Motor. Die Wagentür öffnete sich, und er erhaschte einen Blick auf sie, die roten Locken, das energische Kinn, die lebhaften Augen. Sie warf einen Blick auf Roys Pick-up unter dem Vordach des Carports, dann ging sie im Licht einer kleinen Taschenlampe rasch zur Tür der Hütte und drückte die Klinke. Doch die Tür war abgeschlossen.
    »Roy?«, rief sie und klopfte heftig. Ein Hauch von Parfüm wehte zu ihm herüber. »Hey … Was ist los?« Dann, etwas leiser: »Wenn das hier ein dummer Scherz sein soll, dann wirst du dafür büßen, das schwöre ich dir …«
    Oh, das ist kein Scherz,
dachte er, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Sie war ihm so nahe, dass er sie mit einem Satz hätte zu Fall bringen können.
    Sie ließ den Strahl der Taschenlampe über die verfallene Seitenwand gleiten, bis zu einem schiefen Fensterladen. Zögernd griff sie dahinter und ertastete einen Schlüssel. Sie betrachtete ihn lange. »Ich kann es nicht fassen, dass ich das wirklich tue«, flüsterte sie schließlich und steckte den Schlüssel ins Schloss.
    Mit einem Klick ließ es sich öffnen.
    Als sie ins Innere der Hütte trat, setzte er sich flink in Bewegung, das Messer fest in der Hand. Er brannte darauf, es zu benutzen, zu sehen, wie es in ihr weiches weißes Fleisch schnitt. Für alle Fälle hatte er auch die Pistole bei sich, zwar kleinkalibrig, aber dennoch tödlich.
    In der Hütte flammte Licht auf.
    Durch die verstaubte Scheibe des Küchenfensters sah er sie, mit zurückgebundenem Haar, den langen Hals entblößt. Sein Herz begann zu rasen, er atmete zitternd tief durch und malte sich die Tat aus.
    Sie würde seine Schritte hören, sich umdrehen, nach Luft schnappen, wenn sich ihre Blicke begegneten. Dann würde er vorschnellen, ihr den schön geschwungenen Hals aufschlitzen, die Schlagader durchtrennen, dass rotes Blut spritzte.
    Er atmete scharf ein.
    Sein Schwanz wurde hart.
    Er konnte sie beinahe schmecken.
    Eve.
    Die Erbsünderin.
    Zeit der Abrechnung.
     
    »Roy, bist du hier?«, rief Eve in das Halbdunkel der Hütte hinein. Hin- und hergerissen zwischen Angst und Wut durchquerte sie
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