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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark Alpert
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den Berichten des FBI auf, die ich gelesen habe.«
    David war verwirrt. Er sah sich selbst dabei zu, wie er dem Präsidenten die Hand schüttelte. »Äh, ja, das stimmt«, sagte er. »Das FBI schreibt gern Berichte über mich.« Er stand mit offenem Mund da, und ihm fiel nichts Gescheites ein, was er hätte sagen können. »Ich habe die schlechte Gewohnheit, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.«
    »Wir sind leider alle am falschen Ort. Aber Sie haben uns geholfen, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.« Er schaute David ernst an. Dann lächelte er. »Ich darf also annehmen, dass Sie wieder an der Columbia sind? Und immer noch die ›Physiker für den Frieden‹ leiten?«
    Herr im Himmel, dachte David. Er konnte es nicht glauben. Der Präsident machte Small Talk mit ihm. »Ja, wir kämpfen immer noch für die gute Sache. Wir haben für den Herbst noch eine Konferenz geplant.«
    »Ich bin froh, das zu hören. Sie leisten wichtige Arbeit. Wir müssen neue Methoden entwickeln, um zu grenzübergreifenden Lösungen zu kommen. Weil die alten Methoden nicht mehr funktionieren.«
    David nickte. Es war richtig: Mehr denn je brauchte die Welt Friedensaktivisten. Die Vereinigten Staaten hatten es geschafft, einen Krieg mit dem Iran abzuwenden – nachdem Bennetts Verrat enthüllt worden war, hatte die Revolutionsgarde alles U-235 ausgehändigt, das Cyrus ihr zur Verfügung gestellt hatte –, aber die iranische Regierung produzierte immer noch in dem Zentrifugenkomplex in Natanz ihr eigenes angereichertes Uran. Ein neuer Konflikt stand mit Sicherheit bevor, wenn die Bürger beider Länder nicht zur Vernunft kamen.
    Der Präsident machte noch einen Schritt auf sie zu. Er legte eine Hand auf Moniques und die andere auf Davids Schulter. »Ich möchte Ihnen beiden einen Vorschlag machen. Ich habe über diese Tragödie nachgedacht, die wir erlitten haben, und was wir hätten tun können, um sie zu verhindern. Und ich habe beschlossen, dass ich bessere Informationen aus der Wissenschaftlergemeinde brauche.«
    Endlich fand Monique ihre Stimme wieder. »Was meinen Sie damit?«
    »Es besteht ein Missverhältnis. Ich habe Hunderte von Leuten, die mir Ratschläge in militärischen, diplomatischen und ökonomischen Fragen geben. Aber mein Kontakt mit Naturwissenschaftlern ist beschränkt. Sie sind entweder in der Regierungsbürokratie begraben oder in den Universitäten isoliert. Was ich brauche, ist eine Kontaktperson. Jemand, der mich mit den besten Köpfen auf jedem Gebiet zusammenbringt, besonders während einer Krise.« Er schaute erst Monique eindringlich an, dann David. »Glauben Sie, so etwas könnten Sie tun?«
    David lächelte. Das musste ein Scherz sein. »Sie wollen, dass wir für Sie arbeiten?«
    »Sie hätten keine offizielle Position. Sie wären eher eine Art Berater. Ich würde mich nur an Sie wenden, wenn wir Ihre Hilfe brauchen.«
    »Aber keiner von uns beiden ist dafür qualifiziert. Wir haben keine Regierungserfahrung und keine …«
    »Ich brauche nicht noch mehr Bürokraten. Ich brauche kluge Menschen, die viele Kontakte in der Wissenschaftlergemeinde haben. Sie beide wären perfekt für den Job.«
    Allmählich wurde David klar, dass der Präsident es ernst meinte. Der Oberbefehlshaber bat sie um Hilfe.
    »Sie müssen nicht sofort antworten«, fügte der Präsident hinzu. »Denken Sie einfach darüber nach. Mein Stabschef wird sich bei Ihnen melden.«

    David dachte vier Stunden später immer noch daran, als er nach New York City zurückkehrte. Ein wenig abwesend ließ er Monique vor ihrem gemeinsamen Apartment aussteigen und fuhr dann ins Autismuszentrum von Upper Manhattan, um Michael abzuholen. Die letzten paar Wochen waren für den Teenager schwierig gewesen. Er litt immer noch unter dem Trauma der Entführung und der schrecklichen Dinge, die danach geschehen waren. Zwei Wochen nach seiner Rückkehr in die Vereinigten Staaten hatte er einem seiner Lehrer einen Faustschlag versetzt. In der Woche darauf zertrümmerte er einen der Computer des Zentrums. David hatte zusätzliche Therapiestunden für den Jungen organisiert, aber er hatte nur langsam Fortschritte gemacht.
    Michael wartete im Aufenthaltsraum des Zentrums auf ihn, wo er unter den wachsamen Blicken der Mitarbeiter an einem quadratischen Tisch saß. Er war über einen Stoß Papiere gebeugt und schrieb etwas mit einem Kugelschreiber. Wahrscheinlich schrieb er die Wörter aus einem Lehrbuch ab, das er auswendig gelernt hatte. David beobachtete ihn
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