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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier
Autoren: Brown Sandra
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Polizei?«
    Â»Ich denke darüber nach.«
    Â»Was gibt’s da nachzudenken?«
    Â»Der Job ist mit so viel Ärger verbunden.«
    Â»Das ist jeder Job, Wick.«
    Â»Keine besonders aufmunternde Erkenntnis«, bemerkte er sarkastisch.
    Â»Letztendlich läuft alles auf eine einzige Frage hinaus.« Er sah sie an. »Liebst du deine Arbeit mehr, als du den damit verbundenen Ärger hasst?«
    Da brauchte er nicht lange zu überlegen. »Ich liebe meine Arbeit.«
    Â»Da hast du deine Antwort.«
    Er nickte nachdenklich. »Nachdem ich Joe nun endlich begraben kann, wirklich begraben kann, wird es wahrscheinlich ganz anders sein.«
    Â»Das wird es ganz bestimmt. Es ist deine Berufung.« Sie lachte leise. »Und da wir gerade von Berufungen sprechen, Grace hat ihre wohl verfehlt. Sie hätte Schauspielerin werden sollen. Im Krankenhaus hat sie eine bühnenreife Leistung hingelegt.«
    Â»Wie ich gehört habe, habt ihr das beide.«
    Â»Ich weiß nicht mal, ob Lozada uns überhaupt gesehen hat oder nicht.«

    Â»Das weiß ich auch nicht, aber jede Szene musste absolut lebensecht arrangiert und gespielt werden. Falls Lozada das Krankenhaus beobachtet hätte und Grace nicht an Orens Bett geeilt wäre, hätte er den Braten garantiert gerochen.«
    Er merkte, dass sie gähnte, und sagte: »Du warst die ganze Nacht auf. Warum versuchst du nicht ein wenig zu schlafen, bis wir dort sind?«
    Â»Und was ist mit dir?«
    Â»Ich habe während der tausend überflüssigen Tests gepennt, die meine Ärztin mir aufgezwungen hat.«
    Lächelnd schloss sie die Augen. Sie wachte erst wieder auf, als er den Wagen vor dem Tor anhielt und ausstieg, um das Gatter zu öffnen. Nachdem er hindurchgefahren war, parkte er vor der Veranda.
    Rennie sah zum Stall hin. »Früher bin ich immer zuerst dorthin gegangen.«
    Er streichelte ihre Wange. »Versuch es zu vergessen.«
    Â»Das werde ich nie vergessen.«
    Er stieg aus und kam um den Wagen herum, um ihre Tür zu öffnen, blieb dann aber so stehen, dass sie nicht aussteigen konnte. »Was ist denn?«, fragte sie.
    Â»Als ich in deinem Schlafzimmer unter dem Bett lag und auf mein Stichwort wartete …«
    Â»Ja?«
    Â»Da habe ich dich etwas sehr Merkwürdiges sagen gehört. Du sagtest, seit zwanzig Jahren wäre jeder neue Tag schon ein Bonus für dich gewesen.« Er setzte ihre Sonnenbrille ab, damit er ihr in die Augen blicken konnte. »Seither frage ich mich, was du damit gemeint hast, Rennie.« Sie senkte den Kopf, aber er legte einen Finger unter ihr Kinn und hob es wieder an, bis sie ihn ansehen musste. »Du hast die Geschichte nie zu Ende erzählt, nicht wahr?«
    Er konnte erkennen, dass sie mit sich kämpfte, ob sie ihn mit einer Lüge abspeisen konnte, aber zuletzt setzte sich doch seine
Willenskraft durch. Sie atmete tief ein. »Als T. Dan geschossen hat?«
    Â»Ja?«
    Â»Da hat er nicht auf Raymond gezielt.«
    Er starrte sie eine Sekunde lang wortlos an, und als sich seine Verwirrung lichtete und er endlich kapierte, was sie da sagte, atmete er lang und tief aus. »Jesus.«
    Â»Mein Vater war viel wütender auf mich als auf Raymond. Raymond hatte jedes Interesse an ihrem gemeinsamen Geschäft verloren, er war ein zahnloser Tiger. Als T. Dan uns zusammen erwischt hat und erkannte, dass ich der Grund für Raymonds Zerstreutheit war, hat er in mir lediglich ein Hindernis gesehen, das es aus dem Weg zu räumen galt.«
    Sie hielt kurz inne und starrte blind ins Leere. »Er war mein Vater, und ich habe ihn vergöttert. Als er fremdging, hat er mir das Herz gebrochen. Er hatte meine Mutter und unsere ganze Familie verraten. Er war ein selbstsüchtiger, egoistischer Scheißkerl.«
    Unter bitterem Lachen schüttelte sie den Kopf. »Aber weißt du, was wirklich komisch ist, Wick? Oder eher tragisch. Ich habe ihn trotzdem geliebt. Trotz alledem. Sonst hätte ich mir doch nicht solche Mühe gegeben, ihn wütend zu machen und ihm Kummer zu bereiten, indem ich genau das getan habe, was er auch gemacht hat. Und ich hätte ganz bestimmt nicht seinen Geschäftspartner verführt. Ich habe ihn geliebt«, bekräftigte sie traurig.
    Â»Aber seine Grundstücksgeschäfte bedeuteten ihm mehr als ich. Er hat sich in Raserei gesteigert und war schließlich so zornig, dass er mich umbringen wollte. Und er hätte es
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