Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Warte. … Er wird unvorsichtig. Vielleicht können wir irgendwie die Oberhand gewinnen und ihn überwältigen.
    »Versteht ihr, Schwesterchen, ich finde, wir sollten zusammen einen glorreichen Abgang machen. So gern ich euch beide ficken würde – dazu bleibt uns leider keine Zeit, und außerdem wäre es eine Todsünde, nicht wahr?
In einem anderen Leben
«, flüsterte er, und Eve überkam ein Gefühl, als hätte der Sensenmann ihr gerade mit kalten Fingern über den Rücken gestrichen.
    Adam sah Kristi an. »Weißt du, dich wollte ich eigentlich gar nicht in die Sache mit hineinziehen, aber dann bist du angekommen und hast herumgeschnüffelt. Ich hätte dich sogar dein verdammtes Buch schreiben lassen, aber als du dann die Bullen auf mich hetzen wolltest, na ja, da dachte ich mir, du hast das gleiche Schicksal verdient wie die Prinzessin. Also … sterben wir alle. Werden Märtyrer. Wir, die illegitime Brut des Father James. Passend, findet ihr nicht? Horcht …«
    Er neigte den Kopf, als wollte er sich auf ein Geräusch konzentrieren, und dann hörte Eve es auch: das Trampeln von Schritten über ihnen.
     
    Wo war sie?
    O Gott, wo steckte sie nur?
    Mit wild klopfendem Herzen, rasendem Puls und blutender Hand – er hatte ein Fenster eingeschlagen, um ins Gebäude zu gelangen – rannte Cole durch die Flure und Treppenhäuser des alten Klinikgebäudes hinauf auf den Dachboden. Bestimmt hatte der Dreckskerl sie dorthin verschleppt, an den Zufluchtsort aus Eves Kinderzeit, wo die Puppe und Schwester Vivian gefunden worden waren. Voller böser Vorahnung erklomm Cole die Wendeltreppe um den Kamin.
    Eve! Halte durch, Liebling! Ich komme. O bitte, bitte, halte durch!
    Endlich erreichte er den Bodenraum, doch bis auf das Trommeln des Regens auf dem Dach war hier nichts zu hören.
    Wo steckst du, du Schwein?,
dachte Cole und spähte verzweifelt in dunkle Ecken und Winkel.
Wo denn nur?!
    Sein Mund war staubtrocken. Als er den Raum durchquerte, hörte er über das Rauschen des Windes hinweg Sirenen heulen.
    Hier war niemand, weder tot noch lebendig … Wo dann, verdammt noch mal, wo in Gottes Namen war sie?
    Cole lief die Treppe wieder hinunter, durchsuchte rasch und lautlos alle Zimmer. Die Angst trieb ihn weiter, jede Sekunde konnte Eves letzte sein.
     
    Montoya trat auf die Bremse, und der Crown Vic kam mit quietschenden Reifen neben Cole Dennis’ Jeep zum Stehen, wo Schwester Odine, unter einen Schirm geduckt, die Detectives mit besorgter Miene erwartete.
    »Ich bin gerade angekommen«, sagte sie und betrachtete den Jeep, während die Polizisten aus ihrem Wagen sprangen. »Ich habe keine Ahnung, wem dieses Fahrzeug gehört und wer das Tor aufgebrochen hat.«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte Bentz mit einem Blick auf den Bolzenschneider und die geknackte Kette. »Sie haben die Schlüssel?«
    »Ja.« Sie suchte den richtigen heraus, reichte ihm den Bund und bemerkte dabei das Blut auf seinem Hemd. »Du meine Güte!«
    »Das ist nicht von mir«, beruhigte er sie, während er den Schlüsselbund entgegennahm.
    »Danke. Und jetzt, Schwester, gehen Sie bitte zurück ins Kloster und bleiben Sie dort. Ich habe bereits Verstärkung angefordert, aber Sie sollten jetzt gehen.«
    »Gott sei mit Ihnen«, flüsterte die Nonne und bekreuzigte sich. Dann stemmte sie sich mit ihrem Schirm gegen den Wind, der ihren Rock blähte, und machte sich auf den Weg zurück ins Kloster. In der Ferne heulten Sirenen.
    Bentz wartete nicht länger, sondern sprintete mit gezogener Waffe die Zufahrt hinauf. Hinter sich hörte er die Schritte seines Kollegen, der rasch aufholte. Vorbei an unkrautüberwucherten Rasenflächen und versiegten Brunnen, rannten die beiden Detectives auf das Anstaltsgebäude zu, das sich dräuend in der Dunkelheit erhob – ein Koloss aus Backstein, in dem das Böse hauste.
    Bentz blieb beinahe das Herz stehen.
    Kristi war dort drin.
    Und der Mörder war bei ihr!
    Gott steh ihr bei,
dachte er, packte den Türgriff und drehte den Schlüssel im Schloss. Die riesigen Torflügel öffneten sich knarrend.
     
    »Hört ihr das? Hab ich’s nicht gesagt? Wir bekommen Gesellschaft«, sagte Adam, als von oben Schritte zu hören waren. »Zeit, ein Ende zu machen.« Er war aufgebracht. Überreizt.
    Den Blick zur Decke gerichtet stand er auf. Im selben Moment nickte Eve Kristi kurz zu, sprang auf und reckte den Arm hoch. Die Glasscherbe schnitt in ihre Handfläche.
    Sie schlug zu.
    Blut spritzte aus seinem Hals.
    Adam
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher