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Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)

Titel: Crossfire. Offenbarung: Band 2 Roman (German Edition)
Autoren: Sylvia Day
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Güte … wir hatten nun wirklich nicht die Zeit, uns jetzt auch noch mit diesem Mist zu beschäftigen, aber Gideon würde es nicht auf sich beruhen lassen, das wusste ich genau. Er war ein Mann, der die Dinge stets vollkommen kontrollierte, der Konkurrenten mit gnadenloser Präzision ausschaltete und der nie zulassen würde, dass mir etwas zustieß. Ich war seine Zuflucht, und dies machte mich für ihn zu einer Kostbarkeit von unschätzbarem Wert.
    Gideon sah auf seine Uhr. »Wir müssen los, mein Engel.«
    Er schnappte sein Sakko und bedeutete mir, ihm voran durch das luxuriöse Wohnzimmer zu gehen, wo ich meine Handtasche, die Umhängetasche mit den bequemen Laufschuhen und ein paar andere wichtige Dinge für den Tag einsammelte. Wenig später hielt sein privater Aufzug im Erdgeschoss, und wir schlüpften in den Fond seines Bentleys.
    »Hi, Angus«, begrüßte ich den Fahrer, der an den Schirm seiner altmodischen Chauffeursmütze tippte.
    »Guten Morgen, Miss Tramell«, erwiderte er lächelnd. Angus war ein älterer Gentleman, dessen rotes Haar viele graue Strähnen aufwies. Ich mochte ihn aus vielerlei Gründen, nicht zuletzt, weil er Gideon bereits seit dessen Grundschulzeit chauffierte und aufrichtig um dessen Wohlergehen besorgt schien.
    Ein rascher Blick auf die Rolex, die mir meine Mutter und mein Stiefvater geschenkt hatten, beruhigte mich, dass ich es pünktlich zur Arbeit schaffen würde … sofern wir nicht im Verkehr stecken blieben. Noch während ich dies dachte, reihte sich Angus geschickt in den dichten Strom aus Taxis und Autos auf der Straße ein. Nach der angespannten Stille in Gideons Wohnung belebte mich der Lärm Manhattans wie ein Schuss Koffein. Autohupen plärrten ununterbrochen, und Reifen rumpelten über Kanaldeckel. Eilig ausschreitende Fußgängerpulks flankierten die vollgestopfte Straße zu beiden Seiten, wo die Gebäude gierig Richtung Himmel strebten und uns trotz der aufsteigenden Sonne in Schatten tauchten.
    Gott, ich liebte New York aus tiefstem Herzen. Jeden Tag nahm ich mir kurz die Zeit, es in mich aufzusaugen.
    Ich lehnte mich in den Ledersitz zurück und griff nach Gideons Hand. »Wäre es dir lieber, wenn Cary und ich am Wochenende die Stadt verlassen würden? Vielleicht ein Kurztrip nach Vegas?«
    Gideons Augen verengten sich. »Weshalb nicht Arizona? Hat Cary etwa Angst vor mir?«
    »Was? Nein. Ich glaube nicht.« Ich setzte mich schräg, um ihn anzusehen. »Aber manchmal braucht es halt die ganze Nacht, bis ich ihn so weit habe, endlich mit der Sprache rauszurücken.«
    »Du glaubst es nicht?«, wiederholte er meine Antwort und ignorierte alles, was ich danach gesagt hatte.
    »Vielleicht hat er das Gefühl, dass er sich nicht mehr an mich wenden kann, wenn er das Bedürfnis hat zu reden, weil ich ständig mit dir zusammen bin«, erklärte ich. Ein Schlagloch zwang mich, den Kaffeebecher mit beiden Händen festzuhalten. »Hör mal, auf Cary musst du nun wirklich nicht eifersüchtig sein. Es ist kein Quatsch, wenn ich sage, ich liebe ihn wie einen Bruder, Gideon. Du musst ihn ja nicht mögen, aber du musst begreifen, dass er ein fester Bestandteil meines Lebens ist.«
    »Erzählst du ihm das Gleiche über mich?«
    »Das kann ich mir sparen. Er weiß Bescheid. Ich bemühe mich hier, einen Kompromiss zu finden …«
    »Ich schließe keine Kompromisse. Nie.«
    Ich musterte ihn verwundert. »In geschäftlichen Dingen, davon bin ich überzeugt. Aber dies ist eine Beziehung, Gideon. Da ist es nötig, zu geben und …«
    Gideon schnitt mir mit einem ungehaltenen Knurren das Wort ab. »Mein Flugzeug, mein Hotel, und wenn ihr das Hotelgelände verlasst, nehmt ihr Sicherheitsleute mit.«
    Sein plötzliches, wenn auch widerstrebendes Einlenken verschlug mir für einen Moment die Sprache. Lange genug jedenfalls, dass er fragend die Brauen über seinen stechenden blauen Augen hob und mir damit zu verstehen gab: Das ist mein letztes Angebot .
    »Hältst du das nicht für etwas übertrieben?«, warf ich ein. »Ich habe doch Cary bei mir.«
    »Du wirst mir verzeihen, wenn ich ihm im Hinblick auf deine Sicherheit nach der letzten Nacht nicht sonderlich vertraue.« Er nahm einen Schluck Kaffee, und seine Haltung machte unmissverständlich deutlich, dass die Diskussion in seinen Augen damit beendet war. Er hatte mir die für ihn gerade noch akzeptablen Bedingungen genannt.
    Ich hätte auf seine Überheblichkeit womöglich zickig reagiert, wenn mir nicht klar gewesen wäre, warum er sich so
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