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Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Cry - Meine Rache Ist Dein Tod

Titel: Cry - Meine Rache Ist Dein Tod
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entlassen bist, zeigen, wie sehr.«
    »Worauf du dich verlassen kannst, Herr Verteidiger«, sagte sie gähnend. »Das werde ich.«

[home]
    Epilog
    Drei Monate später
    H inkend, immer noch auf diesen dummen Stock gestützt, betrat Eve das Krankenzimmer, in dem Kristi Bentz im Koma lag. Die junge Frau atmete selbständig, und die Ärzte rechneten damit, dass sie das Bewusstsein wiedererlangen würde. Doch bisher war sie noch nicht aufgewacht.
    Rick Bentz saß am Bett seiner Tochter und las ihr laut vor, wie jeden Tag seit dem Vorfall. Er sah Eve über den Rand seiner Brille hinweg an, ohne zu lächeln.
    »Ich dachte mir, ich sollte dich mal ablösen«, sagte Eve. »Wie geht es ihr heute?«
    »Besser, glaube ich.«
    »Gut. Das ist gut.« Eve brachte ein Lächeln zustande – er sollte nicht merken, dass sie ihm nicht glaubte. In ihren Augen sah Kristi, die reglos auf dem Bett lag, aus wie immer.
    Während Bentz zur Cafeteria ging, um einen Kaffee zu trinken, nahm Eve Kristis Hand. »Komm, sag mir«, bat sie und spürte einen Kloß im Hals, als sie die schöne, ruhig-heitere Frau ansah, die ihre Schwester war, »wie geht es dir wirklich?« Sie verschränkte die Finger mit Kristis, spürte jedoch keine Reaktion. »Also, lass dir erzählen, was passiert ist. Du weißt ja, dass ich Abby kennengelernt habe, und wir verstehen uns prächtig. Mit Zoey habe ich noch keinen Kontakt, doch in ein paar Monaten werden wir uns wohl begegnen, denn Abby und Montoya haben den Hochzeitstermin festgelegt. Hörst du? Die Hochzeit ist im Juni. Du musst unbedingt kommen. Sie zählen darauf.
    Und, hm, was gibt es sonst noch? Ach ja … wir haben es jetzt auch offiziell gemacht. Cole ist bei mir eingezogen. Bisher, toi, toi, toi, kommen wir prima miteinander aus … Sogar dein Dad und Montoya sind zu dem Schluss gekommen, dass er ein feiner Kerl ist. Das sagen sie zumindest … Tja, wenn man vom Teufel spricht …«
    Cole erschien in der Tür, gefolgt von Abby. Sie unterhielten sich eine Weile lang und bezogen Kristi mit ein, die natürlich nicht reagierte.
    Es schien so unpassend.
    Doch in den letzten paar Monaten waren viele unpassende Dinge geschehen.
    Sie bemerkten nicht die Augenbewegungen unter den Lidern, und auch das leichte Zucken eines Fingers entging ihnen. Sie hatten keine Ahnung, dass Kristi träumte.
    Doch Kristi sah Bilder, seltsam verzerrte Bilder von Menschen, die sie kannte, die ihren alltäglichen Geschäften nachgingen, Besorgungen machten, Hunde ausführten, Papierkram erledigten, Rasen mähten, kochten oder was auch immer. Alles in lebhaften, unglaublich intensiven Farben.
    Heute sah sie das Bild ihres Vaters. Er fuhr mit Montoya im Streifenwagen. Die Sirene heulte, das Signallicht blinkte hell, das Funkgerät knisterte. Mit kreischenden Reifen hielt der Wagen vor einem gotisch wirkenden Haus, und sie sprangen hinaus.
    Krach!
    Ein Blitz zuckte vom Himmel und spaltete den einsamen Baum im Garten. Beide Männer duckten sich instinktiv, und als es vorbei war, richteten sie sich wieder auf. Montoya sah aus wie immer, doch Bentz hatte alle Farbe verloren, er war nur noch schwarz und weiß. Zwar stieg er wieder zu Montoya in den Wagen, doch er blieb farblos. Dann sackte er vornüber, und schwarzes Blut floss auf die Straße hinaus.
    Rick Bentz war tot.
    »Kristi? Hörst du mich?«
    Wer war das? Olivia?
    »Kristi?«
    Sie versuchte zu sprechen, doch nur ein leises Krächzen kam über ihre Lippen. Sie hatte einen scheußlichen Geschmack im Mund, und jeder Muskel in ihrem Körper schmerzte.
    »Habt ihr das gehört? Sie reagiert! Ruft die Schwester!« Olivias Stimme drang in Kristis benommenen Verstand vor. Es war, als trieben ihre Gedanken in einem Sumpf, sie drohte jederzeit wieder in Bewusstlosigkeit zu versinken wie in Treibsand.
    Sie blinzelte. Ihre Lider waren bleischwer.
    »O mein Gott, sie wacht auf! Kristi!« Olivias Stimme brach vor Rührung. »Kristi!«
    Kristi zwang sich, die Augen aufzuschlagen, dann schloss sie sie rasch wieder, als das grelle Licht sie traf. Sie spürte Schmerzen im Bauch und im Kopf und hörte Schritte, die sich rasch näherten.
    Noch einmal versuchte sie die Augen zu öffnen, und diesmal gelang es ihr, wenn auch unter Schmerzen. Blinzelnd bemühte sie sich zu fokussieren.
    Langsam gewöhnten sich ihre Augen, und ihre Sicht wurde klarer.
    Sie war im Krankenhaus, lag in einem Bett mit leicht aufgestelltem Kopfteil, und Olivia beugte sich über sie, Tränen in den Augen. Auf einem Tisch standen
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