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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier
Autoren: Brown Sandra
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kehrtgemacht und bin mit dem nächsten Flug zurückgekommen. Am DFW Airport hat Orens Vorgesetzter mich in Empfang genommen und mich direkt hierher gefahren.« Sie verstummte kurz. »Sie haben ›sie‹ gesagt.«

    Â»Wie bitte?«
    Â»Sie haben gesagt, ›sie‹ würden glauben, dass Oren durchkommt.«
    Â»Damit meinte ich das Operationsteam.«
    Â»Ich dachte, Sie –«
    Â»Ich durfte nicht mal anwesend sein und schon gar nicht operieren. Unter den gegebenen Umständen wäre das keine gute Idee gewesen. Aber er wurde von exzellenten Ärzten versorgt.«
    Â»Ich hätte darauf bestanden, dass Sie operieren.«
    Â»Vielen Dank.« Zu Tränen gerührt, wandte Rennie sich ab und drückte noch mal auf den Aufzugknopf.
    Â»Stimmt das, Rennie? Dass Wick geschossen hat?«
    Traurig senkte sie den Kopf zu einem halben Nicken.
    Grace holte tief Luft. »Das hat man mir auch gesagt, aber ich dachte, das muss ein Irrtum sein. Ich kann das einfach nicht glauben.«
    Â»Ich auch nicht. Es ist einfach… unvorstellbar. Was in aller Welt hat ihn nur dazu getrieben? Die beiden haben so vieles gemeinsam durchgestanden, sie waren so gute Freunde. Wick hält wirklich große Stücke auf Ihren Mann.« Ohne den Kopf zu heben, rieb sie sich die Augen. »Und jetzt liegt Detective Wesley auf der Intensivstation, und Wick sitzt im Knast.«
    Â»Er liebt Sie.«
    Rennies Kopf fuhr hoch.
    Â»O doch.« Grace hielt Rennies ungläubigem Blick stand, bis der Aufzug eintraf und die Tür zur Seite rollte. »Ich muss zu ihm.«
    Â»Ja. Unbedingt.«
    Schnell stieg Grace in die Aufzugkabine. Rennie wartete, bis die Tür zugeglitten war, dann drehte sie sich zum Ausgang um. Die untypischen Regengüsse von gestern waren zu einer Erinnerung verblasst. Glühende Hitze stieg vom Teer des Ärzteparkplatzes auf. Nie wieder würde sie diesen Parkplatz überqueren können, ohne an Lee Howell zu denken. Sein Tod hatte eine dramatische
Entwicklung ausgelöst, doch im Grunde hatte die Kette tragischer Ereignisse schon ihren Anfang genommen, als sie das Urteil der Geschworenen verlesen hatte. »Wir befinden den Angeklagten für nicht schuldig.«
    Ihr Haus lag in völliger Dunkelheit. Wie immer fuhr sie den Jeep in die Garage und betrat die Wohnung durch die Verbindungstür zur Küche. Dort trat sie zuerst an den Kühlschrank und holte eine Flasche Wasser heraus. Dann lehnte sie sich an die Spüle und trank die Flasche in einem Zug aus.
    Sie durchquerte das Wohnzimmer, ging durch den dunklen Flur und verschwand in ihrem Schlafzimmer. Drinnen schaltete sie die Nachttischlampe an und zog sich aus. Als sie nur noch ihre Unterwäsche anhatte, ging sie ins Bad und drehte die Dusche auf. Dann wählte sie ein Duftgel und duschte ausgiebig.
    In ihren wärmsten, liebsten Bademantel gehüllt, kehrte sie in die Küche zurück und schenkte sich ein Glas Wein ein. Das nahm sie mit ins Wohnzimmer, wo sie sich in ihrer Lieblingssofaecke zusammenkuschelte.
    An ihrem Wein nippend, dachte sie an die Nacht zurück, in der sie hier eingeschlafen und später zu einem Notfall ins Krankenhaus gerufen worden war. Der Patient hatte eine gefährliche Stichwunde im Rücken gehabt.
    Wick. Sie hatte ihm so viel Leid zugefügt. Wie auch Wesley. Ihm und seiner ganzen Familie. Und jetzt… o Gott, jetzt.
    Ihr Kopf sank gegen das Rückenpolster. Sie schloss die Augen, doch unter ihren geschlossenen Lidern sickerten Tränen hindurch, die über ihre Wangen rollten. Alle hatten ihretwegen und wegen dieses verfluchten Urteilsspruches leiden müssen.
    Lange blieb sie so sitzen, den Kopf zurückgelegt, die Augen fest geschlossen. So fand er sie schließlich.
    Oder zumindest, bis sie sich aufsetzte, umdrehte und sagte: »Hallo, Lozada.« Da stand er bereits hinter dem Sofa, nur Zentimeter von ihr entfernt, und betrachtete sie schweigend. »Ich habe dich erwartet.«

    Er lächelte selbstgefällig. »Wirklich, Rennie?«
    Ihren Namen aus seinem Mund zu hören und dieses Reptilienlächeln zu sehen ließ um ein Haar den Wein aus ihrem Magen hochschießen. Sicherheitshalber stellte sie das Glas auf dem Couchtisch ab, stand auf und kam um das Sofa herum. »Ich wusste, dass du kommen würdest, sobald du hörst, was Oren Wesley passiert ist.«
    Â»Dein Freund ist wirklich zu unbeherrscht. Ein leidiger Charakterzug. Es war
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