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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod
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der Behörde eingestellt wurde. Eigentlich hätte es nie geschehen dürfen, doch der Kerl hatte sämtliche Eignungstests bestanden, war irgendwie durch die Maschen des Systems geschlüpft und hatte eine Stelle in Bonita Washingtons Forensik-Team bekommen. Er war ein Tausendsassa, der alle hinters Licht geführt hatte. Erst seit knapp einem Jahr arbeitete er bei der Polizei, und in dieser Zeit war es ihm gelungen, seinen grausigen, perversen Plan in die Tat umzusetzen.
    War es jetzt vorüber? All das Grauen, das seinen Ursprung in der Anstalt Our Lady of Virtues hatte? War es wirklich endlich vorbei?
    Nur wenn Kristi überlebt, denn sonst wird dies alles dich für den Rest deines Lebens begleiten wie ein Fluch.
    Er drückte Olivia fest an sich, kämpfte gegen die Tränen und griff mit einer Hand in das glänzende Haar seiner Frau.
    »Du musst daran glauben«, flüsterte sie. Die Tür zum OP wurde aufgestoßen, und eine Frau in OP -Kleidung, kaum älter als Kristi, trat heraus. Sie kam mit finsterer Miene näher.
    »Sie sind Rick Bentz?«, fragte sie, und Bentz hatte das Gefühl, innerlich zu zerbrechen.
    »Ja.«
    »Ihre Tochter hat ziemlich viel abbekommen, aber sie ist eine Kämpfernatur. Während der Operation ist es zweimal zum Herzstillstand gekommen, aber wir konnten sie wieder zurückholen.«
    Er spürte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich, während die Ärztin Kristis Verletzungen und die nötigen Eingriffe aufzählte. Sie hatte einen Bauchschuss erlitten, was Operationen an mehreren inneren Organen erforderlich machte. Eine weitere Kugel hatte sie an der Schläfe gestreift und möglicherweise einen Hirnschaden verursacht.
    »Aber sie wird doch durchkommen?«, fragte ihr Vater.
    »Wir tun, was wir können.«
    Nachdem die Ärztin wieder gegangen war, ließ Rick Bentz sich in einen Sessel fallen und vergrub das Gesicht in den Händen. »Es ist meine Schuld. Das ist alles nur passiert, weil ich Bulle bin.«
    »So darfst du nicht denken.«
    »O doch.«
    »Bentz!« Olivias Tonfall ließ keinen Widerspruch zu, und als er ihr in die Augen sah, fühlte er sich tatsächlich ein wenig getröstet. »Sie braucht dich jetzt, für sie musst du stark sein. Glaub an sie. Glaub an dich selbst.«
    Er wandte den Blick ab und räusperte sich. »Okay«, sagte er heiser, auch wenn er nicht sicher war, ob er dazu in der Lage sein würde. »Seit wann bist du eigentlich so schlau?«
    Sie verzog die Lippen zu einem angedeuteten Lächeln. »Ich glaube, ungefähr seit dem Tag, an dem ich eingewilligt habe, dich zu heiraten. Und jetzt komm, Detective, ich lade dich zu einem Kaffee ein. Du siehst beschissen aus.«
    »Ich liebe dich auch.«
    »Ich weiß.« Sie lachte, und, verdammt noch mal, ihm ging es gleich ein bisschen besser. Irgendwie würden sie das alles überstehen. Und die Ärztin hatte recht: Kristi war eine Kämpfernatur.
     
    »Ich will nicht über Nacht hier bleiben«, protestierte Eve in ihrem Krankenhausbett, doch Cole hörte nicht auf sie. Er stand am Fenster, draußen war es bereits dunkel. Es war spät am Abend, im Krankenhaus herrschte friedliche Stille, aber Eve war so lange Patientin gewesen, dass sie für den Rest ihres Lebens genug davon hatte.
    »Du bist ja nur zur Beobachtung hier. Du kannst von Glück sagen, dass die Kugel nicht ein größeres Blutgefäß oder den Knochen verletzt hat.«
    »Nur jede Menge Muskelgewebe.« Es würde lange dauern, bis die Wunde geheilt sein würde, und sicher standen ihr auch wieder viele Stunden Physiotherapie bevor. Doch im Grunde durfte sie sich nicht beklagen, immerhin kämpfte Kristi Bentz um ihr Leben.
    »Und es ist wirklich vorbei?«, fragte sie.
    Cole nickte. »Anscheinend war Adam dir schon seit langer Zeit auf der Spur. Er hat nur darauf gewartet, einen Geisteskranken zu finden, der dich ebenfalls kannte und für ihn die Drecksarbeit erledigte. Unter der Matratze in Ronnies Bett waren kleine Lautsprecher und ein winziger Empfänger installiert. Ich könnte wetten, dass sie den Sender dazu in Adams Wohnung finden.«
    »Ich will gar nicht an ihn denken.«
    »Sehr vernünftig.« Cole beugte sich über das Bett und gab Eve einen Kuss auf die Stirn. »Wie wäre es, wenn du dich stattdessen lieber auf mich konzentrierst?«
    »Gar keine schlechte Idee, Herr Verteidiger«, sagte sie, streckte die Arme aus und legte sie um seinen Nacken. »Was ich da vorhin in der Anstalt gesagt habe, war mein Ernst. Ich liebe dich.«
    »Tja, mein Schatz, dann solltest du mir, sobald du hier
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