Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band

Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band

Titel: Cowboy Jim - Alle Geschichten in einem Band
Autoren: Sigrid Heuck
Vom Netzwerk:
Darüber erschraken die Hühner so sehr, dass sie alle gleichzeitig hochflatterten.
    Und auf einmal war der Wagen so leicht, als wäre er leer. Da warf Mister Tramp sich noch einmal ins Geschirr. Jim, Missis Applebee und die kleine Betsy schoben, so fest sie konnten, und bevor die Hühner sich wieder beruhigt hatten, war das schwere Fuhrwerk über den Berg.
    So kam Missis Applebee doch noch pünktlich nach Silvertown auf den Markt und sie erhielt einen guten Preis für ihr Geflügel. Der
kleinen Betsy kaufte sie eine Puppe, Cowboy Jim ein Stück Apfeltorte und Mister Tramp so viel Hafer und Mohrrüben, wie er fressen wollte.

Der Überfall auf die Postkutsche
    Jeden Tag pünktlich um Viertel vor zwölf traf die Postkutsche in Silvertown ein. Sie hielt vor dem Postamt, die Fahrgäste stiegen aus und der Kutscher lud das Gepäck ab.
    Der Schneiderin brachte er Stoffballen mit und dem Schuster ein Päckchen Zwirn. Der Schmied bekam eine Rolle Draht und die Hutmacherin erhielt eine Schachtel mit künstlichen Blumen. Der Posthalter nahm einen Sack voll Briefe in Empfang und der Bäcker den bestellten Zucker, ohne den er keinen Kuchen backen konnte.
    Eines Tages nun kam der Bäcker zu spät. Die Postkutsche war schon weitergefahren.
    Und weil der Kutscher vergessen hatte, den Zuckersack abzuladen, wurde der Bäcker wütend.
    »Wo ist mein Zucker?«, rief er empört und rannte ein Stück hinter der Kutsche her. Aber
die vier Postpferde waren viel schneller als ein dicker Bäckermeister. Da lieh er sich eine alte Kuhglocke, stellte sich mitten auf die Straße und rief: »Wer mir meinen Zucker zurückbringt, bekommt ein extra großes Stück Kuchen mit Rosinen und Nüssen!« Das hörte Cowboy Jim. Und weil er ja besonders gerne Kuchen aß, war er gleich bereit, der Kutsche nachzujagen.
    Zur gleichen Zeit hatten die beiden Räuber Pistolen-Bill und Tom Schiefnase beschlossen, wieder einmal die Postkutsche zu überfallen. Sie suchten sich einen günstigen Platz aus und legten sich auf die Lauer.
    »Ich falle den Pferden in die Zügel«, sagte Tom, »und du hältst dem Kutscher deine Pistolen unter die Nase!«
    »Au ja«, antwortete Pistolen-Bill, »und dann räubern wir die Fahrgäste aus!«
    Als die Postkutsche in Sicht kam, sprengten sie mit lautem Gebrüll aus ihrem Versteck. »Hände hoch - Überfall!«, schrien sie.
    Doch im gleichen Augenblick tauchte hinter ihnen Cowboy Jim auf.

    »Halt! Halt!«, schrie er schon von weitem. »Stehen bleiben!«
    Da bekamen es Tom Schiefnase und Pistolen-Bill mit der Angst zu tun. Tom ließ vor Schreck die Pferde los und Bill fielen die Pistolen aus den Händen.
    »Nichts wie weg!«, kreischte Tom. Sie rissen ihre Pferde herum und flüchteten. Und bevor Jim erkannte, dass er eben einen dreisten Überfall verhindert hatte, waren die beiden Räuber schon längst über alle Berge.
    So erhielt der Bäcker von Silvertown seinen Zucker zurück und Jim bekam seine Belohnung in Form eines extra großen Stücks Kuchen.
    »Beim großen schwarzen Büffel!«, rief der Sheriff erstaunt, als er von Jims Tat hörte. »Wie hast du das gemacht?«
    Da antwortete Jim verlegen: »Eigentlich war es nur ein Versehen.«
    Tom Schiefnase und Pistolen-Bill aber war für eine lange Zeit die Lust vergangen, Postkutschen zu überfallen.

Mister Peng-Peng
    Eines Tages kam ein Mann in die Stadt Silvertown, dem der Ruf vorausging, er sei der berühmteste Pistolenschütze weit und breit. Niemand kannte seinen richtigen Namen, denn alle Leute nannten ihn nur »Mister Peng-Peng«.
    Breitbeinig stelzte er durch die Stadt, immer bereit, schnell seine Pistolen zu ziehen. »Ich bin der beste Schütze im Wilden Westen«, prahlte er. »Wer mich besiegen kann, erhält hundert Dollar!« Aber niemand wollte es mit ihm aufnehmen. Da langweilte sich der Mann, und weil er der Meinung war, dass ein guter Schütze auch immer schießen muss, knallte er wild in der Gegend herum. Er zielte auf Blumen und auf die Kirchturmspitze. Er schoss seinen Namen in Baumstämme, und als er gar nicht mehr wusste, auf was er schießen sollte, ballerte er einfach in
die Luft. »Peng-peng!«, schrie er jedes Mal. »Peng-peng!«
    Allmählich wurde das den Einwohnern von Silvertown zu laut. »Verschwinde!«, befahl der Sheriff dem Mister Peng-Peng. Doch der Pistolenmann blieb da.
    Eines Tages hörte Cowboy Jim von der Geschichte. Er ritt nach Silvertown und bot Mister Peng-Peng an, sich mit ihm zu messen. »Hahaha«, lachte dieser, »wie willst du dich mit
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher